Frankreich stellt sich der Realität

Veröffentlicht am 15.01.2014, 09:56

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3637 (07.47 Uhr), nachdem im asiatischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3627 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 104,40. In der Folge notiert EUR/JPY bei 142,35. EUR/CHF oszilliert bei 1,2352.

Frankreich stellt sich der Realität. Die Reformpolitik wird verstärkt. Die Ansätze, einerseits Staatsausgaben zu senken und Untermnehmenssteuern und Unternehmensbelastungen zu vermindern, weisen in die richtige Richtung. Die Volumina der geplanten Einsparungen im öffentlichen Sektor von 65 Mrd. Euro sind erheblich. Das gilt auch für die Entlastungen der Unternehmen in Höhe von 30 Mrd. Euro. Der Standortnachteil bedingt durch die Problematik des überbordenden Gewerkschaftswesens und der damit einhergehenden Machtfülle (Geiselnahmen nicht ausgeschlossen …) ist damit jedoch nicht beordnet. Hier sind Veränderungen erforderlich, um die Konkurrenzfähigkeit des Standorts im internationalen Wettbewerb wiederherzustellen.

Die Anpassung der Wachstumsprognose der Weltbank per 2014 von 3,0% auf 3,2% nach 2,4% per 2013 erfreut uns sehr. Die aktuell verfügbaren Daten lassen auch kaum eine andere Handlungsweise zu.

Die Forderungen aus den Reihen der Falken der Federal Reserve, die unkonventionellen Maßnahmen zügig zu reduzieren, sind Ausdruck der verbesserten Konjunkturlage. Diese Forderungen implizieren, dass die Falken innerhalb der Federal Reserve verstärkt selbsttragende Elemente in der Wirtschaftsverfassung der USA erkennen.

Der deutschen und der europäischen Wirtschaft als auch unseren politischen Eliten empfehlen wir den Artikel der New York Times über die Handlungsweisen der NSA und vor allen Dingen auch der US-Unternehmen, ob Software oder Hardware, genauestens zu analysieren. Anschließend gilt es daraus Handlungsoptionen abzuleiten. Die Dominanz, die von den USA gelebt wird, fordert implizit eine Unterordnung unter das Primat der US-Politik und wirtschaftlicher US-Interessen.

Wenn wir in Deutschland und der EU den Begriff Freiheit und Souveränität ernst nehmen und den kommenden Generationen nicht vorenthalten wollen, ist jedwede Form willfährigen Verhaltens ob dieser Tatsachen nicht in leisesten Ansätzen zulässig. Naivität hinsichtlich eines „No Spy“-Abkommens wäre schädlich. Das Vertrauen ist nicht nur von der Politik, sondern auch von willfährigen US-Unternehmen gebrochen worden. Wenn in den USA ansässige Unternehmen rechtlich bindend unter Geheimhaltungszwang gegenüber Kunden und Öffentlichkeit dazu gezwungen werden, der NSA zuzuarbeiten, handelt es sich faktisch bei diesen Unternehmen um verlängerte Arme der US-Administration. Kann man diesen verlängerten Armen der USA unsere freien Märkte andienen? Wird damit nicht erheblicher ökonomischer und politischer Schaden zugefügt? Ist es nicht die Aufgabe der Politik Schaden vom deutschen, respektive von der europäischen Bevölkerung abzuwenden?

Die Industrieproduktion der Eurozone setzte gestern nachhaltig positive Akzente. Per Berichtsmonat November stellte sich eine Zunahme um 1,8% im Monatsvergleich ein. Die Prognose lag bei nur 1,4%. Mehr noch wurde der enttäuschende Vormonatswert von zuvor - 1,1% auf -0,8% revidiert. Ergo lag das positive Überraschungspotential bei sportlichen +0,7% gegenüber der Konsensusprognose hinsichtlich des Zweimonatszeitraums Oktober/November 2013.

Im Jahresvergleich legte die Industrieproduktion der Eurozone um +3,0% (Prognose +1,4%) nach zuvor +0,5% zu (revidiert von +0,2%).
Industrieproduktion Eurozone
Die US-Einzelhandelsumsätze verzeichneten im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,2%. Analysten hatten eine Zunahme um 0,1% unterstellt. Im Jahresvergleich ergab sich ein Plus in Höhe von 4,1%. Die Daten sind nicht inflationsbereinigt. Fakt ist, dass die positive Entwicklung in den USA anhält.
US-Einzelhandelsumsätze
Die Lagerbestände nahmen per November im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,2%) zu. Der Absatz legte um 0,8% zu. Das Verhältnis des Lagerbestands zu Absätzen verharrte unverändert bei 1,29 Monatsumsätzen.
US-Lagerbestände
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!

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