FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag vor mit Spannung erwarteten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas schwächer tendiert. Im Vormittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1806 Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1785 Dollar festgesetzt.
Der Vormittagshandel fiel mangels entscheidender Konjunkturdaten eher ruhig aus. Neue Geld- und Kreditdaten der EZB brachten keine großen Überraschungen. Die Geldmenge im Euroraum wuchs im September etwas stärker als im Vormonat. Stimmungsindikatoren aus Italien fielen robust aus. Am Devisenmarkt führten die Zahlen zu keiner sichtbaren Kursbewegung. Die Euro-Verluste wurden am Markt mit einem allgemein stärkeren Dollar-Stärke begründet. Der Nachmittag steht klar im Zeichen der europäischen Geldpolitik. Die EZB wird bekanntgeben, ob sie ihre Geldpolitik künftig etwas weniger locker ausgestaltet. Fachleute rechnen mit einer Verringerung der milliardenschweren Wertpapierkäufe zu Beginn des kommenden Jahres. Zugleich wird erwartet, dass EZB-Präsident Mario Draghi alles tun wird, um den Schritt nicht als geldpolitische Straffung, sondern als Anpassung an die günstigere Konjunkturlage zu verkaufen. Eine erste Anhebung des Leitzinses wird dementsprechend zumeist erst für das Jahr 2019 erwartet.