Richtig verbunden sind Anleger derzeit bei der britischen Vodafone-Aktie. Der Titel gehört in der unter hohen Margendruck leidenden Telekombranche zu den aussichtsreichsten Werten. Zwar hat Vodafone bei der Vorlage der Zahlen für das erste Geschäftsquartal 2012/13 die Erwartungen des Marktes nicht ganz erfüllen können. Grund waren vor allem Probleme auf den südeuropäischen Märkten. Dennoch ist Vodafone ein sehr gut aufgestellter Telekomkonzern, was auch in der Bekräftigung der Jahresprognose zum Ausdruck kam.
Profitabilität steigt dank Kooperationen
Wachstum ist in der Telekombranche nicht mehr einfach zu erreichen. Zu groß ist der Wettbewerb und zu einschneidend die Veränderungen im Kundenverhalten. Schließlich ist es nicht nur ein Problem der Deutschen Telekom, dass die Festnetzsparte ständig schrumpft, sondern eines der gesamten Branche. Auf der anderen Seite zwingt das Umfeld die Unternehmen zur Zusammenarbeit. Erst kürzlich hat Vodafone Netzwerkkooperationen mit Telefonica UK und Three Ireland bekannt gegeben. Auf diese Weise kann die Kosteneffizienz deutlich verbessert werden. Echtes Wachstum ist in Europa dagegen nur noch schwer zu erreichen. Vodafone hat sich daher in wichtigen Schwellenländern strategisch positioniert, um am Wachstum im Handymarkt und im mobilen Datengeschäft in diesen Ländern zu partizipieren. Vodafone ist diesbezüglich das am besten aufgestellte europäische Telekomunternehmen. So ist es kein Wunder, dass der Vorstand trotz des widrigen Marktumfeldes zuversichtlich bleibt und für das Geschäftsjahr einen operativen Gewinn zwischen 11,1 und 11,9 Mrd. Pfund anpeilt. Die Konsensschätzung der Analysten geht von 11,6 Mrd. Pfund aus.
Dividende soll steigen
Vom Geldsegen sollen zukünftig verstärkt auch die Aktionäre etwas abbekommen. Zwar ist die Dividendenrendite von rund fünf Prozent nicht von schlechten Eltern, im Vergleich zu anderen Telekomriesen wie der deutschen Telekom aber unterdurchschnittlich. Im letzten Jahr gab es für die Vodafone-Aktionäre zwar eine außerordentliche Dividende als Trostpflaster, die dieses Manko behob, doch auch die reguläre Dividende soll steigen, um künftig auf Augenhöhe mit den Mitbewerbern zu liegen. Trotz der bislang eher unterdurchschnittlichen Dividende ist die Vodafone-Aktie vergleichsweise hoch bewertet. Es gibt allerdings Gründe wie die im Branchenvergleich relativ niedrige Nettoverschuldung, die einen solchen Bewertungsaufschlag rechtfertigt.
Mehrjähriger Widerstand durchbrochen
Diese Einschätzung hat sich inzwischen auch bei den Anlegern durchgesetzt. Mit dem Ausbruch über 1,80 GBP hat die Vodafone-Aktie einen langjährigen Widerstand gebrochen, der in den letzten beiden Jahren immer wieder die Kursavancen zunichtemachte. Aus Sicht der Charttechnik eröffnet das Kaufsignal für Vodafone weiteres Aufwärtspotenzial.
Fazit
Vodafone ist eine der interessantesten Telekomaktien Europas. Durch die gute Aufstellung in entwickelten Märkten wie auch in Schwellenländern können schwächere Marktphasen z. B. in Südeuropa kompensiert werden. Als dividendenstarker Substanzwert ist Vodafone zudem krisenresistenter und weniger konjunkturanfällig.
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Erfolgreiche Investments wünscht
Ihr
Stefan Böhm
Chefredakteur DaxVestor