Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2068 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2001 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,07. In der Folge notiert EURJPY bei 131,63. EUR CHF oszilliert bei1,09472.
Nach zwei volatilen Tagen kehrte am Donnertag wieder etwas Ruhe an den Aktienmärkten ein. Der schnelle Verkauf am Dienstag entpuppte sich damit weniger als Warnung, denn als Sturm im Wasserglas. Die Aussichten scheinen für die nächsten Monate weiter positiv:
Durch die steigenden Impfquoten gehen die Corona-Fallzahlen zurück, auch die Konjunkturdaten fallen in der großen Mehrheit besser aus als erwartet. Bei den Unternehmensdaten zeigt sich das gleiche Bild. In dieser Berichtssaison hat die Mehrheit der Unternehmen, die bisher Quartalszahlen veröffentlicht haben, positiv überrascht, wie die folgende Tabelle zeigt:
Es ist wenig überraschend, dass die US-Unternehmen dabei ein besseres Bild bieten als die in Europa ansässigen Unternehmen. Die USA konnten früher mit der Öffnung ihrer Volkswirtschaft beginnen. Sie haben daher, 2-3 Monate Vorsprung in der wirtschaftlichen Entwicklung, Bei aller berechtigten Kritik an US-Präsident Trump, diesen - Vorteil darf er sich zurechnen.
Ein Blick auf unsere Börsenampel zeigt aus technischer Sicht schauen wir neutral auf den Markt, fundamental bleibt unsere Einstellung auf .
Einzelhandelsumsätze
Diese fundamentale Einstellung wird auch von den neuesten Daten unterlegt. So berichtete das europäische Statistikamt Eurostat, dass die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone im März stärker als erwartet zugelegt haben. Die Umsätze stiegen im Monatsvergleich saisonbereinigt um 2,7 Prozent (rechte Skala in der Grafik). Der Analystenkonsens lag bei 1,6 Prozent. Im Jahresvergleich (linke Skala der Grafik)
betrug der Umsatzanstieg ansprechende 12 %, der an der Grafik deutlich zu erkennende Basiseffekt, zeigt zugleich weiteres Aufholpotential an. Die Bedeutung der gestiegenen Sparquote sollte an dieser Stelle nicht unterschätzt werden. Viele Haushalte, die finanziell nicht von der Pandemie betroffen waren ( z.B. Beamte) haben ungewollt ihre Sparquoten erhöht und werden jetzt die Chance nutzen, vermehrt zu konsumieren. Damit steht ein weiteres rein privat finanziertes Konjunkturpaket an! Profitieren werden nicht nur die bisher gebeutelten Branchen, sondern auch der Staat, der zusätzliche Steuereinnahmen generieren wird.
Vermögenssteuer
Wir bleiben beim Thema Steuern und sind verwundert, wie man in dieser Lage in einem Land, dass laut OECD die höchste Steuerbelastung auf Basis von Einkommen und Sozialabgaben hat, noch weitere Steuererhöhungen für den Zeitraum nach der Bundestagswahl fordern kann.
Wer jetzt Steuererhöhungen plant, will einen Deich vor trockene Felder setzen, die geflutet werden sollten. Multiplikatoreffekte im Investitionsbereich, die auf Grund des erhöhten Konsums entstehen, unterbleiben schon aufgrund der Unsicherheit über die zukünftige Situation.
Vielleicht hilft es, nicht als Aktionär notwendiges Eigenkapital für Unternehmen zur Verfügung zu stellen, sondern Eigentümer eines Sparbuchs zu sein, das mit Einkommen aus der Besoldungsgruppe B11 (mit Faktor 1,3) gefüttert wird, um solche Forderungen stellen zu können. Nicht wahr, Herr Scholz?
Da gelte es doch eher Anleihen beim Vorgänger zu nehmen und die Kavallerie gen Irland zu senden. Die Gewinnverlagerung von Großkonzernen in de facto Steueroasen ist ein Problem, dessen sich angenommen werden sollte.
Eine Vermögensteuer würde den Standort Deutschland nachhaltig schädigen. Wird nicht der Gewinn, sondern das Vermögen von Unternehmen besteuert, werden Unternehmen in Krisenzeiten doppelt belastet und die Substanz angegriffen. Wie hätte eine Vermögenssteuer in der Corona-Krise gewirkt?
Eine Steuerhöhe von 1-2 % Steuer klingt zunächst nach einem geringen Wert. Umgerechnet in eine Steuer auf den Gewinn, kann sie aber schnell 10-30 % betragen. Welcher Investitionsanreiz für Vermögende in Deutschland zu investieren, wird damit gesetzt?
Wird Deutschland mit einer solchen Steuer innovative Startups anziehen können, die bei Erfolg oft sehr hohe Börsenbewertungen aufgrund des Umsatzwachstums erreichen, aber zunächst keine Gewinne erzielen?
Müssen die deutschen Gerichte auf Jahre mit Streitfällen geflutet werden, wie die korrekte Wertermittlung von mittelständischen nicht börsengelisteten Unternehmen zu erfolgen hat? Diese Unternehmen bilden das Rückgrat unserer Ökonomie und unseres Wohlstandes.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.1690 1.1720 neutralisiert den positiven Bias des EUR.
Viel Erfolg!