Die Chancen stehen weiterhin gut, dass die USA bis zum Ende des dritten Quartals eine NBER-definierte Rezession vermeiden werden. Das vierte Quartal könnte allerdings schwieriger werden – dies bleibt zum jetzigen Zeitpunkt jedoch eine Spekulation. Die bisher veröffentlichten Wirtschaftsdaten stützen die Annahme, dass der optimistische Trend auch im dritten Quartal anhalten wird.
Die Prognose von CapitalSpectator.com, dass das US-Wachstum im dritten Quartal anhalten würde, hat sich in den letzten zwei Monaten weitgehend bestätigt. Bereits am 6. August berichteten wir: „Die USA befinden sich derzeit nicht in einer Rezession, aber das Risiko eines Abschwungs könnte steigen.“ In der folgenden Woche stellten wir fest, dass die aktuellen Wirtschaftsdaten auf eine Fortsetzung der Expansion in den USA hindeuten.
Eine umfassende Überprüfung der Daten verlängerte die positive Analyse bis Anfang September. Vor zwei Wochen berichteten wir: „Die US-BIP-Daten für das dritte Quartal deuten weiterhin auf solides Wachstum hin.“ Auch das jüngste Update unseres BIP-Nowcasts untermauerte diese positive Aussicht für das dritte Quartal.
Der zentrale Punkt ist, dass durch die Beobachtung eines breiten und diversifizierten Satzes von Indikatoren in der Regel ein klares Bild des US-Makrotrends entsteht. Dieser Ansatz unterscheidet sich stark von übermäßig optimistischen Analysen oder spekulativen Prognosen, die von den „üblichen Verdächtigen“ häufig verbreitet werden. Ein häufiger Fehler bei der Einschätzung der kurzfristigen Aussichten besteht darin, sich nur auf einen oder zwei Indikatoren zu stützen oder Prognosen zu erstellen, die zu weit in die Zukunft reichen, um belastbar zu sein.
Im Gegensatz dazu bietet die regelmäßige Fokussierung auf eine breite Palette von Indikatoren einen robusteren Ansatz, um Marktrauschen zu minimieren und die echten Signale zu maximieren. Das Herzstück unserer Methodik ist die tiefgreifende Analyse von Konjunkturprognosen, die wöchentlich im Rahmen des US Business Cycle Research Reports aktualisiert werden.
Der primäre Rezessionsindikator dieses Berichts, der mehrere hauseigene und externe Konjunktur-Benchmarks zusammenfasst, schätzt die Wahrscheinlichkeit einer NBER-definierten Rezession in Echtzeit weiterhin auf unter 10 % (Stand: 20. August).
Ein weiterer Bestandteil der Analyse ist die Modellierung und Überwachung von mehr als einem Dutzend US-amerikanischer Wirtschafts- und Finanzindikatoren, die gemeinsam einen starken Indikator für den allgemeinen Makrotrend darstellen.
Die wichtigste Erkenntnis aus diesen und anderen im US Business Cycle Risk Report präsentierten Indikatoren ist eindeutig: Das Rezessionsrisiko bleibt gering. Kurzfristige Prognosen, die die fehlenden Datenpunkte bis Oktober abdecken, deuten klar darauf hin, dass die US-Wirtschaft weiter expandieren wird.
Allerdings wird es schwieriger, zuverlässige Analysen für den Zeitraum nach November zu erstellen. Es gibt berechtigte Zweifel, ob die aktuelle Wachstumsdynamik bis zum Jahresende und darüber hinaus in das Jahr 2025 anhalten wird. Leider stehen aktuell kaum belastbare Daten zur Verfügung, um verlässliche Prognosen für diesen Zeitraum abzugeben. Dennoch versuchen einige Akteure regelmäßig, auf Basis vager Indikatoren Vorhersagen zu treffen.