Um einer Abwertung des Rubel und Inflationsrisiken entgegen zu wirken, hob die Russische Notenbank heute den Leitzins unerwartet auf 7,5 Prozent an. Auch das weitere Wirtschaftswachstum in 2014 werde laut den Notenbankern schwächer ausfallen.
Im März ist die Inflation im Jahresvergleich in Russland rasant von 6,2 auf 6,9 Prozent angezogen. Zu Beginn es Jahres notierte sie noch bei sechs Prozent. Auf dieses Niveau will die Notenbank die Teuerungsrate wieder drücken. Im laufenden Jahr verlor der Russische Rubel zum US-Dollar fast zehn Prozent an Wert. Die Notenbank steuert mit dieser Zinserhöhung gegen eine weitere Abwertung des Rubel an.
Mit einer anhaltenden Ukraine-Krise aber wird Russlands Wirtschaft weiter schrumpfen, das Geschäftsklima sich weiter eintrüben und das fehlende Vertrauen unter Investoren seine Spuren hinterlassen. Potenzielle Kapitalabflüsse aus Russland, welche für 2014 auf bis zu 150 Milliarden US-Dollar geschätzt werden, lasten weiterhin auf dem Rubel. Aktuell drückt die Krise in der Ukraine auf die russische Währung und auch ein erhöhter Leitzins wird einen Kapitalabfluss nicht stoppen können, der auf geopolitischen Bedenken basiert. Damit bleibt eine weitere Abwertung des Rubel trotz der Maßnahme der Notenbank das wahrscheinlichste Szenario.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de