Nach dem Ergebnis des Brexit-Referendums in Großbritannien hat das Britische Pfund den größten und schnellsten Kurssturz seit Bestehen hingelegt. Fast 2000 Ticks an einem einzigen Handelstag.
Und das nachdem die Britische Landeswährung sich die Monate davor sauber in einem Aufwärtstrendkanal bewegt hat. Am Donnerstag vor dem Referendum konnte das Pfund sogar kurzfristig nach oben aus dem Kanal ausbrechen und damit auch über den 200er EMA klettern.
Dieser Fehlbreakout wurde aber direkt am Freitag in die Gegenrichtung aufgelöst. Nun hat sich nach der starken Abwärtsbewegung ein typisches Korrekturmuster – ein Dreieck – herausgebildet (Nr. 1 in Abb.1). Üblicher Weise werden diese Dreiecke in die Richtung des letzten Momentums verlassen. Und dieses Momentum war sehr klar abwärts. Es würde mich also sehr wundern, wenn der Kursrutsch nach dem Verlassen des Dreiecks nach unten nicht noch einmal deutlich weiter geht.
Alle wichtigen Levels sind in der Dreiecks-Korrektur bereits getestet worden. In Abbildung 1 kann man gut erkennen, dass die Korrektur ziemlich genau zur 1,35 gelaufen ist (grüne Linie im Chart). Das ist das letzte markante Tief auf dem Monatschart vom Januar 2009 gewesen (Nr. 2 in Abb.2).
Oft werden in Abwärtsbewegungen die alten markanten Tiefs der Vergangenheit von unten getestet. An diesen Widerstandsbereichen bleibt der Kurs dann hängen um wieder in die alte Trendrichtung weiter zu laufen.
Ebenso ist das letzte markante Tief auf dem Tageschart vor dem Brexit-Referendum (Nr. 3) bei ca. 1,40 genau getestet worden. Das ist zwar auf dem Tageschart nicht zu sehen, aber wenn man in den 60min Chart schaltet, dann wird deutlich dass die 1,40 bereits am Freitag innerhalb des Tages klar getestet wurde (Nr. 4). Besonders stark war der Widerstandsbereich 1,40 auch deshalb, da es sich dabei recht genau um den Bereich des 50% Retracements der großen Abwärtsbewegung gehandelt hat.
Ein Ausbruch aus dem Dreieck nach unten macht also den Weg für einen weiteren Preisverfall des Cable frei. Ein Kursziel auf der Unterseite ist schwer zu bestimmen, da der Kurs die letzten 30 Jahre nicht mehr so tief stand wie aktuell. Nimmt man die klassische Projektion des Dreiecks zu Hilfe, so kommt man durch das „kleine“ Dreieck auf dem Tageschart zu dem Kursziel 1,28. Das „große“ Dreieck aus dem 60min Chart liefert mittels Projektion der Höhe des Dreiecks an den Ausbruch sogar ein Kursziel von 1,23.
Jedoch ist gerade in der aktuellen politisch angespannten Situation Vorsicht geboten. Politische Extremsituationen können die Charttechnik auch schnell mal aushebeln und einen schnellen Richtungswechsel bewirken. Also denkt an Eure Stops. Ohne Stop keinen Trade!
HINWEIS:
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