Low-Volatility-Aktien schlagen den Markt

Veröffentlicht am 11.03.2025, 07:23

Der US-Aktienmarkt steht 2025 bislang unter Druck und notiert seit Jahresbeginn im Minus. Doch wer auf den Low-Volatility-Faktor gesetzt hat, dürfte von der Schwäche kaum etwas bemerkt haben. Während viele Marktsegmente Verluste verbuchen, zeigt sich dieser Bereich erstaunlich widerstandsfähig – und hängt die Konkurrenz deutlich ab.

Ein Blick auf die ETFs, die verschiedene Anlagestrategien abbilden, macht den Unterschied deutlich: Der iShares MSCI Minimum Volatility ETF (NYSE:USMV) liegt seit Jahresbeginn 4,8 % im Plus. Damit ist er nicht nur der klare Spitzenreiter unter den Faktor-ETFs, sondern steht auch in scharfem Kontrast zur allgemeinen Marktentwicklung. Zum Vergleich: Der breite Aktienmarkt, gemessen am SPDR S&P 500 ETF, hat im selben Zeitraum 2,3 % verloren

ETF Performance

Neben dem Low-Volatility-Faktor gibt es nur zwei weitere Strategien, die sich aktuell im Plus halten können:

  • High-Dividend-Aktien (Vanguard High Dividend Yield ETF, VYM) mit +1,5 %
  • Large-Cap-Value-Aktien (iShares S&P 500 Value ETFIVE) mit +0,9 %

Abgesehen davon dominieren rote Zahlen. Besonders hart getroffen hat es den High-Beta-Faktor (Invesco S&P 500 High Beta ETF, SPHB), der bereits 8,1 % im Minus steht. Damit spiegelt sich auch in den Faktor-ETFs eine wachsende Risikoaversion der Anleger wider.

Die große Frage ist, ob sich defensive Faktoren wie Low-Volatility weiter so gut halten können. Sicher ist, dass die Märkte unter wachsender Unsicherheit leiden – vor allem durch die wankelmütige Handelspolitik von Donald Trump.

Der neueste Schritt: Trump hat die geplanten Zölle auf kanadische und mexikanische Waren, die unter das United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA) fallen, bis zum 2. April ausgesetzt. Doch das bedeutet keine vollständige Entwarnung. Nach aktuellem Stand bleiben rund 50 % der mexikanischen Exporte und über 60 % der kanadischen Waren weiterhin von Strafzöllen betroffen.

Für Unternehmen ist die Lage unübersichtlich. Es geht nicht nur um die Angst vor neuen Zöllen – sondern um die Unklarheit darüber, wann, wie und in welchem Umfang sie in Kraft treten.

"Es ist nicht nur die allgemeine Angst vor Zöllen, sondern die Ungewissheit, ob, wie und wann sie Unternehmen betreffen werden", sagt Gregory Daco, Chefökonom der Beratungsfirma EY Parthenon. "Das ist das, was wir in Gesprächen mit Kunden aus vielen Branchen hören: Sie wissen nicht, wie sie sich strategisch darauf vorbereiten sollen."

Während viele Anleger mit den schwächeren Märkten zu kämpfen haben, scheint sich die defensive Strategie des Low-Volatility-Faktors bislang bewährt zu haben. Wer hier investiert ist, kann die Marktturbulenzen zumindest bislang vergleichsweise gelassen beobachten. Ob dieser Vorteil anhält, bleibt abzuwarten – aber für den Moment erweist sich Low-Volatility als eine der wenigen stabilen Zufluchtsorte im turbulenten Marktumfeld.

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