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"Der perfekte Sturm": Strom- und Gaspreise explodieren weiter

Veröffentlicht am 06.10.2021, 13:13
Aktualisiert 06.10.2021, 13:29
© Reuters.
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Investing.com - Brüssel erwägt als Antwort auf die anhaltende Energiekrise fiskalische Hilfen und Steuersenkungen, erklärte EU-Energiekommissarin Kadri Simson am Mittwoch.

Die Beamtin fügte hinzu, dass sie bis Ende 2021 einen Reformvorschlag für den Gasmarkt vorlegen werde, der sich mit Fragen der Speicherung und der Versorgungssicherheit befassen soll. "Gemeinsame Käufe und Reserven werden unter anderem in Betracht gezogen", sagte sie.

Der globale Kraftstoffmangel führt zu immer weiter steigenden Energiepreisen und stört die Märkte vom Vereinigten Königreich bis nach China. Die anziehenden Kosten drohen die Inflation hochzutreiben und belasten allmählich die Industrieproduktion, so dass einige Unternehmen in Europa bereits ihre Produktion drosseln mussten. Mit dem nahenden Winter wächst die Besorgnis über die Gaslagerbestände in Europa, was die Preise weiter in die Höhe treibt.  

"Die weltweit niedrigen Gasvorräte vor dem Wintereinbruch haben die Nachfrage auf dem physischen Markt in die Höhe getrieben, während das Angebot nur langsam darauf reagiert", sagte die ING (AS:INGA) in einer Notiz. "Auch die ungeplanten Streiks in einigen französischen Kernkraftwerken haben gestern zur Rallye der europäischen Strompreise beigetragen und die Gasnachfrage auf dem Spotmarkt gestützt."

Die britischen Gaspreise erreichten zur Wochenmitte mit 330 Pence pro Wärmeeinheit (rund 97 Euro pro Megawattstunde) ein neues Allzeithoch. 

Die deutschen Strompreise für das kommende Jahr stiegen laut Bloomberg auf ein Rekordhoch von 155 Euro pro Megawattstunde, und auch die Preise für den nächsten Monat und das kommende Quartal kletterten auf den höchsten Stand aller Zeiten. Die Preise für nordwesteuropäische Kohle zur Lieferung im nächsten Monat sprangen um 34 % auf ein Allzeithoch von 280 Dollar je Tonne.

"Die europäischen Energiepreise stehen vor dem perfekten Sturm", zitierte Bloomberg die Analysten von Barclays (LON:BARC) aus einer Mitteilung. "Wir glauben, dass die Sorgen über die niedrigen deutschen Gasspeicherstände in diesem Winter weiter zunehmen könnten, was zu anhaltend hohen Energiepreisen führen dürfte."

Den Mangel an Erdgas in Europa entschärfen könnte dagegen ein Anstieg der Exporte aus Russland, die laut Capital Economics in diesem Jahr bisher stagniert haben. "Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die russischen Exporte wesentlich zunehmen, solange die Nord Stream 2-Pipeline nicht von der deutschen Regulierungsbehörde und der EU-Kommission genehmigt wird", erklärten die Rohstoffexperten des Londoner Forschungsinstituts.

Quelle: Capital Economics

Russland bereitet bereits seine umstrittene Gaspipeline nach Deutschland vor. Was vor zwei Monaten noch die Preise belastete, hat die Rekordrallye bislang nicht gebremst. Die Betreibergesellschaft der Nord Stream 2-Pipeline lässt zwar den ersten Abschnitt der Pipeline befüllen, um ihn für spätere technische Tests vorzubereiten. Die deutsche Bundesnetzagentur hat die dem russischen Gasriesen Gazprom (MCX:GAZP) gehörende Betreibergesellschaft jedoch mit deutlichen Worten davor gewarnt, den Betrieb ohne eine Zertifizierung durch die deutschen Behörden aufzunehmen.

Unterdessen argumentierte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die EU müsse weiter in erneuerbare Energien investieren, um langfristig stabile Preise und mehr Energieunabhängigkeit zu gewährleisten.

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