NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen dürften am Montag mit moderaten Verlusten in den Handel starten und damit an ihre zuletzt schwache Entwicklung anknüpfen. Von Marktbeobachtern hieß es, die Wahlergebnisse aus Griechenland und Frankreich schürten erneut Sorgen über die europäische Schuldenkrise. Bei den griechischen Parlamentswahlen haben die beiden großen Parteien, die den von der EU geforderten Sparkurs mittragen, ihre Regierungsmehrheit verloren. Zudem wurde in Frankreich der Sozialist Francois Hollande, der sich im Wahlkampf gegen den strikten Sparkurs Deutschlands gestellt hatte, wie erwartet zum neuen Staatspräsidenten gewählt.
Knapp eine halbe Stunde vor Börsenbeginn stand der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial 0,24 Prozent tiefer. Damit zeigte er sich aber ein wenig erholt von zuvor höheren Verlusten und folgte damit den europäischen Aktienmärkten, die nach einem schwachen Auftakt moderat ins Plus gedreht hatten. Der Future auf den Nasdaq 100 deutete für den technologielastigen Auswahlindex eine um 0,25 Prozent tiefere Eröffnung an. Laut Börsianern ist die Angst vor einer erneuten Eurokrise mit negativen Ausstrahlungen auf die europäischen Staatsanleihen in den Banken-Depots zuletzt etwas abgeebbt. Bundeskanzlerin Merkel und der neue französische Staatspräsident Hollande dürften sich zusammenraufen, da beiden eine pragmatische Haltung nachgesagt wird, hieß es.
Die Aktien der American International Group (AIG) büßten bereits in einem regen vorbörslichen Handel knapp sieben Prozent an Wert ein, nachdem bekannt geworden war, dass der US-Staat sich von weiteren Anteilen an dem in der Finanzkrise vor der Pleite geretteten US-Versicherer trennt. Insgesamt sollen 164 Millionen Aktien für insgesamt fünf Milliarden Dollar platziert werden, teilte das US-Finanzministerium am Montag mit. Der Staatsanteil sinkt durch die Platzierung von 70 Prozent auf 63 Prozent - nach der Rettungsaktion im Herbst 2008 hatte der Anteil bei rund 92 Prozent gelegen.
Die Papiere von General Motors (GM) gaben um knapp ein Prozent nach. Dem Opel-Stammwerk in Rüsselsheim droht ein markanter Einschnitt. Der amerikanische Mutterkonzern wolle die Produktion des Kompaktwagens 'Astra' aus Hessen abziehen, damit sollten die jahrelangen Milliardenverluste der Traditionsmarke beendet werden, berichtet die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung'.
Im Streit mit einem chinesischen Unternehmen um die Markenrechte für den Namen iPad in China hat Apple den Chinesen ein finanzielles Angebot unterbreitet. Die Höhe sei aber nicht ausreichend, sagte der Anwalt des Unternehmens Proview Technology, Xie Xianghui, der Nachrichtenagentur dpa. 'Gegenwärtig gibt es noch eine große Kluft zwischen beiden Seiten.' Die Summe wollte der Anwalt nicht nennen und verwies auf eine richterliche Anweisung. Apple wurden vorbörslich zuletzt 0,4 Prozent im Minus gehandelt.
Yahoo macht weiter mit einer Personalie von sich reden. Der falsche College-Abschluss von Unternehmenschef Scott Thompson bringt den Internet-Konzern immer mehr unter Druck. Der Großaktionär, der die falsche Information in Thompsons Lebenslauf aufspürte, fordert jetzt dessen rasche Entlassung. Der Fondsmanager Dan Loeb verlangte vom Yahoo-Verwaltungsrat, Thompson bis Montagmittag zu feuern. Yahoo hatte am Donnerstag zugegeben, dass Thompson entgegen bisherigen Angaben keinen Bachelor-Titel in Computerwissenschaften hat. Vorbörslich legten die Aktien um mehr als ein Prozent zu./gl/edh
Knapp eine halbe Stunde vor Börsenbeginn stand der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial
Die Aktien der American International Group (AIG)
Die Papiere von General Motors (GM)
Im Streit mit einem chinesischen Unternehmen um die Markenrechte für den Namen iPad in China hat Apple
Yahoo