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Dax: Entgegen der Schule?


Veröffentlicht am 30.06.2019, 15:21
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Seit gut eineinhalb Jahren befindet sich der Dax in einer ausgedehnten Korrektur. Und seit dieser Zeit überschlagen sich die Prognosen über den weiteren Verlauf des repräsentativen deutschen Wirtschaftsschaufensters. Dabei scheinen die Aussagen dieser Einschätzungen nicht konträrer ausfallen zu können. Zwischen Hoffen und Bangen schlängelt sich der Dax auf hohem Niveau so hin, schlägt sich der Index ebenso durch. Das gesamte Geschehen verläuft indes ohne den Eindruck zu erwecken, diese lethargische Phase in absehbarer Zeit verlassen zu wollen.

Diese Entwicklung sollte es der einschlägigen fundamentalen Lehrmeinung eigentlich in dieser Form nicht geben. Denn, so traut man der etwas müde gewordenen medialen Berichterstattung, läuft die deutsche Wirtschaft seit Jahren auf Hochtouren. Lediglich der Dax-Performance (DE0008469008) weigert sich diesen Aspekt widerspiegeln zu wollen! Doch ist es wirklich daran, daß sich nur im Dax-Performance diese Divergenz offenbar, oder gibt es daneben noch andere Indikationen, welche auf eine konträre Konstellation schließen lassen würden?

Vielleicht ist der Dax-Performance auch nicht das geeignete Instrument, zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage. Wesentlich mehr Licht ins Dunkel, der Divergenz zwischen Lehre und Realität, liefert da schon der von Dividenden-Zahlungen befreite Dax-Kursindex (ISIN: DE0008467440).

Abbildung 1; Dax- Kursindex

Und auch nur dieser ist aufgrund seiner „Reinheit“ mit anderen Indizes seiner Liga vergleichbar. Wie diesem Chart unschwer zu entnehmen ist, hat sich die deutsche Wirtschaft seit gut 20 Jahren nicht von der Stelle bewegen können. Der Tenor dieser Performance ist das Verharren der deutschen Wirtschaft auf dem Niveau von 1999! Allein dieser Aspekt sollte aufhorchen lassen. Des Weiteren vermittelt der Chart, daß das Ansteigen des medialen Dax allein auf die Existenz zusätzlicher Zahlungen an die Aktionäre hervorgerufene wurde.

Dax: Korrektur mit Ansage

In meiner Langzeitanalyse vom August´17 hatte ich diese Performance, hatte ich das Eintreten einer temporär größeren Korrektur, bereits so prognostiziert und den Abschluß dieser Bewegung erst für das Ende 2020 in Aussicht gestellt. Diese zwischenzeitliche Performance konnte dieser Erwartungshaltung auch weitestgehend Rechnung tragen, wenngleich sich die Amplituden glücklicherweise nicht ganz so dramatisch eingestellt haben, wie prognostiziert. Dennoch waren die Wendepunkte sehr gut prognostizierbar, wie der Chart es zeigt. Die Ausbildung der Korrektur in Form eines Triangles ist für eine derartige Konstellation eher typisch als selten und kann zudem als ein sehr starkes trendbestätigendes Signal angesehen werden.

Abbildung 2; Dax-Langzeit, vom 26.08.2017

Wie sieht die Zukunft aus?

Im Verlauf der folgenden Monate wird sich die Korrekturphase weiter behaupten und immer wieder für ein Auf und Ab des Aktienindizes verantwortlich sein. Wie das rote Zeitlineal es aufzeigt, ist vom Abschluß dieser Bewegung nicht vor Ende bzw. Anfang des folgenden Jahres auszugehen. Die darauffolgende sehr progressive Phase läßt dann die dunklen Wolken für eine längere Zeit verziehen, sodaß in der Folge ein größerer und zudem sehr gut nutzbarer Aufwärtstrend die Bühne betreten kann. Der Zielbereich liegt zunächst auf dem Niveau von ca. 16.000 Punkten, wobei sich dieser Bereich als Mindestanforderung für diesen Trend versteht.

Abbildung 3/ Dax Langzeit, 13.01.2019

Wie der Chart es zeigt, kann die Reise durchaus wesentlich höher verlaufen, die Chancen hierfür stehen sogar deutlich besser als man es glauben sollte. In einer späteren Ausgabe werde ich speziell darauf eingehen. Aber so viel vorweg: Das Auftreten eines Triangles an dieser Stelle eines Trends, ist immer ein kraftvolles Vorzeichen auf die künftige Entwicklung! Zudem wird dadurch angezeigt, daß der sich anschließende Trend eine hohe Dynamik aufweisen wird.

Abbildung 4/ Dax mittelfristig, 19.01.2019

Größere Gefahren würden sich erst in den Vordergrund schieben können, sollte es dem Dax einfallen die sehr mächtige Unterstützungslinie bei 8.737 Punkten nachhaltig mittels Schlußkurs zu unterschreiten. Dieser Schritt wäre regeltechnisch zu vertreten, doch räume ich dieser Option keine Chancen auf Realisierung ein. Auf der anderen Seite wird ein längerfristiges Kaufsignal erst nach Abschluß der Korrekturphase generiert, ist ein zeitnah zu benennendes Signal nicht zu erwarten. Anleger mit einem sehr langen Anlagehorizont sollten sich noch etwas in Geduld üben und erst noch den Abschluß der laufenden Korrekturbewegung abwarten.

Henrik Becker

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