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Nach einem beispiellosen Wahlkrimi hat der Demokrat Joe Biden die Präsidentschaftswahl in den USA gegen Amtsinhaber Donald Trump gewonnen. Vier Tage nach dem Wahltag riefen die US-Sender den früheren Vizepräsidenten schliesslich zum Sieger aus. Damit endet nach vier von Affären und Skandalen geprägten Jahren die Amtszeit von Donald Trump im Weissen Haus. Dieser erkannte den Wahlsieg seines Rivalen jedoch nicht an und will sich mit allen juristischen Mitteln der Niederlage widersetzen. Die Sender CNN, NBC, CBS und ABC und danach auch der Trump-treue Sender Fox News meldeten den Sieg Bidens zuletzt auch im Schlüsselstaat Pennsylvania mit seinen 20 Wahlleuten - und damit auch den Wahlsieg insgesamt. Biden erklärte nach Bekanntgabe seines Sieges in einer Rede, er wolle "Präsident für alle Amerikaner" sein. Er sei "geehrt", ausgewählt worden zu sein, "unser grossartiges Land anzuführen".
Aktien Schweiz
Gut behauptet hat sich der schweizerische Aktienmarkt ins Wochenende verabschiedet. Nach dem Anstieg der vergangenen Tage ging es am Freitag ruhiger zu. Vereinzelt wurden Gewinne mitgenommen. Der SMI gewann 0,2 Prozent auf 10.323 Punkte. Im SMI fielen Richemont (SIX:CFR) mit einem Kurssprung von 8,9 Prozent auf. Der Luxusgüterhersteller hatte mit seinen Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahrs positiv überrascht. Im Windschatten von Richemont stiegen Swatch um 0,8 Prozent. Gewinnmitnahmen drückten hingegen unter anderem Lonza (SIX:LONN) um 0,8 Prozent. Verkauft wurden auch die Schwergewichte Nestle (SIX:NESN) (-0,6 Prozent) und Novartis (SIX:NOVN) (-0,2 Prozent). Konjunkturzykliker profitierten hingegen erneut von Spekulationen auf ein US-Konjunkturprogramm. ABB (SIX:ABBN) und Lafargeholcim rückten um 0,8 und 0,3 Prozent vor. Bei den Technologiewerten verloren AMS 0,4 Prozent. Das Unternehmen war im dritten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Ursächlich waren Übernahme- und Restrukturierungskosten. AMS hat die Mehrheit an der deutschen Osram (F:OSRn) übernommen.
Aktien international
Europa
An den europäischen Aktienmärkten neigten die Anleger am Freitag zu Gewinnmitnahmen. Vor dem Wochenende wurden die Anleger etwas vorsichtiger, nachdem es die beiden vergangenen Wochen in sich hatten. In der Vorwoche ging es für den DAX um 8,6 Prozent nach unten, diese Woche um rund 8 Prozent oder etwa 924 Punkte wieder nach oben. Der DAX gab um 0,7 Prozent nach auf 12.480 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,4 Prozent auf 3.204 Punkte. Der Euro legte nach dem kräftigen Plus am Donnerstag weiter zu auf 1,1886 Dollar. Weiter im Blick stand die Berichtssaison. Der Versicherer Allianz (DE:ALVG) hat positiv überrascht mit besseren Quartalszahlen bei Gewinn und Umsatz. Auch die Schaden-Kosten-Quote sei besser als erwartet, hiess es dazu aus dem Handel. Im Schaden- und Unfallgeschäft, dem Hauptergebnisträger des Konzerns, entwickelten sich die Margen erfreulich. Die Aktie legte 0,7 Prozent zu, der fehlende Ausblick bremste womöglich etwas. Für den französischen Versicherer Scor ging es um 5,2 Prozent aufwärts nach starken Zahlen. Praktisch alle Kennziffern hätten sich besser als erwartet entwickelt, merkte die Citigroup (NYSE:C) an.
USA
Nach der jüngsten Rally haben die Anleger an der Wall Street zum Wochenausklang erst einmal durchgeatmet. Die Kurse traten mehr oder weniger auf der Stelle. Gestützt wurde das Sentiment vom besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht für Oktober. Der Dow-Jones-Index reduzierte um 0,2 Prozent auf 28.323 Punkte. Der S&P-500 verlor 1 Punkt, während der Nasdaq-Composite 4 Punkte gewann. Dabei verzeichneten 1.298 (Donnerstag: 2.467) Titel Kursgewinne und weitere 1.769 (605) -verluste. Unverändert schlossen 67 (70) Aktien. Einen positiven Impuls lieferte der US-Arbeitsmarktbericht. So stieg die Zahl neu geschaffener Stellen ex Agrar um 639.000 und lag damit über den erwarteten 530.000. Die Arbeitslosenquote fiel auf 6,9 Prozent, während die Prognose hier auf 7,7 Prozent gelautet hatte. Bei den Einzelwerten ging es für die Aktien von T-Mobile US (NASDAQ:TMUS) um 5,4 Prozent aufwärts. Das Unternehmen hat im dritten Quartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Die Tochter der Deutschen Telekom (DE:DTEGn) traut sich daher im laufenden Geschäftsjahr mehr zu. Der Fahrdienstvermittler Uber (NYSE:UBER) hat auch im dritten Quartal unter den Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus-Pandemie gelitten und meldete erneut einen Milliardenverlust. Die Zahlen lagen etwas unter den Erwartungen der Analysten. Die Aktie stieg um 6,9 Prozent, nachdem mehrere Analysten ihre Kursziele erhöht und ihre Kaufempfehlungen bekräftigt hatten. Nicht so schlecht wie befürchtet hat der Hotelkonzern Marriott im dritten Quartal abgeschnitten. Das Unternehmen hat die Kosten kräftig gedrückt und deshalb weniger Geld verbrannt als erwartet. Die Aktie verbesserte sich um rund 3 Prozent.
Asien
Die Wachablösung von US-Präsident Donald Trump durch seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden wird an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien am Montag mit einem kleinen Kursfeuerwerk gefeiert. Durchweg geht es an den Börsen deutlich nach oben, am stärksten in Tokio, wo der Nikkei-Index um 2,4 Prozent zulegt. Damit notiert der Index auf einem 29-Jahre-Hoch. Der Schanghai-Composite legt um knapp 2 Prozent zu.
Anleihen
Die US-Anleihen gaben nach den jüngsten kräftigen Aufschlägen nach - auch belastet vom guten US-Arbeitsmarktbericht. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg zum Wochenschluss am Freitag um 5,6 Basispunkte auf 0,83 Prozent.
Analysen
CS erhöht Ziel Prosiebensat1 auf 6,50 (5,80) EUR – Underp.
CS erhöht Dialog-Ziel auf 56 (51,50) EUR – Outperform
IR senkt Fraport-Ziel auf 36 (40) EUR – Hold
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