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Fed hebt Zinsen an und verschärft den Ton - Investoren aufgepasst!

Veröffentlicht am 14.06.2018, 08:30
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

von Darrel Delamaide

Die große Nachricht von Federal Reserve am Mittwoch war nicht, dass die Bank die Zinssätze um ein Viertelprozent angehoben hat auf zwischen 1,75 und 2,0%. Die Märkte hatten dies schon eingepreist. Stattdessen lag die Überraschung der gestrigen Sitzung des Offenmarktausschusses (Federal Open Market Committee, FOMC) in den kleinen Punkten im Punktediagramm oder Dotplot der Fed, die nun anders liegen, und den Ausblick der Bank auf zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr haben steigen lassen.

Der neueste Graph der Fed zeigt, dass 8 der 15 Notenbanker erwarteten, dass die Federal Funds Rate (der Leitzins) am Ende des Jahres 2018 im Bereich von 2,25 und 2,5% liegen werde, zwei Viertelprozentpunkte über der Range, die am Mittwoch entschieden wurde. Damit hat sich das bisherige Mehrheitsverhältnis umgedreht, das man im vorletzten Dotplot vom März sehen konnte, als der Ausschuss mit einer 8-7 Mehrheit lediglich drei Zinsschritte im gesamten Jahr 2018 vorhergesehen hatte.

Das aktualisierte amtliche Statement und die Anmerkungen von Bankchef Jay Powell gingen auch auf eine härtere Linie über. Sie betonten die Stärke der US-Wirtschaft und die Schwäche des Inflationsdrucks. “Die Hauptbotschaft ist, dass die Konjunktur sehr gut läuft.” sagte Powell zur Eröffnung der Pressekonferenz nach der FOMC-Sitzung. “Die meisten Leute, die Arbeit suchen finden sie auch und Arbeitslosigkeit und Inflation sind niedrig.”

Das ist die “allgemeinverständliche” Version der offiziellen Stellungsnahme, die immer auf ihre Feinheiten untersucht wird. Und das neue Statement trug in der Tat seinen Teil dazu bei. Zum Beispiel wurde das Wirtschaftswachstum diesmal als “solide” beschrieben, anstelle der vorsichtigeren Beurteilung als “moderat” im Mai. Die Arbeitslosigkeit “ging zurück” anstatt nur niedrig zu bleiben. “Anpassungen” der Zinssätze sind zu “Erhöhungen” mutiert.

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Wie immer ist steht bei der Geldpolitik der Fed die Inflation im Mittelpunkt. Aber die Notenbanker schenken dem Consumer Price Index (CPI), der Verbraucherpreisinflation wie sie vom US-Arbeitsministerium ermittelt wird, keine große Aufmerksamkeit, obwohl diese im Mai auf alarmierende 2,8% gestiegen ist. Stattdessen bauen sie auf die Inflation der privaten Konsumausgaben (Personal Consumption Expenditures, PCE), deren Daten vom US-Handelsministerium etwas weniger zeitnah berechnet werden. Und von diesen bevorzugen sie die bereinigte Version—die Kern-PCE—die volatile Kosten für Lebensmittel und Energie herausnimmt. Die Kern-PCE für April betrug lediglich 1,8%, womit sie immer noch hinter dem Zielwert der Fed von 2% zurückbleibt.

Daher war in der offiziellen Stellungsnahme vom Mittwoch, die die einhellige Zustimmung des Offenmarktausschusses hatte, zu lesen, dass die Inflation mittelfristig "nahe" des "symmetrischen" 2-Prozentziels laufen werde. Symmetrisch scheint hier zu bedeuten, dass die Fed bereit ist für eine gewisse Zeit über das Ziel hinauszuschießen, da die Inflationswerte solange so tief gewesen sind. Powell sagte, die Sicht des Ausschusses auf die Inflation hat sich gegenüber März nicht verändert—es gäbe immer noch keine Anzeichen auf erheblichen Preisdruck.

Das Mittel der Vorhersagen der FOMC-Mitglieder sieht die Kerninflation in 2018 bei 2,0%, kaum verändert von den 1,9% im März. Für 2019 und 2020 steigt es lediglich auf 2,1%, so die Prognosen der Ausschussmitglieder. Die Investoren nahmen den festeren Ton der Fed zur Kenntnis und die US-Aktienindizes beendeten den Handel in der Nähe ihre Tagestiefs.

US 2-Y vs 10-Y 300 Minute Chart

Hinzu kommt, dass die Renditedifferenz zwischen den 2-jährigen und 10-jährigen US-Staatsanleihen weiter gesunken ist und sich an eine Inversionslage angenähert hat, die weithin als Vorzeichen für eine Rezession angesehen wird.

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Eine weitere wichtige Nachricht war, dass ab dem kommenden Jahr die Fed eine Pressekonferenz nach jeder der acht Sitzungen des Offenmarktausschusses im Jahr abhalten wird, statt nach jeder zweiten wie bisher. Das macht jede dieser Sitzungen wichtig, da trotz aller gegensätzlichen Behauptungen, die Fed noch nie einen geldpolitischen Schritt durchgezogen hat, wenn es danach keine Pressekonferenz gab. Die Praxis wird das Megaphone des Bankchefs lauter machen und es ihm erlauben, die Aufmerksamkeit von den anderen Bankmitglieder und den Präsidenten der regionalen Niederlassungen auf sich zu ziehen.

Der FOMC ist derzeit unterbesetzt, da die Demokraten im US-Senat systematisch alle Kandidaten von Präsident Donald Trump für den Bankrat blockiert haben, womit nur noch drei der sieben Posten besetzt sind.

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