Der Markt hat seit seinem Hoch Mitte Februar bereits über 17 % verloren - alles ausgelöst durch Trumps Zoll-Pläne, die etliche Anleger in Panik versetzten. Nun stellt sich die Frage: Ist das Schlimmste vorüber oder droht ein weiterer Einbruch? Die Realität ist, dass niemand, weder Analysten noch Experten oder die lautesten Köpfe im Fernsehen, den nächsten Marktschritt garantiert vorhersagen kann. Ein paar negative Schlagzeilen - und schon könnten die Kurse erneut absacken.
Gleichzeitig sollte man sich nicht von jeder Meldung verrückt machen lassen. Wer bei jedem kleinen Auf und Ab hektisch reagiert, zahlt meist drauf. Eine ruhigere Strategie besteht darin, gezielt nach Einzeltiteln zu suchen, die bereits Anzeichen einer Erholung zeigen. Genau hier setzt die Herangehensweise vieler langfristig orientierter Anleger an: Aktien zu finden, die ihrem intrinsischen Wert entsprechend unter- oder überbewertet sind - je nach persönlichem Risikoprofil und Zielen.
Und wo findet man so eine Art kompakte Übersicht von potenziell unterbewerteten Titeln? Nutzer von InvestingPro greifen hier auf eine Live-Liste mit den am stärksten unter- und überbewerteten Aktien zu - und das inzwischen nicht nur für die US-Märkte, sondern auch lokal. Mit weniger als 9 Euro im Monat lassen sich diese Daten freischalten. Der Clou ist: Anstatt den ultimativen Tiefpunkt „erraten“ zu wollen, setzt man auf Unternehmen, die bereits ein positives Signal der Stabilisierung aussenden.
Fair Value: Hinter den Kulissen der Bewertung
Ein besonderes Hilfsmittel im Werkzeugkasten von InvestingPro ist das Fair-Value-Modell. Dieses Tool zieht über 16 etablierte Kennzahlen heran und ermittelt daraus eine Art „inneren Wert“ einer Aktie. Weicht der aktuelle Börsenpreis stark davon ab, kann das bedeuten, dass der Markt die Unternehmensdaten vernachlässigt oder falsch einschätzt. Manche Traderinnen und Trader konnten dank solcher Fair-Value-Signale interessante Chancen nutzen - gerade dann, wenn in volatilen Phasen vieles nur nach unten zu gehen schien.
Wie sich das Ganze in der Praxis auswirkt, zeigen drei Beispiele von Aktien, die im Zuge größerer Marktverwerfungen laut Fair Value klar unter ihrem inneren Wert gehandelt wurden. Jedes Mal folgte ein beachtlicher Kursanstieg von mehr als 50 %.
1. Warner Bros. Discovery (WBD): Fair Value schlägt an – 56 % in sieben Monaten
Warner Bros Discovery Inc (NASDAQ:WBD) hatte einen fulminanten Start ins Jahr 2023 hingelegt: Im Januar kletterte die Aktie um satte 56 % und erreichte fast 16 US-Dollar. Doch kaum hatte die US-Bankenkrise den Markt erfasst, ging es für WBD dramatisch bergab. Analysten korrigierten ihre Gewinnerwartungen nach unten und die Aktie fiel in einen fast 18-monatigen Abwärtstrend.
Der Wendepunkt
Am 9. August 2024 bemerkte das Fair-Value-Modell von InvestingPro eine deutliche Unterbewertung, als WBD bei nur 7,03 US-Dollar notierte. Das Modell sah den fairen Wert jedoch eher bei 10,00 US-Dollar. Trotz Problemen im klassischen TV-Geschäft konnte Warner Bros. Discovery im letzten Jahr immerhin 39,9 Milliarden US-Dollar Umsatz vorweisen und kam auf ein EBITDA von 7,4 Milliarden US-Dollar.
Die Folge: Wer dem Signal vertraute, konnte bis zum Kurs von 10,19 US-Dollar eine 56-prozentige Erholung mitnehmen.
Inzwischen ist die Aktie wieder auf rund 8,09 US-Dollar gefallen, was bedeutet, dass Fair Value erneut eine Unterbewertung anzeigt - nun sogar mit einem Pluspotenzial von etwa 29,6 %.
Ob sich der Einstieg lohnt, hängt natürlich vom individuellen Ausblick und der Risikofreude ab. Aber das Beispiel zeigt eindrücklich, wie das Modell auch in unruhigen Zeiten einschlägige Signale liefert.
2. Nokia (HE:NOKIA) (NOK): 51 % Kursplus, als niemand damit rechnete
Ein weiteres Beispiel: Als die Fair-Value-Modelle von InvestingPro im April 2024 auf Nokia (NYSE:NOK) aufmerksam wurden, notierte der Telekom-Infrastruktur- und Tech-Player bei gerade mal 3,52 US-Dollar je Aktie. Das Modell sah damals rund 42,5 % Kurspotenzial.
Und dann kam die Rally.
Bis zum 16. März 2025 stieg die Aktie um satte 51,64 % auf 5,33 US-Dollar und übertraf damit sogar die ursprüngliche Schätzung. Nokia, ein Gigant in Sachen Netzwerklösungen, erzielte zuletzt rund 22,8 Milliarden US-Dollar Umsatz bei 3,28 Milliarden US-Dollar EBITDA.
Die Aktie selbst war damals in einer Seitwärtsbewegung gefangen, doch fundamentale Verbesserungen wie steigende Gewinne pro Aktie (von 0,16 auf 0,24 US-Dollar) bestätigten schließlich die Einschätzung des Fair-Value-Modells. Nach dem jüngsten Marktabschwung liegt der Kurs nun bei etwa 4,60 US-Dollar, was die Frage aufwirft, ob hier erneut eine unterbewertete Einstiegsgelegenheit lauern könnte.
3. Tencent (HK:0700) Music (TME): 52 % nach Kursrutsch
Im September 2024 zeigte das Fair-Value-Modell eine deutliche Unterbewertung von Tencent Music Entertainment Group (NYSE:TME) an, die bei 9,48 US-Dollar stand. Der Markt machte sich wegen eines abrupten Sell-offs im August 2024 Sorgen, doch InvestingPros Modell ermittelte ein Kursziel von 14,38 US-Dollar, da TME laut Fundamentaldaten um mindestens 38 % unterbewertet sei.
Wer sich davon überzeugen ließ, durfte bis zum 27. März 2025 einen Gewinnsprung von 52 % mitnehmen.
Dabei halfen unter anderem solide Unternehmenszahlen: Der Umsatz stieg auf 3,97 Milliarden US-Dollar, das EBITDA sogar um 13,5 % auf 1,06 Milliarden US-Dollar.
Aktuell befindet sich Tencent Music erneut in einer Abwärtsbewegung und oszilliert um die 12,75 US-Dollar. Wie schon bei Nokia und WBD stellt sich die Frage: Hat sich das Bewertungsdelta zum intrinsischen Wert jetzt wieder geöffnet? Tatsächlich kann die Oase einer möglichen Unterbewertung in einem solchen Rücksetzer liegen - sofern man Vertrauen in das Geschäftsmodell hat.
Konsequenz aus dem Marktchaos: Kaufchancen im Abwärtstrend nutzen
Nach dem starken Auf und Ab im März und April rätseln viele: Kommt nun die Erholung oder doch ein weiterer Einbruch dank neuer Zoll-Themen und Handelssorgen? Wer schon länger investiert, weiß, dass jede Krise auch Chancen bietet. Die hier genannten Beispiele zeigen, dass Unternehmen teils um 50 % steigen können, sobald sich die allgemeine Marktstimmung wieder dreht.
Die Kernfrage lautet deshalb: Wie entdeckst du diese Aktien, ohne dich von jeder Schlagzeile ins Bockshorn jagen zu lassen?
Eine Möglichkeit ist, die eigenen Analysen mit Tools wie InvestingPro zu vertiefen. Dort schaut man nicht nur auf Kursverläufe und Gewinne, sondern nutzt ein Bündel von Kennzahlen, um den inneren Wert abzuschätzen. Genau dadurch lassen sich Gelegenheiten erkennen, sobald fundamentale Daten positive Wendungen signalisieren - auch wenn der breite Markt immer noch skeptisch sein mag.
Mit InvestingPro zum eigenen Aktien-Screening
Für unter 9 Euro pro Monat bietet InvestingPro folgende Vorteile:
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Fair Value-Analysen in Echtzeit - Du siehst sofort, ob eine Aktie unter- oder überbewertet sein könnte.
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Branchenspezifische Daten - Besonders hilfreich, um lokale Märkte oder bestimmte Sektoren (z. B. Technologie, Konsum, Finanzen) zu vergleichen.
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Live-Listen der Most Undervalued und Most Overvalued Stocks - Damit kannst du sofort sehen, wo sich laut Modell Schnäppchen oder potenzielle Übertreibungen auftun.
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Langfristige Perspektive - Anstatt rein auf kurzfristige News zu reagieren, konzentrierst du dich auf valide Fundamentaldaten.
Wer es schafft, sich emotional nicht von Tagesschlagzeilen leiten zu lassen, hat gute Chancen, günstige Einstiegszeitpunkte zu erwischen. Investieren heißt schließlich, das Unternehmen zu kaufen, nicht nur den aktuellen Kurs.
Fazit: Nicht Timing, sondern Fundamentaldaten im Blick behalten
Die Märkte bleiben nervös. Ob Trumps Zollpolitik, globale Handelskonflikte oder ein anderes politisches Ereignis: Es gibt immer Gründe für heftige Korrekturen. Doch wie sich gezeigt hat, bergen Rücksetzer häufig das Potenzial für satte Gewinne, sofern man Unternehmen identifiziert, die zu stark abgestraft wurden.
Warner Bros. Discovery, Nokia oder Tencent Music haben nach einschneidenden Kursverlusten alle weit über 50 % zugelegt. Das waren keine Glückstreffer, sondern Fälle, in denen das InvestingPro Fair-Value-Modell fundamentale Stärke entdeckte, bevor sie im Kurs voll zur Geltung kam.
Wer also in einem volatilen Markt das Ruder selbst in die Hand nehmen will, sollte auf Analyse-Tools setzen, die über reine Chartverläufe hinausgehen. Und genau hier kommt InvestingPro ins Spiel - zu einem Preis, der in etwa dem einer Tasse Kaffee pro Woche entspricht.
Disclaimer: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine Aufforderung noch ein Angebot, eine Empfehlung oder einen Vorschlag zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Alle hier erwähnten Assets unterliegen verschiedenen Risiken, weshalb jede Investitionsentscheidung und das damit verbundene Risiko beim Anleger liegen. Wir bieten zudem keine Anlageberatung an.