DAX: Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich. Das Börsenjahr 2021 hat es wahrhaft in sich, denn nachdem der DAX nun Nägel mit Köpfen gemacht und "endlich" seine (Ur-)alten Allzeithochs im 13800er-Bereich hinter sich gelassen hat, reiben sich wohl insbesondere die nicht- oder unterinvestierten Marktteilnehmer verwundert die Augen: 14000 Punkte, 14500 Punkte, 15000 Punkte, alles offenbar kein Problem. Bei 15311 liegt nunmehr bereits das neue historische Hoch des Index. Per Wochenschlusskurs von 15234 Punkten beträgt der Wertzuwachs seit dem Jahresbeginn nun schon + 11 %. Nicht eben schlecht für gerade erst ein abgelaufenes Quartal und in Anbetracht der Tatsache, dass der saisonal starke April ja gerade läuft und auch die Dividendensaison der meisten Indexaktien kurz bevorsteht. Zeit für die immer gleiche Frage "wie soll denn das nun (bloss) weitergehen?".
Dazu nochmals ein Zitat aus einem weekly von vor 4 Wochen:
"Der DAX hat nach Jahren der Lethargie nun endlich ein neues Kapitel aufschlagen können. Es gibt reihenweise höhere Extensionsziele (Fibonacci), was bei neuen Allzeithochs eben immer so ist. Im P-&-F-Chart (Reversal 3 bei Box (NYSE:BOX) Size = 1 %) steht außerdem mit einem "Triple Top Breakout" eines der stärksten und nachhaltigsten Kaufignale überhaupt an. Man muss "so" einfach davon ausgehen, dass die 20er-Jahre für den DAX wesentlich besser laufen werden, als das vorausgegangene Jahrzehnt."
Bleibt noch eine offenstehende Konkretisierung bzw. Aktualisierung. Der obige Absatz ist natürlich deshalb (nicht zum ersten Male) genau so zitiert, weil er eben so stehenbleiben kann und seine Aussage weiterhin Gültigkeit besitzt. Oberhalb von 14804 Punkten als Vorgängerhoch oder auch 14400 Punkten (76-%-Hilfsretracement des Anstiegs von 11450 bis 15311) brennt hier für den Haussemodus bzw. für die DAX-Bullen nichts an. Und die überfällige Korrektur? Die ist ebenso fällig und wahrscheinlich, wie sie Wunschdenken so vieler Marktteilnehmer eben ist. Auch ich selbst würde lieber in den nächsten Rücksetzer hinein einen "eleganten Einstieg" finden dürfen, als wohlmöglich höher einsteigen zu müssen, um keine Performance zu verpassen. Also kurzum gerne und gerne auch jetzt bzw. kurzfristig. Ein Erstindiz dafür würde ein Closing des letzten, höchsten Aufwärtsgaps im DAX (Erschöpfungslücke) unter 15110 liefern.
Da in Wochenanalysen wie dieser jenseits des täglichen Handelns auch Zeit, Kraft und Muße für eher visionär anmutende DAX-Ziele gegeben ist und auch gegeben sein muss, sei einmal der Blick auf den Langfristchart geworfen: Derselbe DAX, der im Jahr 2003 bei 2188 Punkten einen Hausseschub hin zu 8151 Punkten im Jahre 2007 startete, der findet sein 262-%-Extensionsziel (nach Abarbeitung aller niedriger liegenden Extensionen) sodann bei 17800 Punkten. Wann kann (!) das soweit sein? Rechnet man - was man im Haussemodus dann auch so zun sollte - mit den historisch durchschnittlichen, empirisch erwiesenen "+ 7 % p.a.", so träfe man wohl im Jahre 2024 auf dieses Level. Geduld ist nicht eben des Traders höchste Tugend, aber sehr wohl eine (geldwerte) Eigenschaft von Investoren.
Dow Jones: Der "komplett Unentwegte" ... . Seit Jahren und Tagen durchgängiger Anstieg, absolut wie auch relativ als Outperformance. Dies bereits die ganze Trump-Legislaturperiode hindurch wie auch schon Jahre zuvor. Dividenden gibt es im Gegensatz zum DAX noch "extra und obendrauf", was Einem schon die Sprache verschlagen kann. Natürlich gab es auch hier den Corona-Dip - ich schrieb bzw, "fragte" damals, ob es wohl die Kaufgelegenheit des Jahrzehnts oder des Jahrhunderts sein sollte. Auch für Dow-Jones-Kursziele von 20 K (von unten kommend wohlbemerkt) und erst Recht für 30 K wurde ich von "manch Einem" belächelt. Bei am Freitag erreichten 33.800 Punkten notiert der Dow Jones indes schon wieder (!) mehr als 10 % höher und schon orakelt man "30 K, das wäre wohl billig" im Vergleich zu heute. Keine (echte) Eintrübung der charttechnischen Situation oberhalb von 33.200 Punkten.
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