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Nachfrage aus China zu schwach: Der Kupferpreis will nicht anspringen

Veröffentlicht am 24.07.2024, 08:17
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Der Kupferpreis fällt weiter. Ein wesentlicher Grund dafür ist China: Weder die PBoC noch das Dritte Plenum konnten die Märkte von der Durchschlagskraft ihrer Maßnahmen überzeugen. Chile indes könnte die diesjährige Kupferproduktion um 5 % steigern.

Zum Wochenauftakt hatte die chinesische Notenbank die erste Senkung der wichtigsten kurz- und langfristigen Zinssätze seit elf Monaten bekannt gegeben. So wurde der siebentägigen Repo-Satz von 1,8% auf 1,7% gesenkt. Eine entsprechende Anpassung der Leitzinsen wurde unmittelbar danach beim monatlichen Fixing ebenfalls umgesetzt.

Chinas Kupfernachfrage: Drittes Plenum und PBoC überzeugen Märkte nicht

Bullishe Auswirkungen auf den Kupferpreis hatte dies nicht. Kupfer gilt als besonders wichtig für die Bauwirtschaft und das verarbeitende Gewerbe. Diese Sektoren sollten von einer Zinssenkung profitieren. Doch der Kupferpreis setzt in dieser Woche seinen im Mai begonnenen Abwärtstrend fort. Aktuell notiert eine Tonne bei 9.090 USD. Im Mai wurden 10.857 USD gezahlt.

Warum also wirkt das Signal der chinesischen Geldpolitik nicht? Viele Marktteilnehmer haben Zweifel an der Entschlossenheit der chinesischen Regierung bei der Ankurbelung der Konjunktur. In der vergangenen Woche wurde das sogenannte Dritte Plenum abgehalten. Die Veranstaltung findet etwa alle fünf Jahre statt und dient dazu, allgemeine Richtlinien für die langfristige Sozial- und Wirtschaftspolitik der Volksrepublik festzulegen. Doch die Beschlüsse konnten die Marktteilnehmer offenbar nicht überzeugen – weder im Hinblick auf eine Überwindung der Krise auf dem Immobiliensektor noch im Hinblick auf die schwache Konjunktur.

Im Bereich des Außenhandels mit Kupfer ergibt sich mit Blick auf China ein gemischtes Bild.  So sanken die Rohmetalleinfuhren Chinas im Juni deutlich auf 436.000 Tonnen – ein Rückgang von 15,6 % im Vergleich zum Mai.

Der Rückgang wird allerdings auf die damals sehr hohen Kupferpreise zurückgeführt. Chinesische Händler, so vermuten Analysten, stoppten die seit Jahresbeginn laufende Aufstockung ihrer Lagerbestände und verkaufen Kupfer stattdessen auf dem Weltmarkt.

So stiegen Chinas Exporte von raffiniertem Kupfer im Juni auf einen Rekordwert von 157.751 Tonnen, mehr als doppelt so viel wie im Mai und 55 % höher als der bisherige Höchstwert von vor 12 Jahren. Dazu passt der Rückgang der durch die Shanghai Futures Exchange beobachteten Kupferlagerbestände. Diese sanken in  der Woche bis zum 19. Juli auf 309.182 Tonnen, nachdem sie in der Woche bis zum 7. Juni von ihrem 51-Monats-Hoch von 339.964 Tonnen aus gesunken waren.

Kupferproduktion in Chile steigt um 5 %

Dass der Kupferpreis im Frühjahr ein Rekordhoch erreicht hat, war auch auf eine Schwäche des Angebots zurückzuführen. Ganz vorn steht hier die durch die Regierung von Panama erzwungene Schließung der Mine Cobre von First Quantum Minerals (TSX:FM).

Doch auch der weltweit größte Kupferproduzent Chile kämpft seit Jahren mit Schwierigkeiten. Wasserknappheit beeinträchtigt zehn Bergbau ebenso wie sinkende Erzqualitäten in großen Minen wie Chuquicamata, steigende Kosten, Arbeitskräfteknappheit und politische Unsicherheiten.

Chile aber dürfte in diesem Jahr laut einer Analyse von GlobalData die Kupferproduktion um 5 % steigern. 2024 dürften damit 5,5 Millionen Tonnen produziert werden. Dies geht maßgeblich auf die Ausweitung der Quebrada Blanca-Mine von Teck Resources zurück, die in diesem Jahr 252,5 kt produzieren könnte (2013: 62,7 kt). Doch auch gute Produktionsergebnisse in etablierten Minen wie Escondida dürften GlobalData zufolge zum Angebotswachstum beitragen.

Bereits im Oktober 2023 erwartete die International Copper Study Group (ICSG), dass das Minenangebot in diesem Jahr um 3,7 % steigen werde. Grund dafür seien eine Kombination aus neuen Minen, Erweiterungen und einer breiteren Erholung von den betrieblichen Einschränkungen im Jahr 2023, hieß es damals.

Im April wurde die Prognose zum Angebotsüberschuss für das laufende Jahr lediglich nach unten angepasst: Statt 467.000 Tonnen soll das Überangebot nun noch 162.000 Tonnen erreichen. 94.000 Tonnen sollen es im nächsten Jahr sein.

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