HAMBURG (dpa-AFX) - Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Prof. Thomas Straubhaar, hat vor einer Abschaffung des Euro gewarnt. Wenn die Euro-Zone zerbreche, dann würden Zentrifugalkräfte in Europa größer. 'Eine Renationalisierung würde Europa um Jahre zurückwerfen', sagte Straubhaar am Mittwoch in Hamburg. Er stellte eine Studie zur Zukunft des Euro im globalen Währungssystem vor, die die Hamburger Sparkasse beim HWWI in Auftrag gegeben hatte. Der Euro sei besonders für einen Außenhandelsstandort wie Hamburg von immenser Bedeutung, sagte der Wissenschaftler. Durch den Euro könnten deutsche Unternehmen Milliarden im täglichen internationalen Zahlungsverkehr sparen.
'Inflationsängste verstehe ich, aber mein Kopf gibt mir keine Rechtfertigung dafür', sagte Straubhaar. Seit 2008 sei die Geldmenge in Deutschland ausgeweitet worden, zu ausufernden Preissteigerungen aber nicht gekommen. Im März 2013 lagen die Verbraucherpreise 1,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Starke Inflation entstehe, wenn die Lohnkosten-Preis-Spirale angekurbelt werde, ergänzte der Wissenschaftler. Die Löhne in Europa - abgesehen von Deutschland - gingen teilweise nach unten. Und steigende Kosten seien im globalen Wettbewerb nicht einfach auf die Preise aufzuschlagen.
Realität sei heute eine Weltwirtschaftslehre, sagte Straubhaar - mit einem Seitenhieb auf den Hamburger Volkswirtschaftler und Parteichef der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke. Die neue Partei fordert eine 'geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes'. Euro-Kritiker unterschätzten die Transaktionskosten im Zahlungsverkehr. Selbst wenn solche Kosten - konservativ gerechnet - nur ein bis zwei Prozent ausmachten, sparten deutsche Unternehmen im internationalen Handel jährlich rund 30 Milliarden Euro. In der Euro-Zone entfielen Wechselkursschwankungen, die folglich auch nicht mehr abgesichert werden müssten.
Außerdem sei in größeren Währungsräumen ein niedrigeres Zinsniveau möglich, bilanzierte Straubhaar. 'Die Einführung des Euro hat uns international stark gemacht. Das hat uns auch reich gemacht.' In einer Weltwirtschaft mit den USA und China als Global Player könne Europa mit dem Euro als global wichtige Währung bei vielen wirtschaftlich, politisch und geopolitisch Zukunftsfragen mit hoher Sicherheit eine maßgeblichere Rolle spielen als ohne eigene Währung, heißt es in der Studie./akp/DP/jsl
'Inflationsängste verstehe ich, aber mein Kopf gibt mir keine Rechtfertigung dafür', sagte Straubhaar. Seit 2008 sei die Geldmenge in Deutschland ausgeweitet worden, zu ausufernden Preissteigerungen aber nicht gekommen. Im März 2013 lagen die Verbraucherpreise 1,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Starke Inflation entstehe, wenn die Lohnkosten-Preis-Spirale angekurbelt werde, ergänzte der Wissenschaftler. Die Löhne in Europa - abgesehen von Deutschland - gingen teilweise nach unten. Und steigende Kosten seien im globalen Wettbewerb nicht einfach auf die Preise aufzuschlagen.
Realität sei heute eine Weltwirtschaftslehre, sagte Straubhaar - mit einem Seitenhieb auf den Hamburger Volkswirtschaftler und Parteichef der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke. Die neue Partei fordert eine 'geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes'. Euro-Kritiker unterschätzten die Transaktionskosten im Zahlungsverkehr. Selbst wenn solche Kosten - konservativ gerechnet - nur ein bis zwei Prozent ausmachten, sparten deutsche Unternehmen im internationalen Handel jährlich rund 30 Milliarden Euro. In der Euro-Zone entfielen Wechselkursschwankungen, die folglich auch nicht mehr abgesichert werden müssten.
Außerdem sei in größeren Währungsräumen ein niedrigeres Zinsniveau möglich, bilanzierte Straubhaar. 'Die Einführung des Euro hat uns international stark gemacht. Das hat uns auch reich gemacht.' In einer Weltwirtschaft mit den USA und China als Global Player könne Europa mit dem Euro als global wichtige Währung bei vielen wirtschaftlich, politisch und geopolitisch Zukunftsfragen mit hoher Sicherheit eine maßgeblichere Rolle spielen als ohne eigene Währung, heißt es in der Studie./akp/DP/jsl