Investing.com - Der Goldpreis hat sich am Dienstag im europäischen Handel kaum von der Stelle bewegt und hat sich stabil in der Nähe seines Dreimonatshochs vom Vortag gehalten, als die Investoren in dem Edelmetall Sicherheit suchten, angesichts wachsender Sorgen über die politischen Risiken in Europa und in aller Welt.
Gold zur Lieferung im April war an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 25 US-Cent oder weniger als 0,1% teurer und wurde um 11:30 MEZ zu 1.232,45 USD die Feinunze gehandelt, nachdem es gestern um 11,30 USD oder fast 1% in die Höhe geschnellt war.
Der Preis des Edelmetalls hatte am Montag den Stand von 1.237,50 USD erreicht und lag damit auf seinem höchsten Niveau seit dem 11. November.
Die Investoren sind vor allem mit der politischen Entwicklung in Frankreich beschäftigt, wo die Vorsitzende des rechten Front National am Wochenende ihre Kandidatur für das Präsidentenamt erklärt und versprochen hatte, die Globalisierung zu bekämpfen und Frankreich aus dem Euro zu führen.
Neben Frankreich müssen die Marktteilnehmer weitere Wahlen in anderen Ländern Europas in diesem Jahr berücksichtigen. Im März stehen Wahlen in den Niederlanden an, gefolgt von den Bundestagswahlen im September. In Italien steht vermutlich eine neue Präsidentenwahl an, obwohl der ehemalige Ministerpräsident Matteo Renzi sich bereit erklärt hat, seine Kampagne für vorgezogene Wahlen einzustellen.
Die Händler beobachten auch die politischen Risiken in den USA, wo die Administration von Präsident Donald Trump unter anderem wegen ihrer Politik zur Einwanderung in die Defensive geraten ist.
Schlagzeilen aus Washington werden wahrscheinlich weiter die Stimmung am Markt beherrschen, da die Händler ihren Fokus auf Trump gerichtet haben, von dem sie weitere Einzelheiten zu seinen Versprechen einer Steuerreform, den Infrastrukturausgaben und der Deregulierung, sowie der Handelspolitik erwarten.
Anleger kaufen häufig Gold als Fluchthafen gegen wirtschaftliche und politische Unsicherheit.
Die Zugewinne hielten sich wegen des gestiegenen US-Dollars jedoch in Grenzen, da in Dollar notierte Rohstoffe sich für Käufer aus anderen Währungsräumen verteuern, wenn die US-Währung an Wert gewinnt.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag im frühen europäischen Handel um 0,8% höher auf 100,62 und hat sich damit von seinem Zweimonatstief aus der vergangenen Woche von 99,19 wieder entfernt.
Die Fed Fund Futures preisen die Chance auf eine Zinserhöhung im März mit weniger als 10% ein, so das Fed Rate Monitor Instrument von Investing.com. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Juni wird jedoch über 60% gesehen.
Die Fed, die die Zinsen zuletzt im Dezember angehoben hatte, hat für das laufende Jahr drei weitere Zinserhöhungen vorhergesagt. Die Märkte sind weiterhin nicht überzeugt von der Fed-Vorhersage und preisen weiterhin nur zwei Zinsanhebungen für das laufende Jahr ein.
Weiterhin an der Comex gaben die Silberfutures mit Fälligkeit im März 8,1 US-Cent oder 0,5% ab und wurden zu 17,61 USD die Feinunze gehandelt.
Unterdessen gab der Kurs von Platin um 0,3% auf 1.011,00 USD nach, während der Preis von Palladium um rund 1,8% auf 760,65 USD die Feinunze gefallen ist.
Ansonsten gaben im Metallhandel die Kupferfutures um 1,8 US-Cent oder 0,7% nach und wurden zu 2,634 USD das Pfund gehandelt.