BERLIN (dpa-AFX) - Die Folgen von Sturm "Niklas" kommen die deutschen Versicherer laut einer Branchenschätzung deutlich billiger zu stehen als der Vorgänger "Kyrill" aus dem Jahr 2007. Die versicherten Schäden an Gebäuden, Hausrat und Fahrzeugen dürften hierzulande bei rund 750 Millionen Euro liegen, teilte der Branchenverband GDV am Montag in Berlin auf Basis von Hochrechnungen mit. Als Folge von "Kyrill" hätten die Versicherer Schäden von 2,4 Milliarden Euro verzeichnet.
"Niklas" habe vor allem Gebäude beschädigt, schreibt der GDV. Umstürzende Bäume und umherfliegende Gegenstände hätten vor allem Häuser beschädigt, Autos seien weniger betroffen gewesen. Der Sturm war Ende März über Europa gezogen und dabei früheren Angaben fast so stark geworden wie "Kyrill". Allerdings sei er schneller wieder abgezogen als sein Vorgänger, legte der GDV dar. Europaweit dürften auf die Versicherer noch höhere Kosten zukommen. Der auf Risikoanalysen spezialisierte Versicherungsdienstleister AIR Worldwide hatte die Schäden an Gebäuden, Industrieanlagen, Autos und in der Landwirtschaft bereits Anfang April auf 1,0 bis 1,9 Milliarden Euro geschätzt. Schäden durch Produktionsausfälle in Betrieben kämen noch hinzu. Neben Deutschland hatte "Niklas" auch in anderen Ländern wie Frankreich und Großbritannien gewütet. In Deutschland, Österreich und der Schweiz waren bei dem Sturm mindestens elf Menschen gestorben.