Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3865 (07.49 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3722 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102,95. In der Folge notiert EUR/JPY bei 142,70. EUR/CHF oszilliert bei 1,2185.
Die Krimkrise setzt sich weiter fort. Die USA verfügen erste Sanktionen gegen Russland. Die EU folgt diesem Beispiel mit bisher zarten Maßnahmen. Osteuropa will härtere Schritte. Frankreich droht heute morgen ebenfalls weitere Sanktionen an. Zusammenfassend dürfen wir sagen, dass der Westen trotz partieller Heterogenität der Positionen klare Stellung gegen Russland bezieht. Dieser Umstand darf als Beleg einer geostrategischen Auseinandersetzung analog zu den Problemfeldern Syrien und Iran interpretiert werden. Es geht um Macht. Der Westen mahnt Völkerrecht an, nachdem das Völkerecht in den letzten gut 13 Jahren seitens der USA mannigfaltig ohne Konsequenzen gebrochen wurde. Der Westen erkennt Regierungen im Handstreich an, die keine ansatzweise verfassungsrechtliche Verankerung haben.
Mehr noch werden 11 Mrd. Euro seitens der EU für eine qualitativ höchst zweifelhafte Regierungstruppe in der Ukraine locker gemacht. Die Griechen im Club der Eurozone sind ob dieser Stabilitätskriterien voraussichtlich verdutzt …
Wer auf Recht pocht, sollte verstehen, dass Recht keine Einbahnstraße ist. Nun denn, die normative Kraft des Faktischen impliziert, dass es ein regionaler Konflikt bleibt, der im schlimmsten Fall moderate belastende Folgen auf die Weltwirtschaft auslösen wird. Restrisiken sind dennoch gegeben, da die normative Kraft des Faktischen ein Mindestmaß an politischem Verstand unterstellt.
Wir sind hocherfreut, dass die EZB mit Mario Draghi an der Spitze eine Politik der ruhigen Hand umsetzt. Die aktuellen Konjunkturdaten als auch Preisdaten erlauben der EZB diese Politik. Das Thema der mangelnden Kreditvergabe ist aktuell nicht durch die EZB-Geld- und Zinspolitik lösbar, sondern durch einen fairen Stresstest, wo nicht zuvor schon Blutverlust losgelöst von den Ergebnissen angekündigt wurde!
Der deutsche Auftragseingang setzte gestern per Berichtsmonat Januar äußerst positive Akzente. Es kam unerwartet zu einem Anstieg im Monatsvergleich um 1,2%. Die Prognose lag bei +0,7%. Mehr noch wurde der Vormonatswert von -0,5% auf -0,2% revidiert. Im Jahresvergleich kam es damit zu einem Anstieg um +8,6% nach zuvor +5,7%.
Die US-Daten boten ein gemischtes Bild. Der Challenger Report, der Auskunft über angekündigte Massenentlassungen gibt, wies in Richtung leichter Entspannung im Monatsvergleich. Per Februar waren 41.835 nach zuvor 45.107 Jobs durch diese Ankündigungen betroffen. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um-24,4% nach zuvor +11,6%.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken in der Berichtswoche per 1. März von zuvor 349.000 auf 323.000 (Prognose 338.000). Damit bewegen sich die Anträge weiter in bekannten Fahrwassern.
Die Produktivität legte in den USA laut erster Revision per 4. Quartal 2013 lediglich um 1,8% nach zuvor 3,2% in der annualisierten Fassung zu. Die Prognose lag bei 2,5%.
Der Auftragseingang der US-Industrie enttäuschte mit einem nicht erwarteten Rückgang um -0,7% im Monatsvergleich. Die Prognose war bei -0,4% angesiedelt. Mehr noch wurde der Vormonatswert von -1,5% auf -2,0% revidiert. Wir sind nach wie vor bereit, die Wetterkapriolen in den USA als wesentliche Grundlage anzuerkennen. Gleichwohl sind wir auch der Überzeugung, dass die selbsttragenden Kräfte in den USA weitaus unausgeprägter als in der Eurozone sind. Man könnte auch den Beginn des Abbaus des Aufbaus der Überschussliquidität in einen Kontext einbeziehen …
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!