Eine beliebte Strategie bei der Geldanlage ist die Suche nach innovativen, zukunftsorientierten und unterentwickelten Sektoren. Hierbei setzt man hauptsächlich darauf, dass sich der Sektor allgemein gut entwickelt und man so davon profitiert. Doch was ist, wenn man kaum Auswahl in dem gewünschten Sektor hat? Dies war der Fall bei den Elektroautos: obwohl jedem seit knapp einem Jahrzehnt klar sein dürfte, dass es spätestens in der fernen Zukunft keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr geben wird, gab es wenig Firmen, die sich ausschließlich auf die Produktion von Elektroautos spezialisiert haben. Einer der wenigen Hersteller ist Tesla, dessen Aktie in den letzten 3 Jahren allein über 1600% zugelegt hat.
Nun haben sich in den letzten Jahren einige vielversprechende Konkurrenten auf das Parkett gewagt. Diese besagten Konkurrenten kommen aus China und glänzen mit futuristischem Fahrzeugdesign, riesigen Reichweiten, kurzen Ladezeiten und ausgereifter Technologie des autonomen Fahrens. Insbesondere stechen hierbei Li Auto Inc. (NASDAQ:LI), Xpeng Inc (NYSE:XPEV) und, der Börsenstar unter den EV-Herstellern, Nio Inc. (NYSE:NIO) ins Auge.
Besonders letzterer erfreut sich großer Beliebtheit unter den Anlegern. Unterstützt wird dies zusätzlich durch allgemeine Kaufempfehlungen und hoch angesetzte Kursziele der Analysten und Kreditinstitute – kaum jemand rät derzeit von einem Kauf der Nio-Aktie ab. Doch was macht den „chinesischen Tesla“ so wertvoll?
Wie bereits erwähnt, ist Nio einer der wenigen Auto-Hersteller, die sich ausschließlich der Produktion von Elektroautos widmet. Dies ist ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, denn dadurch konzentrieren sich alle Unternehmensmittel zwangsweise auf die Weiterentwicklung relevanter Technologien in diesem Bereich. So kann Nio mit größeren Herstellern, wie Toyota (T:7203) oder Volkswagen (DE:VOWG), die auch vermehrt elektrische Fahrzeuge auf den Markt bringen, auf dem EV-Markt konkurrieren und hat bereits jetzt zum Teil Wettbewerbsvorteile gegenüber einigen traditionellen Autoherstellern.
Dazu kommt, dass Nio (zusammen mit Li Auto und Xpeng) sich von der negativen Konnotation des „Made in China“ Labels klar distanziert. Die Nio-Modelle stehen anderen Fahrzeugen des mittleren und oberen Preissegments in nichts nach – weder optisch noch technologisch. Zieht man die Reichweiten von 500km bis 1.000km (je nach Akkupaket) in Betracht, so liegen Nios Fahrzeuge sehr weit vorne und adressieren eines der größten Bedenken der Elektroauto-Gegner. Mit dem neusten ET7 Modell lässt Nio sogar großer Fahrspaß verhoffen: in der größten Motorisierung soll die erste Limousine unter den Nio-SUVs die 100km/h in sportlichen 3,9 Sekunden packen. Beginnend bei circa $69.000 (vor Subventionen) kann Nio auch hier mit Tesla mithalten.
Betrachten wir das ganze von Seiten des Aktienkurses, dann hat NIO eine massive Aufwärtsbewegung aufs Parkett gelegt. Wie auf dem Chart zu sehen liegen zwischen 52 Wochen Tief bei $2,11 und 52 Wochen Hoch bei etwas über $62, geschmeidige 1848% Preissteigerung. Das kann man sich schon einmal gönnen.
Alles in allem scheinen die Fahrzeuge rundum konkurrenzfähig zu sein. Dies ist ein entscheidender Faktor, denn dadurch bietet die Nio-Aktie bereits einen greifbaren Gegenwert und kann nicht als spekulatives „Gezocke“ abgetan werden. Während man aufgrund des großen Hypes um die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) die berechtigte Frage stellen kann, ob der aktuelle Preis den reellen Unternehmenswert wiederspiegelt, deutet vieles darauf hin, dass die chinesischen EV-Aktien derzeit deutlich unter Wert über den Tisch gehen. Neben so viel Optimismus sind jedoch aber auch regulative Gegebenheiten zu beachten.
Der chinesische EV-Markt wird stark von der chinesischen Regierung gestützt und vorangetrieben. Dies ist natürlich auch als gute Absicherung zu werten, jedoch macht es diese Firmen auch anfällig für politische Attacken von außerhalb. Kürzlich erst kam in den USA die Debatte über potenzielle Delistings chinesischer Unternehmen von den amerikanischen Börsen auf, an denen auch die EV-Hersteller, inklusive Nio, gelistet sind. Als zukunftsorientierter Sektor, könnten diese Unternehmen leicht ins Visier fallen. Dennoch ist dieses Risiko relativ gering, im Vergleich zu dem massiven Aufwärtspotenzial, was Nio und Co. zugeschrieben wird.
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