Investing.com - Der Preis von Öl der Sorte Brent ist am Montag auf seinen niedrigsten Stand seit 2004 gesunken, da die fortbestehende Nervosität wegen des weltweiten Überangebots die Preise weiter nach unten getrieben hat.
An der ICE Futures Exchange in London fiel Öl der Sorte Brent zur Lieferung im Februar um 44 US-Cent oder 1,21% und wurde am Morgen in Europa zu 36,44 USD das Fass gehandelt. Zuvor war es auf 36,05 USD gesunken, ein Niveau auf dem es in mehr als 11 Jahren nicht mehr gestanden hatte.
Die Brent-Futures in London sind in der letzten Woche um 97 US-Cent oder 2,77% eingebrochen und haben damit in der dritten Woche in Folge einen Verlust erlitten. Der Preis von Brent ist dabei in 2015 einen Rückgang von 36% zu verzeichnen, da die befürchtete Überversorgung die Stimmung am Markt über weite Strecken in diesem Jahr bestimmt hat.
Ansonsten hat sich US-Rohöl zur Lieferung im Februar an der New York Mercantile Exchange um 31 US-Cent oder 0,86% verbilligt und wurde zu 45,75 USD das Fass gehandelt.
Die Futures waren am Freitag an der Nymex mit 34,29 USD auf ihr niedrigstes Niveau seit Februar 2009 abgestürzt, da Daten hereingekommen waren, die zeigten, dass in den USA die Anzahl der Bohrplattformen auf der Suche nach Öl in der letzten Wochen zugenommen hat, womit die Sorgen über die robuste heimische Ölproduktion noch einmal gestiegen sind.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (N:BHI) berichtete am Freitagabend, dass die Anzahl der Plattformen, die in den USA nach Öl bohren in der letzten Woche um 17 auf 541 gestiegen ist, wobei es sich um die erste Zunahme in fünf Wochen handelt.
Über die Woche gesehen haben die Ölfutures in New York um 89 US-Cent oder 2,49% nachgegeben und damit ihren dritten Wochenverlust in Folge erlitten. Die US-Ölfutures haben in diesem Jahr bisher fast 35% eingebüßt, angesichts von Sorgen über die reichliche heimische Ölförderung.
Die Ölfutures sind in diesem Monat tief gefallen, nachdem die Organisation der Erdölexportierenden Länder sich nicht auf neue Förderquoten hatte einigen können, um das Überangebot auf den weltweiten Energiemärkten zu vermindern.
Die weltweite Ölförderung steigt schneller an als die Nachfrage, im Gefolge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der OPEC im letzten Jahr die Produktion nicht zu vermindern.
Unterdessen betrug der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI 69 US-Cent das Fass, verglichen mit 82 US-Cent zu Handelsschluss am Freitag.
Die Preisspanne zwischen den beiden Ölsorten hat sich auf seinen niedrigsten Stand in Jahren verringert, nachdem der US-Kongress entschieden hatte, das Verbot gegen den Export amerikanischen Erdöls aufzuheben, womit sich das Angebot an Öl in den USA verknappen könnte, während im Rest der Welt die Ölschwemme in 2016 noch schlimmer wird.
Das Problem des Überangebots wird sich noch einmal verschärfen, wenn der Iran im nächsten Jahr auf den globalen Ölmarkt zurückkehrt, sobald die westlichen Sanktionen aufgehoben sind. Analysten sagen, dass Land könnte seine Förderung schnell um 500.000 Fass am Tag erhöhen und damit die Ölflut noch vergrößern, die die Preise in den Keller geschickt hat.