Investing.com - Die Goldfutures haben sich im nordamerikanischen Handel am Dienstag kaum bewegt und sich in der Nähe ihres Vierwochenhochs vom Vortag behauptet, während die Investoren die geldpolitische Sitzung der Federal Reserve abwarten und das britische Referendum zur Mitgliedschaft in der Europäischen Union im Auge behalten.
Während allgemein damit gerechnet wird, dass die US-Notenbank die Zinsen am Ausgang ihrer Sitzung am Mittwoch um 20:00 MEZ unverändert lässt, könnte die Bank jedoch einen Fahrplan für eine Straffung der Geldpolitik in den nächsten Monaten andeuten.
Die Fed-Vorsitzende Janet Yellen wird eine halbe Stunde nach der Herausgabe des Fed-Statements eine vielbeachtete Pressekonferenz abhalten, bei der die Investoren auf jegliche Änderungen der Tonlage zur wirtschaftlichen Lage oder den künftigen Zinssätzen achten werden. Die Zentralbank wird dann ebenfalls ihre neuesten Prognosen zum Wirtschaftswachstum und den Zinssätzen vorlegen.
Die Investoren schließen eine Zinserhöhung im Juni nahezu aus, nachdem Daten vom US-Arbeitsmarkt vom Anfang des Monats gezeigt hatten, dass die Wirtschaft im letzten Monat nur 38.000 neue Jobs geschaffen hatte und damit das Stellenwachstum auf seinen niedrigsten Stand seit September 2010 gesunken ist.
Die Händler bewerten nun die Chance auf eine Zinserhöhung im Juni auf nur noch 2% und für den Juli haben sie eine Wahrscheinlichkeit von 23% eingepreist. Das sagt zumindest das FedWatch-Programm der CME Group (NASDAQ:CME). Die Quote für einen Zinsschritt im September liegt bei 37%.
Daten vom Dienstag hatten gezeigt, dass die US-Einzelhandelsumsätze im abgelaufenen Monat um 0,5% gestiegen sind und damit die Prognosen einer Zunahme von 0,3% geschlagen haben, während die Kernumsätze des Einzelhandels sich um 0,4% erhöht haben.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs der amerikanischen Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist um 0,55% auf 94,94 gestiegen und hat sich damit weit von seinem Tief aus der letzten Woche entfernt, als er auf 93,41 abgesackt war.
Gold zur Lieferung im August hat sich an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 75 US-Cent oder 0,06% verbilligt und wurde um 14:39 MEZ zu 1.286,15 USD die Feinunze gehandelt.
Gestern war Gold auf 1.290,30 USD geschnellt, seinem höchsten Preis seit dem 16. Mai, angesichts wachsender Unruhe über das anstehende Referendum zur Mitgliedschaft Großbritanniens in der Europäischen Union.
Die jüngsten Umfragen hatten die Kampagne für ein Verlassen der EU im Aufwind gesehen. Die Kampagne für einen Austritt bei dem Referendum am 23. Juni hat ihre Führung in zwei Meinungsumfragen, die von ICM am Montag veröffentlicht wurden, ausgebaut.
Der Preis des Edelmetalls ist im Juni bisher um beinahe 6% gestiegen, nachdem er im vorangegangenen Monat um fast 6% abgerutscht war, da die Anleger auf die veränderten Erwartungen auf den Zeitpunkt der nächsten US-Zinserhöhung reagiert haben.
Gold ist in diesem Jahr um 20% angestiegen, angesichts von Zweifeln, ob die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr in dem von ihr gewünschten Maße anheben können wird.
Das gelbe Metall reagiert sensibel auf Änderungen der Zinssätze in den USA. Graduelle Zinsanhebungen werden als weniger riskant für den Goldpreis angesehen, als eine Serie schneller Zinserhöhungen.
Ansonsten verbilligten sich an der Comex die Silberfutures zur Lieferung im Juli um 6,3 US-Cent oder 0,36% und wurden am Morgen in New York zu 17,38 USD die Feinunze gehandelt, während die Kupferfutures um 1,8 US-Cent oder 0,85% auf 2,036 USD das Pfund nachgaben.