Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3628 (07.55 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3597 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 104,95. In der Folge notiert EUR/JPY bei 143,00. EUR/CHF oszilliert bei 1,2375.
Irland verlässt erfolgreich den Rettungsschirm. Das Investoreninteresse an der zehnjährigen irischen Anleihe überstieg am Dienstag das Angebot fast um das Vierfache. Die Emission beläuft sich auf 3,75 Milliarden Euro. Die Nachfrage der Anleger lag bei über 14 Milliarden Euro. Diese Entwicklung wirkte sich unterstützend für alle Reformländer aus. Renditen waren in der Folge merklich rückläufig.
Das Interventionsmodell, das in der Eurozone implementiert wurde, ist bisher erfolgreich. Die rückläufige Entwicklung der Renditen erhöht den Gewinn auf das Portfolio der EZB. Circa 190 Mrd. Euro hält die EZB bezüglich der bis 2011 vorgenommenen Anleihekäufe (was für ein Unterschied zu Fed, BoJ und BoE …).
Per Herbst 2013 lag der nicht realisierte Gewinn der EZB laut Berechnungen der Allianz bei circa 80 Mrd. Euro. Diese positive Entwicklung hat sich damit weiter verbessert. Der deutsche Anteil an diesem Gewinn liegt bei circa 27%. Wir hoffen, dass diese Daten und Erkenntnisse auch in einigen akademischen Reihen den sachlichen Widerhall finden, den sie längst verdienen …
Der deutsche Arbeitsmarktbericht setzte unerwartete positive Akzente. Saisonal bereinigt ging die Arbeitslosigkeit per Dezember um 15.000 zurück. Analysten hatten ein unverändertes Ergebnis unterstellt. Die saisonal bereinigte Arbeitslosenquote verharrte unverändert bei 6,9%.
Der deutsche Arbeitsmarkt ist weiter von Belebung charakterisiert. Die Anzahl der Beschäftigten legte zuletzt weiter zu. Die saisonbereinigte Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland ist im November im Vergleich zum Vormonat um 26.000 auf 41,871 nach zuvor 41,845 Millionen gestiegen. Damit wurde ein neuer Höchstwert markiert! Die Partizipation der arbeitsfähigen Bevölkerung am Arbeitsmarkt nimmt zu. Hier gibt es einen ganz grundlegenden Unterschied zu den USA, wo die Partizipation abnahm. Ergo ist die Aussagekraft nur der Arbeitsmarktdaten ohne Berücksichtigung der Entwicklung der Partizipation immer ein Stück weit oberflächlich.
Von der Preisfront der Eurozone kommen entspannte Töne. Die Verbraucherpreise nahmen im Jahresvergleich per Dezember laut vorläufiger Berechnung um 0,8% nach zuvor 0,9% zu. Die Prognose lag bei 1%.
Die Erzeugerpreise sanken per Berichtsmonat November im Jahresvergleich um -1,2% nach zuvor -1,4%. Die Konsensusprognose war bei -1,0% angesiedelt.
Die Handelsbilanzsituation hellte sich in den USA auf. Das Defizit sank per November von zuvor -39,3 Mrd. USD auf -34,3 Mrd. USD. Exporte nahmen im Monatsvergleich von 193,1 Mrd. USD auf 194,9 Mrd. USD zu, während Importe von 232,5 auf 229,1 Mrd. USD sanken.
Das Defizit im Sektor Energie war entscheidend für die Gesundung verantwortlich. Hier kam es zu einem Rückgang des Defizits um 4,3 Mrd. USD auf nun -15,2 Mrd. USD. Ergo wirkt sich die „Energiewende“ der USA hier strukturell positiv aus.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!