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Aktien Frankfurt: Schwach - Positive US-Daten lassen Verluste abschmelzen

Veröffentlicht am 15.11.2011, 15:09
FRANKFURT (dpa-AFX) - Positive Wirtschaftsdaten aus den USA haben die Verluste am deutschen Aktienmarkt am Dienstag abschmelzen lassen. Zuvor hatten Turbulenzen an den Anleihemärkten der Eurozone für Katerstimmung gesorgt. Die anhaltend steigende Zinslast für Staatspapiere und die sich somit verteuernden Schulden drückten den Dax zeitweise um 2,84 Prozent. Am Nachmittag verlor der Leitindex noch 1,15 Prozent auf 5.916,31 Punkte. Der MDax sank um 1,24 Prozent auf 8.917,48 Punkte und für den TecDax ging es um 1,30 Prozent nach unten auf 689,47 Punkte.

Die US-Konsumenten zeigten im abgelaufenen Monat bessere Kauflaune als erwartet, entsprechend stiegen die Umsätze der Einzelhändler im Oktober überraschend stark. Zudem hellte sich die Stimmung des Verarbeitenden Gewerbes im US-Bundesstaat New York im November überraschend stark auf.

Die erneut zugespitzte Lage am europäischen Anleihemarkt bleibt jedoch ein großer Belastungsfaktor. So kletterten die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen aus Frankreich und Belgien auf Rekordstände und auch Papiere aus Spanien, Italien und Österreich gerieten auf die Abschussliste der Investoren. Die steigenden Renditen seien Ausdruck von Befürchtungen, dass die Schuldenkrise nicht in den Griff zu bekommen ist, kommentierte Marktstratege Stan Shamu von IG Markets. Nachdem Italien am Vortag für frisches Geld deutlich mehr als sechs Prozent Zinsen zahlen musste, folgte nun Spanien mit über fünf Prozent.

DEUTSCHE BANK ZAHLT 145 MILLIONEN DOLLAR IN US-VERGLEICH

Finanztitel reagierten mit weiteren Verlusten auf die anhaltende Unsicherheit. Besonders deutlich fielen diese bei Papieren der Allianz und der Commerzbank aus, die 3,00 und 2,39 Prozent verloren. Papiere der Deutschen Bank sanken um 2,30 Prozent auf 27,980 Euro. Die Finanzkrise holt den Branchenprimus ein: Das Frankfurter Institut zahlt in einem Vergleich in den USA 145 Millionen Dollar (106 Mio Euro), um Streitigkeiten wegen der Pleite von fünf großen Genossenschaftsbanken beizulegen. Es geht um den Verkauf von Hypothekenpapieren. Zudem nimmt der Machtpoker um den wichtigen Posten eine neue und unerwartete Wendung: Josef Ackermann wird überraschend doch nicht an die Spitze des Aufsichtsrates von Deutschlands größtem Geldhaus wechseln. Statt Ackermann soll Allianz-Finanzvorstand Paul Achleitner auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank im Mai 2012 in das Gremium gewählt werden.

Größter Verlierer im Dax waren Infineon mit einem Abschlag von 3,46 Prozent auf 6,448 Euro. Größter von lediglich zwei Gewinnern im Leitindex waren FMC-Papiere mit plus 0,47 Prozent auf 50,84 Euro.

KABEL DEUTSCHLAND, BILFINGER BERGER UND XING MIT ZAHLEN

Im MDax rutschten Papiere von Kabel Deutschland nach Zahlen um 2,25 Prozent auf 41,200 Euro ab. Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber hat im zweiten Quartal dank gestiegener Abonnentenzahlen und einer geringeren Zinslast mehr umgesetzt und verdient. Für das Gesamtjahr konkretisierte das Unternehmen das Umsatzziel am Dienstag aber nach unten. Auch für die Aktien von Bilfinger Berger ging es nach einer Bilanz ohne größere Überraschungen um 2,25 Prozent auf 65,07 Euro nach unten.

Xing-Anteile zogen im TecDax um 1,46 Prozent auf 59,70 Euro an. Das Karriere-Netzwerk hat im dritten Quartal bei Umsatz und Ergebnis weiter zugelegt. Ein Börsianer bezeichnete die Zahlen insgesamt als gemischt, lobte aber den operativen Gewinn. Am Vortag nach Zahlen bereits deutlich eingebrochene Q-Cells-Aktien weiteten ihren Rutsch am anderen Indexende um 13,88 Prozent auf 0,732 Euro aus. Solarworld folgten mit minus 8,98 Prozent auf 2,990 Euro. Händler verwiesen auf die gesenkte Umsatzprognose des Solarkonzerns LDK als Belastung./ag/hoslan/la

---Von Alexander Gibson, dpa-AFX---

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