Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3700 (07.53 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3674 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 103,07. In der Folge notiert EUR/JPY bei 141,25. EUR/CHF oszilliert bei 1,2223.
In den letzten 24 Handelsstunden gab es viel Licht, aber auch Schatten. Der Schatten wurde durch die Nachrichtenlage in der Ukraine geliefert. 25 rechtsradikale Kräfte aus der Ukraine wurden von russischen Sicherheitskräften festgenommen. Der Vorwurf von Sabotage und Bombenattacken im russischen Kernland wurde erhoben. Der führende russische Militärexperte Professor Chris Bellamy sieht darin einen Beweis einer asymmetrischen Operation, um gegen Russland vorzugehen. Die Töne aus Deutschland sind nicht unbedingt als deeskalierend zu interpretieren. Frau Dr. Merkel droht weiterhin heftig mit Wirtschaftssanktionen, während sich in der Ostukraine immer mehr Menschen für eine „Annäherung“ an Russland stark machen. Ja, mit der Selbstbestimmung ist das so eine Sache. Offensichtlich ist die Selbstbestimmung der Westukrainer höherwertig als die Selbstbestimmung der Ostukrainer. So etwas kennen wir aus anderen Regionen der Welt. Manche Menschen haben in Regionen, die von strategischem Interesse für den Westen sind, gar kein Selbstbestimmungsrecht.
Wenn man in dieser Situation seitens des Westens weiter eskaliert, ist die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs in der Ukraine wahrscheinlicher.
Ob das für Europa wünschenswert ist, wagen wir zu bezweifeln. Ebenso bezweifeln viele Europäer, ob der verdeckte Aufbau einer Opposition in der Ukraine (= Verletzung der Souveränität und Bruch des Budapester Vertrags) durch üppige Finanzierung undemokratischer Kräfte im Sinn der Demokratie und westlicher Werte sein kann. Europa läuft das Risiko, zum Schauplatz einer Auseinandersetzung um globale Macht zu werden. Kann uns das bekommen? Die USA sind weit entfernt ….
Frankreichs Bemühungen um eine zeitliche Streckung zur Erreichung der Defizitziele entspricht dem Wunsch „Softball“ zu spielen. Die Defizitkrise hat gelehrt, dass Softball nicht auf dem Spielplan steht!
Das Outline der EZB zu möglichen QE-Maßnahmen ist sachlich nicht anfechtbar. Die Bedingungen sind dafür derzeit nicht erfüllt. Die Transparenz, die hier von Seiten der EZB im Vorwege geliefert wird, ist erfrischen und Ziel führend (Euro … ).
Positiv sind die Daten aus Deutschland. Aufträge (Freitag) und Produktion (heute früh) legten den vierten Monat in Folge zu. Per Februar kam es zu einem Anstieg im Monatsvergleich um +0,4% (Prognose +0,3%) nach zuvor +0,7% (revidiert von +0,8%). Alle Charts © Moody’s Economy.com : Aufträge Deutschland
Produktion Deutschland:
Der US-Arbeitsmarktbericht per Berichtsmonat März setzte positive Akzente.
Die Arbeitslosenquote verharrte bei 6,7%. Hier lag die Prognose bei 6,6%. Diese Verfehlung ist vor dem Hintergrund der Tendenz der Partizipationsrate unwesentlich. Die Partizipationsrate am US-Arbeitsmarkt nahm um 0,2% auf 63,2% zu. Tiefpunkte wurden hier im Dezember bei 62,8% markiert. Gleichwohl ist die Partizipationsrate nach wie vor für US-Verhältnisse als prekär einzustufen. Die Tendenz seit Dezember ist aber ohne wenn und ohne aber positiv. Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft (Nonfarm-Payrolls) nahm per März im Monatsvergleich um 192.000 Jobs zu. Erwartet war ein Anstieg um 200.000. Die Revision des Vormonats machte diese unwesentliche Verfehlung mehr als wett. Per Februar wurde der Arbeitsplatzaufbau von 175.000 auf 197.000 nach oben revidiert. Der Januarwert wurde von +129.000 auf +144.000 angepasst. Ergo lieferte das erste Quartal einen um 29.000 Jobs höheren Beschäftigungsaufbau als in der Konsensusprognose unterstellt.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!