15. Apr (Reuters) - Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
03.47 Uhr - Der US-Bundesstaat Arizona will für 250.000 Mitarbeiter im Gesundheitswesen und Ersthelfer Coronavirus Antikörpertests zur Verfügung stellen. "Wir werden die größten und sicherlich die ersten sein, die eine landesweite Prüfung aller Mitarbeiter und Ersthelfer im Gesundheitswesen durchführen", sagt Dr. Michael Dake, Vize-Präsident der Universität in Arizona. Die Bluttests würden zeigen, wer dem neuartigen Coronavirus ausgesetzt war und erfolgreich Immunität aufgebaut habe. Die Universität werde die Tests produzieren und durchführen, so Dake. Nach Expertenaussagen entwickeln bis zu 50 Prozent der Menschen, die COVID-19 ausgesetzt sind, nur wenige bis gar keine Symptome. Daher sei die Bestimmung, wer Antikörper entwickelt habe, "entscheidend für den Neustart der sozialen Interaktion".
02.55 Uhr - China meldet 46 neue Fälle des Coronavirus gegenüber 89 am Vortag. Von den Neuinfektionen seien 36 auf Einreisende zurückzuführen, erklärt die nationale Gesundheitskommission. Damit steigt die Gesamtzahl der bestätigten Fälle nach offiziellen Angaben auf 82.295 und die Zahl der Todesopfer steigt um eins auf 3342. In den offiziellen Statistiken sind keine Patienten ohne klinische Symptome wie Husten oder Fieber bei den bestätigter Fällen berücksichtig.
01.41 Uhr - Zwei brasilianische Gouverneure testen positiv auf das neue Coronavirus. In einem auf Twitter veröffentlichten Video erklärt Rio de Janeiros Gouverneur Wilson Witzel, dass er erkrankt sei, nachdem er sich in den letzten Tagen mit Fieber und Halsschmerzen nicht wohlgefühlt habe. "Ich bitte Sie noch einmal, zu Hause zu bleiben. Wie jeder sehen kann, macht die Krankheit vor niemandem halt und die Ansteckung geht schnell", sagte Witzel. Auch der Gouverneur des Amazonas-Regenwaldstaats Parà, Helder Barbalho, gibt ein positives Testergebnis bekannt. Mitarbeiter seien an dem Virus erkrankt, er selbst zeige keinerlei Symptome. Brasilien verzeichnet am Dienstag 204 Todesfälle durch COVID-19, die höchste Zahl von Todesopfern seit Beginn des Ausbruchs in dem Land. Mehr als 1500 Menschen sind in Brasilien an COVID-19 gestorben, rund 25.000 erkrankt. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte die Ausgangssperren auf lokaler Ebene kritisiert und erklärt, die Maßnahmen seien übertrieben, obwohl mehrere seiner Kabinettsminister und engsten Mitarbeiter infiziert sind.
01.18 Uhr - Zwei Drittel der kleinen britischen Unternehmen schicken einer Handelskammerumfrage zufolge einen Teil des Personals infolge des Geschäftsrückgangs vorübergehend in den von der Regierung finanzierten Zwangsurlaub. Die britische Regierung hatte versprochen, den Unternehmen 80 Prozent ihrer Lohnkosten zu zahlen, wenn sie Mitarbeiter beurlauben, anstatt sie zu entlassen - ein System, das nach Schätzungen der Haushaltshüter des Landes in den kommenden Monaten 42 Milliarden Pfund (53 Milliarden Dollar) kosten könnte. Diese Schätzung der Abteilung für Budgetverantwortung (OBR) geht davon aus, dass 30 Prozent aller Mitarbeiter beurlaubt würden und dass die Beschränkungen des Coronavirus für die Unternehmen drei Monate lang vollständig bestehen blieben und dann teilweise aufgehoben würden. Selbst mit der Finanzierungshilfe, so die OBR, könnte die Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten noch um etwa 2 Millionen steigen, wodurch die Quote auf zehn Prozent der Erwerbsbevölkerung ansteige. Finanzminister Rishi Sunak zeigt sich "zutiefst beunruhigt" über die Aussichten. Er habe nie Versprochen, Arbeitsplatzverluste komplett verhindern zu können.
00.00 Uhr - Bundesaußenminister Heiko Maas warnt vor einer verfrühten Lockerung von Kontaktsperren. "Der Blick über unsere Grenzen, wo es in einigen Ländern leider tagtägliche neue bittere Todeszahlen gibt, zeigt: Jeder Tag, den Kontaktsperren zu früh aufgehoben werden, kann für die Gesundheit vieler Menschen dramatische Folgen haben", sagt Maas der "Rheinischen Post" laut Vorabbericht. Sollte es zu einem erneuten starken Anstieg der Infektionen kommen, könnte Deutschland gezwungen sein, noch drastischere Maßnahmen als bisher zu ergreifen. "Wir müssen alles tun, um ein solches Szenario zu vermeiden."