Bedenken über den Zustand der globalen Wirtschaft, eine Pattsituation beim Brexit und Handelsspannungen zwischen China und Amerika führen weiter zu einer hohen Nachfrage nach dem Franken, auch wenn die veröffentlichten Wirtschaftszahlen eine Konjunkturverlangsamung vermuten lassen. Im Rahmen der aktuellen Umstände scheint es überzeugender, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre geldpolitischen Tools nutzen wird (d. H. Zinssenkungen, Deviseninterventionen), sollte das nötig sein. Der Swissie hat im letzten Jahr gegenüber der Einheitswährung 4,75% zugelegt und die Marktteilnehmer scheinen eine weitere Aufwertung zu befürworten, wie das die Risk Reversals andeuten. Aber die Schweizer Wirtschaft bleibt von den aktuellen Bedingungen nicht verschont.
Der jüngste Rückgang des PMI für das verarbeitende Gewerbe für März mit 50,30 (-5,1 Punkte), der niedrigste Wert seit Dezember 2015, und der stärkste Rückgang seit der Finanzkrise 2008, sind besorgniserregend. Die starke Abhängigkeit der Schweiz vom Einheitsmarkt und ein allgemeiner Unsicherheitseffekt sind jedoch die Hauptantriebskräfte für die aktuellen Ergebnisse. Aber das ist keine absolute Regel, wie der Raiffeisen SME Index zeigt, der seinen höchsten Bereich seit November 2018 erreicht hat. Darüber hinaus hat der Abwärtstrend des KOF Wirtschaftsbarometers eine Pause eingelegt. Das ist den positiven Impulsen aus den Waren produzierenden Sektoren zu verdanken, was vermuten lässt, dass die schweizerische Wirtschaft trotz einer erwarteten Verlangsamung im 2. Quartal 2019 in diesem Jahr robust bleiben dürfte (BIP-Wachstum geschätzt auf 1,50%). Die jüngsten VPI-Zahlen vielen stärker als erwartet aus (+0,50% im Monatsvergleich und +0,07% im Jahresvergleich), bleiben aber weitgehend unter dem Ziel von 2%. Die neuesten Inflationsprognosen deuten auf 0,60% für das Jahr hin.
Der EURCHF handelt aktuell bei 1,11945 und nähert sich kurzfristig dem Bereich bei 1,3140.