Die Aktie fiel um mehr als 11% bei einem Handelsvolumen von fast 4 Mio. Aktien, während ansonsten „nur” einige Hunderttausend Papiere pro Tag gehandelt werden.
Potenzielle Auslöser für einen solchen Kursrutsch hätte es einige geben können. Nevsun stellt auf seiner Kupfer-, Gold- und Zinkmine Bisha in Eritrea derzeit die Produktion von hauptsächlich Gold auf vorrangig Kupfer um. Bei einem solchen Schritt kann es schon einmal Probleme geben, die den Kurs unter Druck setzen könnten. Aber davon keine Spur derzeit bei Nevsun.
Und auch ein politisches Risiko besteht durchaus. Medienberichten zufolge ereignete sich erst vor kurzem ein fehlgeschlagener Putschversuch in dem nordafrikanischen Staat. Aber auch an dieser Front war alles ruhig.
Was also löste den spektakulären Kursrutsch der Nevsun-Aktie aus? Die Analysten von Haywood Securities haben die Erklärung gefunden. Sie wiesen darauf hin, dass das Papier aus dem Market Vectors Global Junior Gold Miners Index geflogen ist. Kein Wunder eigentlich, denn mit der oben bereits erwähnten Umstellung der Produktion auf vor allem Kupfer ist Nevsun nicht mehr wirklich eine Goldgesellschaft. Und nach dem Kupfer will Nevsun dann Zink abbauen…
Nun, mit der Veränderung bei Market Vectors kamen die Verkäufe. Möglicherweise von einem ETF (Exchange Traded Fund), der den Index abbildet. So orientiert sich beispielsweise Van Ecks Junior Gold Miner’s ETF an Market Vectors Index und hält deshalb rund 7% bzw. 14,8 Mio. Nevsun-Aktien. Um den Index weiter abzubilden müssen diese Aktien wohl verkauft werden.
Das würde bedeuten, es stehen in Zukunft noch einige Verkäufe an – beispielsweise wenn die Indexveränderungen am 18. dieses Monats offiziell werden. Die Frage ist nun: Stellen diese Verkäufe Kaufgelegenheiten dar?
Die Analysten von Haywood, die für Nevsun ein Kursziel von 5 CAD pro Aktie aufgerufen haben, warnen zwar, dass 2013 ein Übergangsjahr für Nevsun sein dürfte und als solches volatil. Doch sehen sie in den Verkäufen auf Grund der Indexumstellung eine „offensichtliche” Kaufgelegenheit. Im Prinzip ist es einfach: Glaubt man an die Nevsun-Story und rechnet mit operativen Erfolgen, dann dürfte es sich hier um eine Kaufgelegenheit handeln, da die Verkäufe nichts mit Nevsun als Produzenten zu tun haben. Aber eben nur dann! Das Risiko angesichts der Übergangsphase auf der Bisha-Mine ist durchaus beachtlich.
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