(Neu: Aktienkurs, Analysten, Details)
HAMBURG (dpa-AFX) - Der führende europäische Kupferkonzern Aurubis hat trotz anhaltender Bremsspuren durch die Euro-Schuldenkrise die Prognose für das laufende Geschäftsjahr erneut leicht erhöht. Aufgrund des bisherigen sehr guten Ergebnisses im Geschäftsjahr 2011/12 (Ende September) sowie des weitgehend stabilen Ausblicks auf die wesentlichen Märkte sei für das Gesamtjahr ein 'leicht über' dem Vorjahr liegendes Ergebnis zu erwarten, teilte der MDax -Konzern am Dienstag mit. Zuletzt hatte der seit 1. Januar amtierende Konzernchef Peter Willbrandt ein Ergebnis auf Vorjahreshöhe in Aussicht gestellt. Vor Steuern hatte Aurubis im Vorjahreszeitraum operativ 292 Millionen Euro verdient. Aurubis-Aktien waren am Markt stark gefragt.
Während die Krise die Nachfrage nach Kupferprodukten bremst, laufen die Geschäfte mit der Kupferschmelze und dem Recycling von Schrotten weiterhin robust. Aurubis profitiert auch von höheren Edelmetallpreisen und einer Stabilisierung der Schwefelsäuremärkte. Auch für das Schlussquartal sei ein guter Geschäftsverlauf für die Primärkupfererzeugung und das Recycling sowie das Edelmetallgeschäft zu erwarten, hieß es. Grund sei eine positive Verfassung der Beschaffungsmärkte für Konzentrat und Schrott. Das Ergebnis bei der Kupferprodukten dürfte angesichts der derzeitigen konjunkturellen Entwicklung hingegen weiter von einer schwachen Nachfrage geprägt sein. Die europäische Schuldenkrise belaste. Insgesamt sei nach den saisonal schwächeren Sommermonaten aber ein leichter Anstieg der Kupferprodukt-Nachfrage zu erwarten.
In der Kupferproduktion rechnet Aurubis im vierten Quartal wegen eines Stillstands in Bulgarien mit einem leichten Rückgang der Konzentrat-Verarbeitungsmenge. Im Gesamtjahr dürfte der Durchsatz aber dennoch leicht über dem Vorjahresniveau liegen. Denn in den ersten neun Monaten war der Durchsatz von Kupferkonzentraten bereits höher als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig seien höhere Schmelzlöhne erzielt worden. Auch höhere Schwefelsäurepreise und Absatzmengen wirkten positiv. Die Schwefelsäuremärkte haben sich laut Aurubis wieder stabilisiert. Bei der Kupferherstellung fällt Schwefelsäure als Abfallprodukt an. Diese wird etwa an die Chemie- und Düngemittelindustrie weiterverkauft.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres legte das operative Vorsteuerergebnis (EBT) im Konzern insgesamt um 13 Prozent auf 247 Millionen Euro zu. Der Umsatz erhöhte sich trotz niedrigerer Kupferpreise um fünf Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Höhere Edelmetallpreise und der Kauf der Flachproduktsparte von Luvata wirkten sich hier positiv aus. Der Gewinn sank vor allem wegen Sondereffekten um 17 Prozent auf 280 Millionen Euro.
Am Finanzmarkt war die Reaktion ausgesprochen positiv. Die Aktien legten gegen Mittag um 3,58 Prozent auf 42,85 Euro zu und waren damit zweitstärkster Wert im MDax. Dieser legte zuletzt um 0,52 Prozent zu. DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp sprach von 'insgesamt guten Quartalszahlen'. Der angehobene Ausblick sei ebenfalls 'eine gute Nachricht'. Das vergleichsweise robuste Geschäftsmodell stimme ihn zuversichtlich, dass das Ergebnisziel gut erreicht werde. Auch Analyst Ingo Schmidt von der Hamburger Sparkasse hält die Aussichten im Kupfergeschäft für Aurubis für sehr gut, da der Konzern als Kupferhütte tätig sei und daher insbesondere von den Schmelzlöhnen profitiere, die derzeit anzögen.
Aurubis stellt mit zuletzt mehr als 6.300 Mitarbeitern jährlich etwa eine Million Tonnen Kupferkathoden und daraus diverse Kupferprodukte für die Auto-, Elektro- und Bauindustrie her. Der Konzern, an dem Salzgitter beteiligt ist, erhält dabei etwa von Minenbetreibern für das Aufschmelzen von Konzentrat und Schrott im Vorhinein festgelegte Vergütungen als sogenannte Schmelz- und Raffinierlöhne./jha/ep/stb
HAMBURG (dpa-AFX) - Der führende europäische Kupferkonzern Aurubis
Während die Krise die Nachfrage nach Kupferprodukten bremst, laufen die Geschäfte mit der Kupferschmelze und dem Recycling von Schrotten weiterhin robust. Aurubis profitiert auch von höheren Edelmetallpreisen und einer Stabilisierung der Schwefelsäuremärkte. Auch für das Schlussquartal sei ein guter Geschäftsverlauf für die Primärkupfererzeugung und das Recycling sowie das Edelmetallgeschäft zu erwarten, hieß es. Grund sei eine positive Verfassung der Beschaffungsmärkte für Konzentrat und Schrott. Das Ergebnis bei der Kupferprodukten dürfte angesichts der derzeitigen konjunkturellen Entwicklung hingegen weiter von einer schwachen Nachfrage geprägt sein. Die europäische Schuldenkrise belaste. Insgesamt sei nach den saisonal schwächeren Sommermonaten aber ein leichter Anstieg der Kupferprodukt-Nachfrage zu erwarten.
In der Kupferproduktion rechnet Aurubis im vierten Quartal wegen eines Stillstands in Bulgarien mit einem leichten Rückgang der Konzentrat-Verarbeitungsmenge. Im Gesamtjahr dürfte der Durchsatz aber dennoch leicht über dem Vorjahresniveau liegen. Denn in den ersten neun Monaten war der Durchsatz von Kupferkonzentraten bereits höher als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig seien höhere Schmelzlöhne erzielt worden. Auch höhere Schwefelsäurepreise und Absatzmengen wirkten positiv. Die Schwefelsäuremärkte haben sich laut Aurubis wieder stabilisiert. Bei der Kupferherstellung fällt Schwefelsäure als Abfallprodukt an. Diese wird etwa an die Chemie- und Düngemittelindustrie weiterverkauft.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres legte das operative Vorsteuerergebnis (EBT) im Konzern insgesamt um 13 Prozent auf 247 Millionen Euro zu. Der Umsatz erhöhte sich trotz niedrigerer Kupferpreise um fünf Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Höhere Edelmetallpreise und der Kauf der Flachproduktsparte von Luvata wirkten sich hier positiv aus. Der Gewinn sank vor allem wegen Sondereffekten um 17 Prozent auf 280 Millionen Euro.
Am Finanzmarkt war die Reaktion ausgesprochen positiv. Die Aktien legten gegen Mittag um 3,58 Prozent auf 42,85 Euro zu und waren damit zweitstärkster Wert im MDax. Dieser legte zuletzt um 0,52 Prozent zu. DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp sprach von 'insgesamt guten Quartalszahlen'. Der angehobene Ausblick sei ebenfalls 'eine gute Nachricht'. Das vergleichsweise robuste Geschäftsmodell stimme ihn zuversichtlich, dass das Ergebnisziel gut erreicht werde. Auch Analyst Ingo Schmidt von der Hamburger Sparkasse hält die Aussichten im Kupfergeschäft für Aurubis für sehr gut, da der Konzern als Kupferhütte tätig sei und daher insbesondere von den Schmelzlöhnen profitiere, die derzeit anzögen.
Aurubis stellt mit zuletzt mehr als 6.300 Mitarbeitern jährlich etwa eine Million Tonnen Kupferkathoden und daraus diverse Kupferprodukte für die Auto-, Elektro- und Bauindustrie her. Der Konzern, an dem Salzgitter beteiligt ist, erhält dabei etwa von Minenbetreibern für das Aufschmelzen von Konzentrat und Schrott im Vorhinein festgelegte Vergütungen als sogenannte Schmelz- und Raffinierlöhne./jha/ep/stb