Investing.com - Der Goldpreis ist am Freitag auf seinen höchsten Stand in mehr als einem Monat gestiegen, nachdem enttäuschende Zahlen vom US-Arbeitsmarkt die Argumente für eine langsame Anhebung der Zinssätze durch die Federal Reserve gestärkt haben.
Gold zur Lieferung im Juni hat an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange den Handel mit einem Plus von 0,93% zu 1.278,77 USD die Feinunze beendet und lag damit auf seinem höchsten Schlusskurs seit dem 25. April.
Die amerikanische Volkswirtschaft hat im vergangenen Monat nach Zahlen des US-Arbeitsministeriums 138.000 Arbeitsplätze geschaffen, was unterhalb der von Wirtschaftsforschern vorhergesagten 185.000 neuen Stellen lag.
Die Zahlen für März und April mussten zudem um 66.000 Neustellen nach unten revidiert werden, was ein Zeichen dafür sein könnte, dass der US-Arbeitsmarkt an Schwung verliert.
Die Arbeitslosenquote fiel auf ein 16-Jahrestief von 4,3%.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist bis zum Freitagabend um 0,57% auf 96,61 gefallen, und hat damit seinen niedrigsten Schlusskurs seit den US-Präsidentschaftswahlen am 8. November erreicht, als der Index nach oben schoss.
Gold und Dollar bewegen sich typischerweise in entgegengesetzte Richtungen, was heißt, dass bei einer Abwertung des Dollars die Goldfutures, die in der US-Währung ausgezeichnet sind, zu steigen beginnen.
Die meisten Analysten glauben immer noch, dass die enttäuschenden Daten die Federal Reserve nicht davon abhalten werden, die Zinsen auf ihrer Sitzung in diesem Monat anzuheben.
Die Händler sehen nun eine Chance von rund 88% auf eine US-Zinserhöhung am 14. Juni, was nur ein kleinerer Rückgang gegenüber dem Wert von 89% vor Erscheinen der Arbeitsmarktdaten ist.
Allerdings könnte die Abkühlung des Stellenwachstums die Erwartungen auf eine Erholung der Konjunktur im zweiten Quartal dämpfen, nachdem die Wirtschaft im ersten Quartal um lediglich 1,2% im Jahresvergleich gewachsen war.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Ansonsten wurde Silber im Edelmetallhandel am Freitagabend nach einem Preissprung von 1,56% zu 17,55 USD die Feinunze gehandelt.
Kupfer lag am Freitagabend auf 2,57 USD das Pfund, ein Minus von 0,44%.
Palladium war 1,86% teurer auf 838,42 USD, während Platin im späten Handel um 2,84% auf 955,35 USD die Feinunze anstieg.
Ereignisse in Europa werden vermutlich in der nächsten Woche das Geschehen an den internationalen Finanzmärkten bestimmen, als eine geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank und Parlamentswahlen in Großbritannien die Investoren beschäftigen werden.
Unterdessen dürften in den USA für den Markt vor allem die Aussage des früheren FBI-Chefs James Comey vor dem Geheimdienstausschuss des Senats von Bedeutung sein, eine Anhörung, die die Probleme der Administration von Trump weiter vertiefen könnte.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 5. Juni
China gibt seinen Caixin-Index zum Dienstleistungsgewerbe heraus.
Großbritannien legt Zahlen zur Entwicklung in der erzeugenden Industrie vor.
Aus den USA gibt es Daten zu den Fabrikauftragseingängen und den Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe vom Institute for Supply Management.
Dienstag, den 6. Juni
Die australische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert.
Mittwoch, den 7. Juni
Australien veröffentlicht Zahlen zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal.
In Großbritannien erscheinen Branchendaten zur Inflation der Hauspreise.
Kanada veröffentlicht einen Report zu den Baugenehmigungen.
Donnerstag, den 8. Juni
Aus China und Australien gibt es Daten zum Außenhandel.
Die Schweiz veröffentlicht Inflationsdaten.
In Großbritannien ist Wahltag.
Die EZB verkündet ihre geldpolitischen Entscheidungen und hält danach eine Pressekonferenz mit Bankchef Mario Draghi ab.
Die USA berichten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld.
Freitag, den 9. Juni
China gibt Inflationsdaten heraus.
Großbritannien veröffentlicht Berichte zur Industrieproduktion und dem Außenhandel.
Kanada rundet die Woche mit seinem allmonatlichen Beschäftigungsreport ab.