Euro trotzt den Kursverlusten in der Eurozone und den USA

Veröffentlicht am 11.04.2014, 13:11
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10

Die europäischen Aktienmärkte folgen den deutlichen Rückgängen in den USA und in Asien. Der VIX stieg gestern in New York auf über 16,38 an, der Fokus bleibt vor dem Wochenende auf den Geschäftszahlen aus dem 1. Quartal. Es war für den USD und US-Dollar-Bestände ganz klar eine schwierige Woche. Die Unzufriedenheit mit dem FOMC-Protokoll und der Abverkauf beim Dollar begünstigte die Nachfrage bei den G10 und den schwachen Rohstoffen im Vergleich zum USD. Positive Stimmung hievte den EUR/USD im europäischen Frühhandel über die 1,3900-Marke, der höchste Stand seit dem 19. März (vor dem Rückgang nach der FOMC-Sitzung und der "hawkischen" Rede von Frau Yellen), Gold wird über dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt gehandelt, der Kiwi weicht von seinem neuen Hoch bei 0,8746 (10. April) ab.

Euro schenkt möglichem QE durch die EZB keine Aufmerksamkeit

In Europa weitete der EUR/USD die Gewinne über 1,3900 aus. Während die Märkte die Erwägungen der EZB notfalls auch Wertpapierkäufe kaum beachteten, hat sich die Enttäuschung über das FOMC-Protokoll diese Woche stark auf die Dynamik von EUR/USD ausgewirkt. In der Eurozone zeigten die VPI-Berichte unterschiedliche Preisrichtungen in Deutschland, Spanien, Frankreich und Griechenland. In der Eurozone wird nächste Woche der offizielle VPI Mi, 16. April) veröffentlicht. Die endgültigen jährlichen Inflationswerte dürften die schwachen Erwartungen für März bestätigen (Vorabgeschätzte VPI im Jahresvergleich bei 0,5% Kern-VPI bei 0,8%). Inzwischen wissen wir alle, dass die EZB über Instrumente für eine weitere Lockerung verfügt und handlungsbereit ist. Die europäische Preisentwicklung zeigt jedoch klar, dass keine Mehrheit daran glaubt, dass die EZB auf unkonventionelle Maßnahmen zurückgreifen wird.

Angesichts der Zweifel über die Inkraftsetzung solcher Maßnahmen durch die EZB, geht das Interesse der Händler auf höhere reale Zinssätze über (aufgrund von inflatinoshemmenden bzw. deflationären Ängsten in der Eurozone). Zusätzlich stützt der zunehmende Appetit nach Anleihen aus Peripherieländern der Eurozone den Euro. Die Renditen der spanischen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren haben ihren niedrigsten Wert seit 2005 erreicht, die griechischen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren liegen wieder bei 6%, das Niveau von Anfang 2010, bevor Spannungen und Zahlungsunfähigkeit die Renditen der griechischen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren auf über 35% geschickt hatten. Die Trend- und Impulsindikatoren für EUR/USD zeigen nach oben. Leichte Optionsangebote mit heutiger Fälligkeit sind bei 1,3910 platziert, während die Optionsgebote darauf warten, über 1,3950/1,3975 und 1,400 aktiviert zu werden.

Der Kiwi hat das Ziel erreicht

NZD/USD hat unser Ziel von 0,8745 am 10. April erreicht, angetrieben durch den Abverkauf beim nach der FOMC-Sitzung. Der kurzfristige Trend geht von bärisch auf neutral über; der MACD wird die Ausweitung der Gewinne für einen Tagesschluss über 0,8680 vermuten lassen. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe, der diese Woche bekanntgegeben wurde, zeigte im März eine schnellere Erweiterung (58,4 im März im Vergleich zu 56,2 im Feb.) an. "Das verarbeitende Gewerbe befindet sich im Auftrieb und der Gesamt-PMI, Produktions- und Beschäftigungsindikatoren befinden sich in der Nähe ihrer 10-Jahreshochs", so die RBNZ.

Die Stärke bei den Wirtschaftsindikatoren steigert die Erwartungen an eine Zinserhöhung seitens der RBNZ. Wir erinnern daran, dass die RBNZ die erste große Zentralbank ist, die zu einer Normalisierung der Geldpolitik übergegangen ist. Sie beschloss bei ihrer Sitzung vom März ihren Zinssatz von 2,50% auf 2,75% zu erhöhen. Die nächste Sitzung der RBNZ findet am 24. April statt, die Märkte preisen eine zweite Runde an Zinserhöhungen ein. Mehr als 15 führende Banken haben im Rahmen einer aktuellen Bloomberg-Umfrage Prognosen abgegeben: 75% erwartet eine Erhöhung der Zinssätze auf 3,0% bis Ende April, ein Drittel rechnet mit einer Anhebung auf 3,25% bis Juni. Bis zum 2. Quartal 2015 sieht die Hälfte der Befragten den RBNZ-Zins bei 4,0%. Aufgrund der politischen Erwartungen kann der Kiwi sich gegen den USD nur aufwerten, wobei dies von einer ersten Zinssatzerhöhung durch die Fed frühestens ab Mitte 2015 abhängig ist.

NZD/USD hat sich von dem starken Abverkauf in der letzten Woche nach den schwachen Milchauktionspreisen erholt. Die kurzfristigen Trend- und Schwungindikatoren erholten sich von der bärischen Änderung der letzten Woche. Wir revidieren unser nächstes Ziel auf 0,8869 (138,2% Fibonacci Prognose auf die Rallye vom Aug-Okt 2013), dann 0,8903 (Aug-Okt Prognose auf die Erholung ab 4. Feb.) AUD/NZD bohrt langsam an dem starken Widerstand am breiten Abwärttrendkanalboden und dem gleitenden 100-Tagesdurchschnitt und wird die Woche wahrscheinlich in der bullischen Konsolidierungszone schließen. Die Divergenz von RBNZ/RBA sollte sich auf das antipodische Paar auswirken, dass sich in Richtung der psychologischen Schwelle bei 1,1000 bewegt.

EUR/USD Chart

EURUSD Der kurzfristige, bullische Schwung von EUR/USD dominiert trotz einer Pause, nachdem das Paar aus seinem kurzfristig fallenden Kanal ausgebrochen ist und über den kurzfristigen Widerstand steigt. Achten Sie auf den Widerstand bei 1,3820 (siehe auch das 50% Retracement). Stündliche Unterstützungen liegen nun bei 1,3820 (alter Widerstand) und 1,3673. Ein weiterer Widerstand liegt bei 1,3876. Langfristig befindet sich EUR/USD immer noch in einer Abfolge höherer Hochs und höherer Tiefs, was vermuten lässt, dass zusätzliches Aufwärtspotential erwartet werden kann. Ein wichtiger Widerstand liegt nun bei 1,3876 (Hoch vom 24.03.2014).

GBPUSD Der starke Bullenlauf von GBP/USD wurde durch den wichtigen Widerstand bei 1,6823 gestoppt. Der kurzfristige bullische Schwung ist intakt, solange sich die stündliche Unterstützung bei 1,6684 (alter Widerstand) hält. Eine weitere Unterstützung liegt bei 1,6556. Langfristig bewegen sich die Kurse weiterhin in einem steigenden Kanal. Als Folge bleibt eine bullische Tendenz begünstigt, solange sich die Unterstützung bei 1,6460 hält. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 1,7043 (Hoch vom 05.08.2009).

USDJPY USD/JPY hat die Unterstützung bei 102,68 (Hoch vom 19.03.2014) gebrochen, was zu einem starken Rückgang geführt hat. Auch wenn die Unterstützung bei 101,72 gebrochen wurde, liegen die Preise nun in der Nähe einer wichtigen Unterstützung zwischen 101,56 (siehe die steigende Trendlinie von 100,76 (Tief vom 04.02.2014)) und 100,76 (siehe auch der gleitende 200-Tagesdurchschnitt). Ein Widerstand liegt nun bei 102,68 (alte Unterstützung). Eine langfristige, bullische Tendenz wird begünstigt solange sich der wichtige Unterstützungsbereich, der durch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (um 100,80) und 99,57 (siehe auch die steigenden Trendlinie von dem Tief bei 93,79 (13.06.2013)) definiert wird, hält. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 110,66 (Hoch vom 15.08.2008).

USDCHF USD/CHF Ausverkauf hält an und fordert nun kurzfristige Unterstützung heraus Der abnehmende Schung wurde durch den Bruch der Unterstützung bestätigt, die durch die steigende Trendlinie impliziert wird. Andere stündliche horizontale Unterstützungen liegen bei 0,8787. Stündliche Widerstände sind bei 0,8887 (Intraday-Hoch) und 0,8953 zu finden. Aus längerfristiger Sicht wird die Struktur, die seit 0,9972 (24.07.2012) vorhanden ist, als große Korrekturphase gesehen. Die aktuellen, technischen Verbesserungen lassen schwächeren Verkaufsdruck und eine mögliche Bodenbildung vermuten. Ein entscheidender Bruch des wichtigen Widerstands bei 0,8930 würde den Weg auf eine weitere mittelfristige Stärke öffnen.

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