Investing.com - Der Goldpreis hat sich am Dienstag im europäischen Handel an einem Sechswochentief entlang gekämpft, während sich die Investoren auf einen Zinserhöhung durch die Federal Reserve vorbereiten und gleichzeitig die politischen Entwicklungen in Europa im Auge behalten haben.
Die Goldfutures lagen an der Comex um 09:15 MEZ 2,55 USD oder etwa 0,2% tiefer auf 1.200,55 USD die Feinunze und stehen damit nicht mehr weit von ihrem Tief vom Freitag von 1.194,50 USD entfernt, mit dem sie ihren niedrigsten Kurs seit dem 31. Januar erreicht hatten.
Am Spotmarkt war Gold unterdessen 3,10 USD billiger und wurde zu 1.201,15 USD die Feinunze gehandelt.
Die Fed wird am Mittwoch ihre zweitägige Sitzung zur Geldpolitik beenden, wobei die meisten Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die US-Notenbank am Mittwoch den Zielkorridor für den Zinssatz mit Banken ihre Überschussreserven an andere Institute verleihen, die fed funds target range, um ein Viertel Prozent auf zwischen 0,75% und 1% anheben wird.
Die Pressekonferenz nach der Sitzung mit der Fed-Chefin Janet Yellen, wird genau auf Hinweise auf das Tempo weiterer Zinserhöhungen analysiert werden. Fed-Vertreter haben bisher drei Zinserhöhungen in 2017 vorhergesagt, es könnten aber nun vier werden, angesichts von Anzeichen auf ein Anziehen der Inflation und der anhaltenden Stärke des US-Arbeitsmarktes.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag im Londoner Handel am Morgen um rund 0,3% höher auf 101,52 und hat sich damit von seinem Zweiwochentief aus der vergangenen Woche von 100,86 wieder entfernt.
Neben der Fed-Sitzung in dieser Woche gibt es noch andere Ereignisse die die Aufmerksamkeit des Marktes auf sich ziehen werden. Die Wahlen in den Niederlanden am Mittwoch werden als Indikator für die Stärke des Populismus in Europa angesehen, insbesondere für die französischen Wahlen im nächsten Monat.
Meinungsumfragen legen nahe, dass die rechte Freiheitspartei des niederländischen Nationalisten Geert Wilders, die einen Austritt der Niederlande aus der Europäischen Union befürwortet und die Einwanderung von Muslimen stoppen will, ihre Führung an gemäßigtere Parteien verloren hat.
Die diplomatischen Auseinandersetzungen mit der Türkei drohen jedoch die Endphase des Wahlkampfs weniger als 24 Stunden vor dem Urnengang zu überschatten und die Wähler in das Lager von Wilders zu treiben, was die Investoren veranlasst hat, wegen der Möglichkeit eines Wahlschocks wie beim Brexit oder der Wahl vom Trump, vorsichtig zu bleiben.
Derweil bereiten sich die Märkte bereiten darauf vor, dass die britische Premierministerin Theresa May formell den Ausstieg aus der Europäischen Union nach Art. 50 des Lissaboner Vertrags einleiten wird.
Weiterhin an der Comex waren die Silberfutures mit Fälligkeit im Mai 4,4 US-Cent oder rund 0,3% billiger und wurden zu 16,92 USD die Feinunze gehandelt.
Unterdessen gab der Kurs von Platin um 0,5% auf 936,90 USD nach, während Palladium sich um 0,8% auf 748,50 USD die Feinunze verbilligt hat.
Ansonsten rutschte im Metallhandel Kupfer um 0,6 US-Cent oder 0,3% ab und wurde zu 2,619 USD das Pfund gehandelt.