NEW YORK (dpa-AFX) - Die jüngste Kluft zwischen den Aktienmärkten in den USA und Europa wird zum Monatsende deutlich: Während der umfassende US-Index S&P-500-Index (S&P 500) am Freitag den schwächsten Monat seit einem Jahr besiegeln dürfte, steuert sein europäisches Pendant Stoxx 600 Europa (DJX:SXXP) auf den stärksten Jahresauftakt seit 1989 zu.
Während die Anleger an der Wall Street angespannt auf Signale warten, wann die US-Notenbank die Zinswende einleiten wird, konnten sich die Investoren in Europa zuletzt erst über eine neue Geldspritze der Europäischen Zentralbank (EZB) freuen. Aktuelle Konjunkturdaten aus den USA gaben kaum neue Impulse: So wuchs die US-Wirtschaft im vierten Quartal deutlich schwächer als in den Monaten zuvor und verfehlte damit die Erwartungen. Helaba-Experte Ralf Umlauf sieht das Wachstumsszenario aber insgesamt intakt.
Die Futures lassen rund eine halbe Stunde vor Handelsstart einen neuerlichen Rückschlag erwarten: Der Kontrakt auf den Dow Jones Industrial (Dow 30) liegt mit 1,05 Prozent im Minus. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq 100
Gefeiert wurden vorbörslich allerdings die Zahlen von Amazon (XETRA:AMZn) (NASDAQ:AMZN) mit einem satten Kurssprung um 13 Prozent. Der Internethändler hat im vergangenen Weihnachtsgeschäft zwar weniger verdient, die Börsianer aber trotzdem begeistert. Der Gewinn des weltgrößten Online-Einzelhändlers sank im Jahresvergleich um gut zehn Prozent übertraf aber deutlich die Erwartungen der Analysten. Sie hatten mit weniger als der Hälfte gerechnet.
Auch die Ergebnisse der Kreditkartenunternehmen Visa (NYSE:V) und Mastercard (NYSE:MA) kamen sehr gut an. Sie machten dank guter Konsumentenstimmung mehr Umsatz und Gewinn als erwartet. Visa verbuchte im angelaufenen Quartal einen um elf Prozent höheren Gewinn als im Vorjahr. Mastercard steigerte das Ergebnis gar um 29 Prozent. Beide Aktien gewannen vorbörslich rund vier Prozent.