* Dax erstmals seit Mitte April zeitweise unter 7000 Punkten
* Leitindex grenzt Verluste zum Handelsende ein
* Aussagen von Fed-Chef zur US-Konjunktur belasten
* Finanzwerte unter Druck nach Schäuble-Brief
(neu: Schlusskurse, US-Börsen, Händler, BMW, Intercell)
Frankfurt, 08. Jun (Reuters) - Trübe Perspektiven für die US-Wirtschaft, ungelöste Schuldenprobleme in Europa und negativ aufgenommene Kommentare der Ratingagentur Moody's zu Großbritannien - damit gab es für den Dax<.GDAXI> am Mittwoch nur eine Richtung: abwärts.
Das Börsenbarometer rutschte in der Spitze um 1,6 Prozent auf 6991 Punkte und damit unter die psychologisch wichtige Marke von 7000 Zählern. Das war der tiefste Stand seit Mitte April. Seit dem Hoch von Anfang Mai, als der Tod von Osama bin Laden verkündet worden war, hat der Leitindex inzwischen wieder rund 500 Punkte verloren. Zum Handelsschluss konnte der Dax seine Verluste aber eingrenzen und beendete den Tag mit einem Abschlag von 0,6 Prozent bei 7060 Zählern. Händler führten die Bewegung darauf zurück, dass es an den US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> nicht so stark bergab ging wie zunächst befürchtet. Der Euro-Stoxx50<.STOXX50E> gab 0,8 Prozent ab.
Für neue Unsicherheit an den Märkten sorgte vor allem eine Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke am Vorabend. Der oberste Währungshüter hatte der US-Wirtschaft eine neue Schwächephase attestiert. Hinweise auf zusätzliche Stützungsmaßnahmen durch die Notenbank gab er allerdings nicht. "Die Angst vor einer Abschwächung der US-Konjunktur geistert schon seit Tagen durch den Markt, mit Bernankes Rede fühlen sich nun viele Anleger in ihrer Sorge bestätigt", sagte ein Händler. "Zusammen mit der anhaltenden Unsicherheit über das weitere Schicksal Griechenlands lassen die Anleger daher lieber die Finger von Aktien."
VERSORGER SETZEN ERHOLUNGSKURS FORT
Für Diskussionsstoff sorgte ein Brief von
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, in dem er auf die
Beteiligung privater Gläubiger bei neuen Griechenland-Hilfen
pocht. In Folge gerieten Finanzwerte unter Druck. In Frankfurt
gaben Deutsche Bank
Größte Verlierer im Dax waren Infineon
Den ersten Platz unter den wenigen Dax-Gewinnern konnten
sich am Nachmittag die BMW
Der Rückzug des US-Partners Merck
(Reporter: Tom Körkemeier, Kirsti Knolle, Daniela Pegna; redigiert von Jörn Poltz)