Der US-Dollar zeigt nach seinem starken Abverkauf von gestern eine weitere langsame Erholung. Der Grund für die Entspannung im USD sorgt für Neugier, da die Wirtschaftsdaten in den letzten Handelstagen eher ermutigend waren (guten Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft, positive PMI, geringeres Handelsdefizit,...). Die Renditen der 10-jährigen US-Anleihen gingen auf 2,5752% zurück, der niedrigste Wert seit November 2013, währendXAU/USD den gleitenden 50-Tagesdurchschnitt nach oben testet. Die Märkte verkaufen offensichtlich angesichts der Ungenauigkeit der Fed zu vorteilhaften USD-Niveaus. Yellen wird vor dem Joint Economic Committee sprechen und jegliche Erklärungen werden begrüßt.
In Neuseeland erfährt der Kiwi eine aggressive Korrektur, nachdem RBNZ-Gouverneur Wheeler eine mögliche FX-Intervention in naher Zukunft signalisiert hat. Wir sehen uns den NZ-Markt genau an.
Gold und US-Renditen
Die Korrelation zwischen den Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen und den Goldpreisen im Stundenchart hat diese Woche ihr Monatshoch erreicht. Die geopolitischen Spannungen in der Ukraine, eine unklare Fed-Politik führen dazu, dass die US-Staatsanleihen und Gold gut geboten werden. XAU/USD testet den gleitenden 50-Tagesdurchschnitt (1.315,60 $) nach oben, Trend- und Impulsindikatoren sind positiv. Mit der anhaltenden USD-Schwäche zeigen die Anleger weiterhin Kaufinteresse an Gold, die Goldpreise werden bei 61,8% Fibonacci der neuesten Rallye von Jan- März gehandelt (1.182,60 - 1,392,30 $). Nächste Widerstände zeigen sich bei 1331,20 $ (Hoch vom April), dann 1,392,30 (Hoch 2014). Nach unten liegt der Schlüsselwiderstand beim gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (1.299,26).
Kiwi erfährt aggressive Korrektur
Bei der breiten USD-Schwäche erreichte NZD/USD gestern ein neues Hoch von 0,8780 (höchster Wert seit August 2011). Das Paar konnte seine Gewinne über 0,8745 nicht konsolidieren (ehemaliges Jahreshoch) und wurde durch den asiatischen und europäischen Handel aggressiv auf 0,8667 abverkauft. Zwei Schlüsselpunkte begrenzten die Stärke von NZD/USD in den letzten Handelsstunden.
Zuerst verzeichneten Milchpreise bei der GDT-Auktion den sechsten Monat in Folge einen Rückgang von 1,1%, während die Erholung der Volumnia eine weitere unmittelbare Abwertung des NZD weiter begrenzte. RBNZ-Governor Wheeler sprach über „die Bedeutung von Milchprodukten für die neuseeländische Wirtschaft“ und betonte die Auswirkungen des starken Wechselkurses auf die RBNZ-Politik. Der starke NZD „wird wahrscheinlich in einer ständig niedrigen oder negativen Inflation bei den handelbaren Gütern widergespiegelt“, so Wheeler, was „das Ausmaß und die Geschwindigkeit, mit denen der Tagesgeldsatz zu erhöhen ist“ beeinflussen sollte. In der Tat gleichen die negativen Milchpreise die NZD-Schwäche aus, was sich eventuell positiv auf das Ausmaß der Straffung durch die RBNZ auswirken wird. Wir erwarten vielleicht, für den Tagesgeldsatz im Juni zum 3. Mal in Folge eine Erhöhung von 3,00% auf 3,25%. Auch wenn diese Nachrichten positiv für den NZD sind, so wurde die Zinssatzerhöhung bei Sitzungen im Juni und/oder Juli bereits eingepreist, anders als die Warnung von Wheeler in Bezug auf einen möglichen NZD-Verkauf. „Bleibt die Währung angesichts der schlechter werdenden Fundamentalwerte, wie z.B. ständig schwächer werdende Exportpreise, hoch, wäre es zweckmäßiger für die Reserve Bank, in den Währungsmarkt einzugreifen, um NZ-Dollars zu verkaufen“, so Wheeler.
Zweiten stagnierte die Arbeitslosenquote im 1. Quartal bei 6,0% (im Vergleich zu erwarteten 5,8%), da die Beteiligungsquote unerwartet von 68,9% auf 69,3% angestiegen ist. Die Beschäftigung beschleunigte sich im Jahresvergleich von 3,0% auf 3,7%. Auch wenn der langsamere Anstieg von 0,3% bei den Löhnen (im Vergleich zu 0,6% im letzten Quartal) gegen eine agressive Straffung durch die RBNZ spricht, glauben wir, dass die NZD-Stärke das Haushaltseinkommen aktuell relativ nachhaltig hält, da Importe billig sind; dies ist somit kein Faktor, der die Entscheidung der RBNZ stark beeinflussen wird.
Die harte Abweichung der RBNZ von anderen Industrieländern ist positiv für den NZD, besonders aus Carry-Sicht. Das Aktionsrisiko der RBNZ sollte jedoch das Aufwärtspotential einschränken. Wir sehen laut den CFTC-Daten vom 29. April einen leichten Rückgang bei den Long-Positionen der NZD-Futures.
EURUSD Der EUR/USD hat die Oberseite aus seiner jüngsten Konsolidierung zwischen 1,3780 (09.04.2014 Tief) und 1,3906 (11.04.2014 Hoch) durchbrochen und den Weg für einen Test des Schlüsselwiderstands bei 1,3967 geebnet. Stündliche Unterstützungen liegen bei 1,3906 (vorheriger Widerstand) und bei 1,3865 (05.05.2014 Tief). Längerfristig befindet sich der EUR/USD immer noch in einer Abfolge höherer Hochs und höherer Tiefs. Allerdings weisen die jüngsten, marginalen neuen Hochs (auf ein potenziell langfristigen ansteigenden Keil hinweisend) auf einen erschöpften Anstieg hin. Folglich sehen wir ein mittelfristiges, begrenztes Aufwärtspotenzial, insbesondere angesichts des Schlüsselwiderstands bei 1,3967 (13.03.2014 Hoch) und der zunehmend überkauften Bedingungen.
GBPUSD Der GBP/USD kletterte gestern höher und liegt nun in der Nähe des wichtigen Widerstands bei 1,7043. Die stündlichen Unterstützungen liegen bei 1,6920 (vorheriger Widerstand) und bei 1,6823 (02.05.2014 Tief). Längerfristig bewegen sich die Kurse weiterhin in einem ansteigenden Kanal. Folglich wird eine haussierende Tendenz bevorzugt, solange sich die Unterstützung bei 1,6661 (15.04.2014 Tief) hält. Allerdings sind wir zurückhaltend, ein Aufwärtspotential oberhalb des wichtigen Widerstands bei 1,7043 (05.08.2009 Hoch) anzudeuten, insbesondere angesichts der allgemein überkauften Bedingungen.
USDJPY Der USD/JPY hat die Unterstützung bei 101,87 (17.04.2014 Tief) durchbrochen, was den anhaltenden Verkaufsdruck bestätigt. Die Preise nähern sich jetzt allerdings einem Schlüsselunterstützungsbereich zwischen 101,20 (03.03.2014 Tief) und 100,76 (siehe auch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt und den ansteigenden Kanal). Stündliche Widerstände liegen bei 101,87 (vorherige Unterstützung) und bei 102,19 (06.05.2014 Hoch). Eine langfristig haussierende Tendenz bevorzugt, solange sich die Schlüsselunterstützung bei 99,57 (19.11.2013 Tief) hält. Beobachten Sie den Unterstützungsbereich, der durch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (bei rund 101,06) markiert wird und die ansteigende Trendlinie vom Tief bei 93,79 (13.06.13) aus. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 110,66 (15.08.2008 Hoch).
USDCHF Der USD/CHF hat ein neues Tief verzeichnet und bestätigt einen zugrunde liegenden baissierenden Trend. Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 0,8699. Stündliche Widerstände liegen nun bei 0,8765 (05.05.2014 Tief) und bei 0,8784 (Innertageshoch). Aus einer längerfristigen Perspektive wird die seit 0,9972 (24.07.2012) vorhandene Struktur als große korrektive Phase erachtet. Allerdings ist ein entschiedener Durchbruch des Schlüsselwiderstands bei 0,8930/0,8953 erforderlich, um ein haussierendes Umkehrmuster zu validieren. Wir haben unsere Long-Strategie aktualisiert.