Der Streik bei der Lokführergewerkschaft GDL geht vorerst weiter. Für Zugreisende heißt das: sie müssen sich weiter auf Zugausfälle einstellen. Im Regional- und S-Bahnverkehr sollten rund 40 Prozent der Züge fahren, im Fernverkehr rund 30 Prozent.
Die Gewerkschaft hatte zuletzt ein Tarif-Angebot der Deutschen Bahn abgelehnt, dass nur für einen Teil der GDL-Mitglieder gelten sollte. So sei der Geltungsbereich eines neuen Tarifvertrags wie bisher auf das Fahrpersonal begrenzt. Das führe zu einer Spaltung der Gewerkschaft, erklärte GDL-Chef Claus Weselsky:
"Ich muss mich nicht einigen auf 3,2 Prozent, wenn die Bahn uns dauerhaft beschränkt auf Lokführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen. Und damit verhindert, dass wir die Mehrheit im jeweiligen Betrieb erreichen können."
"Es ist schon in Ordnung, dass die für einen fairen Lohn streiken. Das liegt dann eher am Konzern, wenn die nicht ordentlich bezahlen", sagt ein junger Mann.
Einige Bahnreisende zeigen sich solidarisch, andere hingegen haben wenig Verständnis: "Ich finde es sehr enttäuschend, dass das auf den Kunden ausgetragen wird. Finde ich irgendwie nicht richtig."
Es ist bereits die dritte Streikrunde der GDL, die verlangt, dass alle ihre Forderungen vom Mai erfüllt werden. Der Güterverkehr wird seit Mittwochnachmittag bestreikt, der Personenverkehr ist seit Donnerstag betroffen. An diesem Dienstag soll der Ausstand nach fünf Tagen beendet werden.