Investing.com - Goldpreise steigen am Donnerstag vom tiefsten Stand seit zwei Wochen. Der Dollar legt im Vorfeld der wichtigen Ratssitzung der Europäischen Zentralbank eine Pause von seiner aktuellen Rally ein.
Die EZB dürfte ihre Zinsen bei der Bekanntgabe ihrer geldpolitischen Entscheidung um 11:45 Uhr GMT oder 07:45 Uhr ET voraussichtlich unverändert belassen. Im Mittelpunkt des Interesses steht die anschließende Pressekonferenz mit Präsident Mario Draghi. Die Anleger erhoffen sich mehr Hinweise auf den Zeitpunkt und die Vorgehensweise bei der Reduzierung des monatlichen QE-Programms.
Viele Experten gehen davon aus, dass die EZB ihre monatlichen Wertpapierkäufe ab Januar von aktuell 60 Mrd. Euro (70,6 Mrd. USD) auf 40 Mrd. Euro (47 Mrd. USD) reduzieren wird.
Es herrscht geteilte Meinung darüber, ob die Einkäufe für weitere sechs oder neun Monate fortgesetzt werden.
Angaben von Quellen, die mit den vorbereitenden EZB-Gesprächen vertraut sind, zufolge scheint eine neunmonatige Verlängerung wahrscheinlich. Die Debatte findet rund um die monatlichen Beträge zwischen 25 und 40 Mrd. Euro statt.
Das wahre Problem besteht jedoch darin, ob die Einkäufe bis auf Weiteres ohne Ablaufdatum fortgesetzt werden sollen, wodurch eine weitere Verlängerung möglich wird, oder ein Ende der Staatsanleihenkäufe signalisiert wird, wie es etwa Deutschland verlangt.
Gold-Futures an der Comex stiegen um 06:50 Uhr GMT oder 02:50 Uhr ET um 3,50 $ oder 0,3 Prozent auf 1.282,42 $. Zuvor erreichten sie mit 1.272,00 $ den tiefsten Stand seit dem 6. Oktober.
Das gelbe Metall erholte sich von einem früheren Absinken und verbucht am Mittwoch einen kleinen Gewinn. Der Dollarkurs und die Aktien verloren etwas an Dampf.
Die Marktbeobachter derweil ringen mit der Unsicherheit im Hinblick auf den neuen Chef der Federal Reserve Bank und wie die Nominierung sich auf die Aussichten für Zinssätze auswirken wird.
Trump führte eine Umfrage unter Republikanern durch, ob sie den Wirtschaftswissenschaftler aus Stanford John Taylor oder den amtierenden Fed-Direktor Jerome Powell bevorzugen würden.
Taylor würde im Gegensatz zu der amtierenden Chefin Janet Yellen schnellere Zinsanhebungen vornehmen.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutscht auf 93,46 und bleibt damit unweit des am Montag erreichten Zweimonatshochs von 93,90.
Ebenfalls an der Comex handelt Silber mit 0,5 Prozent oder 9,0 US-Cents Gewinn bei 17,01 $ pro Feinunze. Platin steht unverändert bei 926,30 $ und Palladium steigt um 0,7 Prozent auf 964,28 $ pro Feinunze.
Kupfer verliert 0,2 Prozent oder 0,7 US-Cents und handelt mit 3,176 $ pro Pfund. Am Dienstag erreichte das Industriemetall mit 3,239 $ den höchsten Stand seit August 2014, gefördert von Spekulationen auf starkes Wirtschaftswachstum in China, dem weltgrößten Verbraucher des roten Metalls.