Schwellenländer sind massiv unter Druck geraten

Veröffentlicht am 27.01.2014, 11:25

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3685 (07.46 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3664 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102,50. In der Folge notiert EUR/JPY bei 140,25. EUR/CHF oszilliert bei 1,2250.

Die Märkte blieben auch am Freitag im Korrekturmodus. Besonders die Schwellenländer sind massiv unter Druck geraten. Die Währungen von Argentinien und der Türkei kamen erheblich unter Druck. Sichere Währungen wie Yen und Dollar waren dagegen gesucht. Nachdem vergangene Woche schwache Wachstumserwartungen aus China reflektiert wurden, mehren sich Ängste um die Weltkonjunktur und die Stabilität vieler so genannter Schwellenländer.

Nicht nur Devisen- und Aktienkurse litten auf breiter Font, sondern auch die Risikoprämien für die Euro-Peripherie zogen zum Teil deutlich zweistellig wieder an. Dagegen waren die sicheren Bundesanleihen und US-Treasuries wieder gesucht. Gold hingegen wurde auch stärker nachgefragt und erreichte mit 1.270 USD/Unze ein Zweimonatshoch.

Die aktuelle Situation erinnert ein bisschen an die Zeit Mitte vergangenen Jahres, als FEDChef Bernanke erstmals ankündigte die großvolumigen Anleihekäufe reduzieren zu wollen und im Anschluss regelrechte Panik ausbrach. Jetzt liegt eine andere Situation vor uns, die Notenbanken folgen ihrer forward guidance, mit der sie den Märkten mehr Planungssicherheit geben wollten und Interpretationen der Notenbankaussagen etwas einbremsen wollten. Trotzdem sorgt die anstehende FOMC/FEDNotenbanksitzung für erneute Turbulenzen.

Das Muster ist dagegen ähnlich wie im Vorjahr. Gelder fließen aus den Schwellenländern ab und sorgen dort für Erdbeben. Die Panik greift zu einem nicht unerheblichen Teil auf Tokio, New York und Frankfurt über und schickt die Wertpapierbörsen dort auf Talfahrt. Unsere Börsenampel mussten wir daher von „grün“ auf „gelb“ umschalten. Zurzeit sollten Neuengagements noch abgewartet werden. Es grüßt das fallende Messer…

Stattdessen steigt die Nachfrage nach sicheren Investitionen in den sicheren Anleihe-Häfen wieder sprunghaft an.

Frühestens am Mittwoch, wenn die Aussagen aus der FED veröffentlicht werden, sollte wieder Ruhe in die Märkte einkehren. Die dünne Nachrichtenlage der vergangenen Tage hat die Unruhe nur weiter angefacht – „Guidance“ – also Orientierung wird dringend gesucht. Bis dahin sollte die Nervosität hoch bleiben, ein Stresslevel auf dem jederzeit die eingeläutete Korrektur fortgesetzt werden kann.

Zwar setzt die US-Wirtschaft die Konjunkturerholung auch zu Beginn des Jahres fort, es muss jedoch berücksichtigt werden, dass auch eine starke amerikanische Konjunktur die negativen Auswirkungen aus den Schwellenländern nicht vollständig abfedern kann.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EURUSD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!

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