ZÜRICH (dpa-AFX) - Der schweizerische Versicherer Zurich kämpft mit Problemen in seinem Deutschlandgeschäft. Das Management rechnet mit mehr Schadensfällen in Deutschland und erhöht deshalb die Rückstellungen im laufenden Quartal. Außerdem muss der Versicherer Abschreibungen auf die verbuchten Abschlusskosten für Versicherungsverträge vornehmen, wie er am Mittwoch überraschend mitteilte. Insgesamt geht es um Belastungen in dreistellige Millionenhöhe. Bis zur Mittagszeit verlor das Papier an der Züricher Börse mehr als vier Prozent seines Werts.
Zurich bezifferte die Belastungen nach vorläufiger Schätzung auf insgesamt 550 Millionen US-Dollar (422 Mio Euro) vor Steuern. Unter dem Strich dürften sie mit rund 390 Millionen Dollar zu Buche schlagen.
Analyst Stefan Schürmann von der Bank Vontobel zeigte sich überrascht. Bereits im vergangenen Jahr habe Zurich die Rückstellungen im deutschen Haftpflichtgeschäft erhöht. Die neuerliche Reservestärkung beziehe sich auf langfristiges Geschäft wie medizinische Kunstfehler und Architektenhaftung. Kepler-Analyst Fabrizio Croce folgert, dass der Versicherer die übernommenen Risiken bislang nicht angemessen bewertet habe. Vontobel zog sogar die Kaufempfehlung für die Aktie zurück.
Das Management selbst zeigte sich enttäuscht. In Deutschland seien die notwendigen Schritte eingeleitet. Die anderen Bereiche des Gesamtkonzerns hätten sich im dritten Quartal 2012 wie erwartet entwickelt und Zurich sei weiterhin gut unterwegs, die eigenen strategischen Ziele zu erreichen. Am 15. November legen die Schweizer ihre Bilanz für die ersten neun Monate 2012 vor./stw/stk/mmb/he
Zurich bezifferte die Belastungen nach vorläufiger Schätzung auf insgesamt 550 Millionen US-Dollar (422 Mio Euro) vor Steuern. Unter dem Strich dürften sie mit rund 390 Millionen Dollar zu Buche schlagen.
Analyst Stefan Schürmann von der Bank Vontobel zeigte sich überrascht. Bereits im vergangenen Jahr habe Zurich die Rückstellungen im deutschen Haftpflichtgeschäft erhöht. Die neuerliche Reservestärkung beziehe sich auf langfristiges Geschäft wie medizinische Kunstfehler und Architektenhaftung. Kepler-Analyst Fabrizio Croce folgert, dass der Versicherer die übernommenen Risiken bislang nicht angemessen bewertet habe. Vontobel zog sogar die Kaufempfehlung für die Aktie zurück.
Das Management selbst zeigte sich enttäuscht. In Deutschland seien die notwendigen Schritte eingeleitet. Die anderen Bereiche des Gesamtkonzerns hätten sich im dritten Quartal 2012 wie erwartet entwickelt und Zurich sei weiterhin gut unterwegs, die eigenen strategischen Ziele zu erreichen. Am 15. November legen die Schweizer ihre Bilanz für die ersten neun Monate 2012 vor./stw/stk/mmb/he