* Finanzinstitut kündigt Rückzahlung von Staatshilfen an
* ThyssenKrupp nach Hochstufung gefragt
* Portugiesische und griechische Banken unter Druck
(neu: Deutsche Bank, Händler, Europäische Banken)
Frankfurt, 06. Apr (Reuters) - Mit der geplanten Rückzahlung
eines Großteils ihrer Staatshilfen hat die Commerzbank
"Wenn die Commerzbank sich aus Staatshilfen herauskaufen kann, wird das durchaus als Befreiungsschlag gesehen", sagte ein Händler. Das von der Finanzkrise gebeutelte Institut will innerhalb von drei Monaten rund 14,3 Milliarden der 16,2 Milliarden Euro an Stillen Einlagen tilgen und dafür auch mehrere Milliarden Euro an frischem Kapital aufnehmen. Der Rest der Staatshilfen soll bis spätestens 2014 abgelöst werden.
Knapp zwei Drittel des gesamten Geschäfts der ersten Börsenliga konzentrierte sich am Vormittag auf die Commerzbank. Bei dem Geldinstitut sei der Anteil der Investoren, die auf fallende Kurse gesetzt und die Aktie leer verkauft hätten, relativ groß, sagte ein Börsianer. Sie müssten sich nun wieder mit den Papieren eindecken, bevor die Titel abzüglich der Bezugsrechte für die Kapitalerhöhung gehandelt würden. Bei "Leerverkäufen" leihen sich Anleger eine bestimmte Aktie und verkaufen sie dann, weil sie hoffen, dass sie das Papier später wieder billiger kaufen und an den Verleiher zurückgeben können. Letztere haben bei der Commerzbank allerdings ein Interesse daran, die verliehenen Aktien bald zurückzuerhalten, um das Bezugsrecht auch ausüben zu können.
Begehrt waren auch die Titel von ThyssenKrupp
SPEKULATIONEN ÜBER KAPITALERHÖHUNG DRÜCKEN DEUTSCHE BANK
Getrennt haben sich Anleger von der Deutschen
Bank
Im Minus notierte auch der europäische Bankensektor<.SX7P> mit einem Abschlag von 0,3 Prozent. Unter Druck standen vor allem griechische und portugiesische Finanzinstitute. "Die anhaltenden Diskussionen über eine mögliche Umschuldung Griechenlands und die Herabstufung der portugiesischen Banken helfen nicht gerade, die Sorgen der Anleger wegen der europäischen Schuldenkrise zu vertreiben", sagte ein Händler. Die Ratingagentur Moody's senkte die Noten für zahlreiche portugiesische Institute wegen ihrer schwächeren Finanzkraft. Am Gesamtmarkt sorgte die neueste Herunterstufung aber nicht für größere Verstimmungen. (Reporter: Daniela Pegna, Hakan Ersen, Kirsti Knolle, Philipp Halstrick; redigiert von Stefanie Huber)