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Fed Watch: Umstrittene Geldpolitik angesichts steigender Inflation

Veröffentlicht am 19.04.2022, 13:23
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Michael Burry, einer der Investoren aus dem Buch 'The Big Short - Wie eine Handvoll Trader die Welt verzockte' von Michael Lewis und dem darauf basierenden Film, hat nicht immer Recht. Er ist berühmt dafür, dass er den Absturz der Subprime-Hypotheken richtig vorausgesehen und davon profitiert hat, allerdings hat er auch Tesla-Aktien (NASDAQ:TSLA) geshortet, eine Wette, die er letztlich verloren hat.

Burry gehört auch zu denjenigen, die die Notenbank Federal Reserve scharf kritisieren, weil sie ihrer Meinung nach nicht genug zur Bekämpfung der Inflation tut. In einem Tweet, der letzte Woche im Business Insider veröffentlicht wurde, schrieb Burry:

„Die Fed hat überhaupt nicht vor, die Inflation zu bekämpfen. Serienweise Anhebungen um einen halben Punkt dienen nur dem Zweck, einen Puffer zu schaffen. Dasselbe gilt für das schnelle QT [Quantitative Tightening].“ (Eine Anspielung auf die quantitative Geldmengenstraffung, in deren Rahmen die Fed ihr Anleihenportfolio abbaut.]

Der Fed, so fährt er fort, „geht es nur darum, die monetäre Panzerfaust wieder aufzuladen.“ Die Zentralbank tut so, als ob sie über die nötige Munition verfügt, um den Markt zu retten, wenn - nicht falls - dies notwendig wird. Dabei handelt es sich um den berühmten so genannten fiskalischen Put (Fed-Put) zur Begrenzung von Kursverlusten am Aktienmarkt.

Larry Summers, ein hartnäckiger Kritiker der Fed, Harvard-Ökonom und ehemaliger Finanzminister, weist immer wieder darauf hin, dass die von der Fed angestrebte weiche Landung reines Wunschdenken ist.

„Ich denke, die Chancen für eine harte Landung innerhalb der nächsten zwei Jahre sind sicherlich besser als 50 %, und möglicherweise sogar zwei Drittel oder mehr“, sagte er letzte Woche in einem Bloomberg-Podcast . Wie hoch die Zinsen auch immer steigen mögen, um die Inflation einzudämmen- „letztlich werden wir eine ziemlich harte Landung erleben.“

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Eine „aggressivere“ Zentralbank?

Der Verbraucherpreisindex für März zeigte im Jahresvergleich einen Anstieg von 8,5 %, nach 7,9 % im Februar und 7,5 % im Januar - die höchsten Werte seit mehr als 40 Jahren. Doch selbst ein geldpolitischer Falke wie die Vorsitzende der Fed von Cleveland, Loretta Mester, blieb letzte Woche bei ihrer Meinung, dass die politischen Entscheidungsträger in der Lage sein werden, ihre eigentlich kontroversen Ziele gleichzeitig zu erreichen. Anlässlich einer Veranstaltung der University of Akron letzte Woche erklärte Mester:

„Wir wollen die akkommodierenden Maßnahmen in dem Tempo reduzieren, das notwendig ist, damit die Nachfrage besser mit dem begrenzten Angebot in Einklang gebracht werden kann, um die Inflation in den Griff zu bekommen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum und die gesunden Arbeitsmärkte zu erhalten.“

Lael Brainard, die designierte stellvertretende Fed-Vorsitzende und erklärte geldpolitische Taube, äußerte sich letzte Woche ebenso optimistisch:

„Die US-Wirtschaft startet derzeit bei erhöhter Unsicherheit mit einem sehr starken Arbeitsmarkt und einer erheblichen wirtschaftlichen Grunddynamik. Und das, denke ich, ist ein gutes Zeichen für die Möglichkeit, die Inflation zu drosseln und gleichzeitig eine Konjunkturerholung weiter zu unterstützen.“

Ob die Wirtschaft diesen Schwung angesichts wiederholter Zinserhöhungen beibehalten kann, ist allerdings die große Frage. Der Markt rechnet damit, dass der Offenmarktausschuss der US-Notenbank den Leitzins im Mai um einen halben Punkt anheben wird, nachdem er ihn im März bereits um einen Viertelpunkt erhöht hatte. Kritiker behaupten jedoch, dass dies nicht annähernd ausreicht, um den Preisanstieg zu stoppen.

Negative Nachrichten wie der Einmarsch Russlands in die Ukraine und neue COVID-19-Lockdowns in China heizen die Inflation an und unterstreichen, dass die Fed früher hätte handeln müssen, um die Inflation bereits bei den ersten Anzeichen im letzten Jahr im Keim zu ersticken.

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Im Protokoll der letzten FOMC-Sitzung, das Anfang des Monats veröffentlicht wurde, war die Rede von einer Begrenzung des Abflusses aus dem Anleiheportfolio der Fed auf 95 Mrd. Dollar pro Monat. In diesem Tempo würde es mehrere Jahre dauern, einen signifikanten Abbau des 9-Billionen-USD-Portfolios zu erreichen, geschweige denn in die Nähe des Niveaus vor der Pandemie zu kommen. Dennoch zogen viele Analysten daraus den Schluss, dass dies zeigt, dass die Fed „aggressiver“ wird.

Während der Fed-Vorsitzende Jerome Powell auf die Bestätigung durch den Senat für eine zweite Amtszeit und Brainard auf die Ernennung zur stellvertretenden Vorsitzenden wartet, hat Präsident Joe Biden einen Ersatz für die gescheiterte Ernennung der Ökonomin Sarah Bloom Raskin, die als stellvertretende Vorsitzende mit der Bankenaufsicht der Fed betraut werden sollte, benannt.

Michael Barr, der in der Obama-Regierung wichtige Ämter im Finanzministerium bekleidete, gilt als zentristischer als Raskin, war aber maßgeblich an der Dodd-Frank-Finanzreform von 2010 beteiligt, indem er die bei den Konservativen unbeliebte Verbraucherschutzbehörde für den Finanzsektor Consumer Financial Protection Bureau gestaltete.

Sein Versäumnis, sich für eine Regulierung der Banken im Hinblick auf den Klimawandel auszusprechen, könnte ihn die Chance auf den Posten des Währungshüters gekostet haben.

Nichtsdestotrotz kommt er wahrscheinlicher als Raskin für den Posten des Fed-Aufsehers in Frage, womit das oberste Gremium der Fed, der Board of Governors, auf seine volle Anzahl von sieben Mitgliedern anwachsen würde. Dafür müssen aber zunächst die beiden anstehenden Nominierungen für neue Mitglieder des Gremiums vom gesamten Senat genehmigt werden.

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