Händler passen die Euro-Positionen immer noch an die Möglichkeit einer EZB-Maßnahme bei der Sitzung vom Juni an. Die EUR-Paare zeigen sich weitgehend schwächer, während einige Händler bereits nach Kaufmöglichkeiten bei Rücksetzern suchen. Wann wäre ein guter Einstiegszeitpunkt? Ist es zu früh, um den Neuaufbau/die Stärkung der Long-Positionen im EUR in Betracht zu ziehen? Im Vereinigten Königreich zeigten Industrie und Produktion des verarbeitenden Gewerbes im März eine gemischte Performance, das Handelsdefizit bei Nicht-EU-Ländern zeigte sich vielleicht aufgrund des starken GBP angeschlagen. Kabel wurde aggressiv abverkauft, was den RSI von 74% am 5. Mai auf 62% zog.
Draghi ist mit Maßnahmen im nächsten Monat einverstanden
Die EZB hat ihre Zinssätze bei ihrer Sitzung gestern unverändert gelassen. Der Refi-Satz bleibt stabil bei 0,25%, der Einlagen-/Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,00/0,75%. In der Tat erforderten die Wirtschaftsdaten seit dem Treffen vom April keine unmittelbaren Maßnahmen. Eine leichte Verbeserung bei der VPI-Schätzung vom April (von 0,5% auf 0,7%) und die besser werdenden PMI-Werte gaben der EZB die Flexibilität, ihre Zinssätze im Mai unverändert zu lassen.
Die EZB wid die Inflations- und Wachstumsprognosen bei ihrem Treffen im Juni überprüfen. Eine Revision nach unten sollte den richtigen Kontext aufbauen, um mit konkreten politischen Maßnahmen fortzufahren. Wir betonen jedoch, dass laut Draghi die "Inflationserwartungen ziemlich verankert bleiben" und der VPI der Eurozone soll bis Ende 2016 in Richtung des Ziels bei 2% steigen. Die Abwärtsrisiken für die Erholung der Eurozone enthalten laut EZB geopolitische Spannungen und die FX-Sätze. Auch wenn Draghi sagt, dass der Rat mit einer Handlung beim nächsten Treffen einverstanden ist - was somit eine aggressive EUR/USD Erholung unter dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt auslöste - so sagt er nicht, dass der Rat beim nächsten Mal handeln wird. Unserer Meinung nach sollte EUR/USD mindestens 1,4000 brechen, damit die EZB konkrete Maßnahmen ergreift.
Technisch steht EUR/USD am MACD Pivot bei 1,3840, der auch mit dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt zusammenfällt. Die kurzfristige Umkehr muss nun bestätigt werden. Ein Tagesschluss unter der MACD-Nulllinie sollte die Konsolidierung nach der Schwäche nach Draghis Rede signalisieren. Die Schlüsselunterstützung liegt bei 1,3800 (Optionalität) und bei 1,3775 (Anstieg von nächster Woche), Stopps zeigen sich darunter. Gewinnt der bärische Trend an Dynamik, so sollten die Long-Positionen im Euro neutral bleiben, bevor man damit beginnt, neue Möglichkeiten zu verfolgen.
EUR/GBP nach Rede von Draghi beeindruckend abgetaucht. Optionsbarrieren unter 0,81750 sind nun aktiv. Trend- und Impulsindikatoren lassen die Ausweitung der Schwäche vermuten. Die Schlüsselunterstützung liegt bei 0,81577 (Tief von 2014), unsere mittelfristige Unterstützung bleibt unverändert bei 0,80855 (Tief vom Januar 2013).
EUR/CHF liegt heute besser im Bereich des gleitenden 50-Tagesdurchschnitts (1,31848), die technischen Indikatoren sind jedoch immer noch leicht bärisch. Die schwachen Inflationszahlen im April sind klar positiv für eine lockere SNB-Politik, sie liegen deutlich unter dem Inflationsziel. Bei seiner Rede bei HEC Lausanne gestern sagte SNB Vice President Jean-Pierre Danthine, dass die Schwäche bei den Schweizer Verbraucherpreisen hauptsächlich am starken Schweizer Franke liegt. In der Tat bestätigen offizielle Daten, dass die Nachfrage nach dem als sicherer Hafen geltenden Swissy sich in Form eines deutlich höheren Nachfrage nach 1.000-Frankenschein zeigt und es ist ziemlich schwierig für die SNB den Appetit gänzlich zu steuern. Besonders in der Phase, wo das offizielle Libor-Ziel bei 0,00%-0,25% liegt, kann der Mindestsatz angegangen werden.
In den letzten Wochen haben die geopolitischen Spannungen den Aufwärtsdruck auf die Schweizer Nachfrage hoch gehalten. Der durch Draghi ausgelöste Anstieg von EUR/USD schickte USD/CHF auf 0,8702 (ein Katzensprung höher als das alte Hoch bei 0,8699). Zu diesem Zeitpunkt mildern die nachlassenden Spannungen in der Ukraine die unmittelbare Nachfrage nach dem als sicherer Hafen geltenden Schweizer Franken. Beim USD/CHF-Chart sehen wir eine kurzfristige Trendumkehr, was ein besseres Interesse für einen Tagesschluss über dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt (0,8806) vermuten lässt, während wir im Hinterkopf behalten, dass die neuen Spannungen immer noch ein Aufwärtsrisiko für den CHF bleiben.
EURUSD Der EUR/USD hat gestern eine starke baissierende Innertagesumkehr in der Nähe des Schlüsselwiderstands bei 1,3967 verzeichnet. Die Unterstützung bei 1,3865 (05.05.2014 Tief) wurde durchbrochen und negiert das kurzfristig haussierende Momentum. Ein weiterer Rückgang in Richtung Unterstützung bei 1,3780 (09.04.2014 Tief) ist wahrscheinlich. Eine anfängliche Unterstützung liegt bei 1,3812 (02.05.2014 Tief). Ein Widerstand liegt bei 1,3906 (11.04.2014 Hoch). Längerfristig befindet sich der EUR/USD immer noch in einer Abfolge höherer Hochs und höherer Tiefs. Allerdings weisen die jüngsten, marginalen neuen Hochs (auf ein potenziell langfristigen ansteigenden Keil hinweisend) auf einen erschöpften Anstieg hin. Zudem bevorzugen der erfolgreiche Test des Widerstands bei 1,3967, gekoppelt mit allgemein überkauften Bedingungen eine Phase der Schwäche. Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 1,3643 (27.02.2014 Tief).
GBPUSD Der GBP/USD verblasst in der Nähe des wichtigen Widerstands bei 1,7043. Die stündliche Unterstützung bei 1,6920 (01.05.2014 Hoch) wird herausgefordert. Eine weitere Unterstützung liegt bei 1,6823 (02.05.2014 Tief). Längerfristig bewegen sich die Kurse weiterhin in einem ansteigenden Kanal. Folglich wird eine haussierende Tendenz bevorzugt, solange sich die Unterstützung bei 1,6661 (15.04.2014 Tief) hält. Allerdings sind wir zurückhaltend, ein Aufwärtspotential oberhalb des wichtigen Widerstands bei 1,7043 (05.08.2009 Hoch) anzudeuten, insbesondere angesichts der allgemein überkauften Bedingungen. Ein weiterer Widerstand befindet sich bei 1,7332 (50% Retracement des Rückgangs von 2007-2009).
USDJPY Der USD/JPY hat zuletzt einen Rückgang verzeichnet. Die Preise befinden sich jetzt allerdings in der Nähe eines Schlüsselunterstützungsbereichs zwischen 101,20 (03.03.2014 Tief) und 100,76 (siehe auch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt und den ansteigenden Kanal). Ein stündlicher Widerstand liegt bei 102,01 (06.05.2014 Hoch). Ein weiterer Widerstand liegt bei 103,02. Eine langfristig haussierende Tendenz bevorzugt, solange sich die Schlüsselunterstützung bei 99,57 (19.11.2013 Tief) hält. Beobachten Sie den Unterstützungsbereich, der durch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (bei rund 101,09) markiert wird und die ansteigende Trendlinie vom Tief bei 93,79 (13.06.13) aus. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 110,66 (15.08.2008 Hoch).
USDCHF Der USD/CHF ist gestern stark in die Nähe der Schlüsselunterstützung bei 0,8699 gesunken. Ein kurzfristiger Rückprall ist wahrscheinlich. Der von der kurzfristig rückläufigen Trendlinie implizierte Widerstand wird herausgefordert. Ein weiterer Widerstand liegt bei 0,8862. Stündliche Unterstützungen liegen bei 0,8779 (Innertagestief) und bei 0,8766 (Innertageshoch). Aus einer längerfristigen Perspektive wird die seit 0,9972 (24.07.2012) vorhandene Struktur als große korrektive Phase erachtet. Allerdings ist ein entschiedener Durchbruch des Schlüsselwiderstands bei 0,8930/0,8953 erforderlich, um ein haussierendes Umkehrmuster zu validieren.