Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3840 (07.48 Uhr), nachdem im asiatischen und US-Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3833 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101,73. In der Folge notiert EUR/JPY bei 140,80. EUR/CHF oszilliert bei 1,187.
Auch bei der gestrigen Pressekonferenz im Rahmen der monatlichen EZB-Sitzung ist es Mario Draghi wieder gelungen, mit verbaler Intervention den Euro schwächer zu reden. Die EZB sieht den offenkundig starken Euro als Wachstumsbremse und deflationsfördernd. Er erteilte aber dem von französischer Seite geforderten aktiven Kurs-Management des Euros eine Abfuhr. Die Franzosen sehen den starken Euro als ein Grund für die wirtschaftliche Schwäche ihres Landes und erhoffen sich von verbilligen Wechselkursen einen Wachstumsschub. Dabei vergessen sie aber, dass die aktuellen Level um 1,35-1,40 EUR/USD historisch nicht besonders hoch sind. Im Mittel liegt der Wert sehr nahe bei den durchschnittlichen Wechselkursen der beiden Währungen zueinander.
Im Rückwärtsgang ist der Euro seit Draghi eine relativ deutliche Ankündigung machte. Die Gemeinschaftswährung stürzte von knapp 1,3400 auf bis zu 1,3822 heute Vormittag. Er sagte: „Der EZB-Rat fühlt sich wohl damit, beim nächsten Mal zu handeln.“ Damit ist die nächste EZB-Sitzung am 5.Juni gemeint. Die Notenbanker werden dann wahrscheinlich ihre Inflationsprognose nach unten anpassen. Welche Maßnahmen sie dann ergreifen werden, ist dagegen noch offen. Der Öffentlichkeitswirksame Refisatz sollte vom aktuellen Rekordniveau von 0,25 Prozent weiter abgesenkt werden. Der Einlagesatz, zu dem Banken ihre Guthaben bei der EZB parken, könnte in den negativen Bereich abgesenkt werden. Aber auch unkonventionelle Maßnahmen wie der Ankauf von Staatsanleihen oder von verbriefen Kreditforderungen stehen im Raum.
Weitere Shortcuts aus der Welt:
Der Arbeitsmarkt in Griechenland zeigte den fünften Monat in Folge einen Rückgang der Arbeitslosenquote. Der Februarwert sank um 0,1 Prozent und liegt damit bei immer noch schwindelerregenden 26,5 Prozent. Seit dem Rekordhoch im September 2013, wo der Wert bei 27,7 Prozent lag, hat der Arbeitsmarkt endlich positive Impulse.
In den USA haben sich die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wieder auf ein niedriges Niveau eingependelt als zuletzt, wo wir in 2 aufeinander folgenden Wochen einen Sprung von 305.000 auf 345.000 Anträgen gesehen haben. In der vergangenen Woche gab es 319.000 Neuanträge. Das Arbeitsministerium konnte keine besonderen Gründe für den kurzfristigen Anstieg nennen.
Nach schwachen Märzdaten zu Auftragseingängen in der Industrie und Industrieproduktion sind auch die deutschen Exportzahlen für den Monat schwach ausgefallen. Auf Monatsbasis schrumpften die Ausfuhren um 1,8 Prozent zum Vormonat. Zulegen konnten die Exporte in Länder Europas, die nicht zur Eurozone gehören mit +10,4 Prozent auf Jahresbasis.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!