ROM (dpa-AFX) - Das angeschlagene Euroland Italien hat sich am Donnerstag trotz angekündigter Hilfe durch die Europäische Zentralbank (EZB) nur zu vergleichsweise hohen Zinsen frisches Geld besorgen können. Bei einer am Markt stark beachteten Auktion von richtungsweisenden Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren lag der durchschnittliche Zinssatz bei 5,82 Prozent, wie die italienische Schuldenagentur in Rom mitteilte. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 30. Juli erfolgte der Zuschlag bei einer nur unwesentlich höheren Rendite von 5,96 Prozent.
Die letzte Auktion Ende Juli lag allerdings schon nach ersten Hinweisen, die der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, auf ein neues Anleihekaufprogramm der Notenbank im Kampf gegen die Schuldenkrise lieferte. Während einer Rede in London am 26. Juli hatte Draghi starke Signale gesendet und damals für einen massiven Rückgang der Renditen bei italienischen Staatsanleihen gesorgt. Dies relativiert den nahezu unveränderten Zinssatz bei der jüngsten Versteigerung.
MAXIMALZIEL ERREICHT
Die neuen zehnjährigen Papieren stießen den Angaben zufolge auf eine gute Nachfrage. So war die Auktion 1,42-fach überzeichnet (30. Juli: 1,29-fach). Mit der Auktion nahm Italien 4,0 Milliarden Euro auf und erreichte damit das anvisierte Maximalziel.
EZB-Chef Draghi hatte Anfang August angekündigt, Euro-Krisenländern mit Anleihekäufen unter die Arme greifen zu wollen, soweit die Länder den Rettungsfonds EFSF um Hilfe ersuchen. Allerdings will die Notenbank nur kurzlaufende Staatspapiere kaufen. Dementsprechend hatten Experten der italienischen Großbank Unicredit vor der Versteigerung auch nicht mit einen nennenswerten Rückgang der Rendite im zehnjährigen Bereich gerechnet.
RENDITE BEI 5-JÄHRIGEN SINKT
Eine für Italien günstigere Entwicklung zeigte sich indes bei der Versteigerung von Staatsanleihen mit der kürzeren Laufzeit von fünf Jahren. Hier verbesserten sich die Konditionen für den italienischen Staat etwas. Die Rendite sank den Angaben zufolge auf 4,73 Prozent, nach 5,29 Prozent bei der letzten vergleichbaren Auktion am 30. Juli.
Die Nachfrage nach den fünfjährigen Papieren stieg ebenfalls. Die Titel waren laut Schuldenagentur 1,46-fach überzeichnet, nach einer 1,34-fachen Überzeichnung am 30. Juli. Die Versteigerung spülte 2,5 Milliarden Euro in die Staatskasse und erreichte damit ebenfalls das Maximalziel.
EZB IM FOKUS - MARKTREAKTIONEN
Schließlich versteigerte Italien noch Anleihen mit einer variablen Verzinsung (Floater) und einer Laufzeit von fünf Jahren. Hier wurde das Maximalziel von 1,0 Milliarden Euro mit einem Ergebnis von 793 Millionen Euro verfehlt. Der Zinssatz lag bei 5,33 Prozent.
Die Einzelheiten zum geplanten Kauf von Anleihen arbeitet die EZB derzeit aus. Experten erwarten Details auf der EZB-Pressekonferenz im Anschluss an die kommende Zinsentscheidung am 6. September. Zuletzt äußerten sich Volkswirte zunehmend skeptisch und sprachen von 'Enttäuschungspotenzial' durch die EZB.
Am Devisenmarkt reagierte der Euro kaum auf die Versteigerung in Italien und hielt sich stabil über der Marke von 1,25 US-Dollar. Am italienischen Rentenmarkt hingegen legten die Renditen über alle Laufzeiten hinweg zu. Derzeit rentiertn richtungsweisende Zehnjahrestitel bei 5,77 Prozent. Vor der richtungsweisenden Rede Draghis in London hatte die Rendite noch bei 6,6 Prozent gestanden./jkr/bgf
Die letzte Auktion Ende Juli lag allerdings schon nach ersten Hinweisen, die der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, auf ein neues Anleihekaufprogramm der Notenbank im Kampf gegen die Schuldenkrise lieferte. Während einer Rede in London am 26. Juli hatte Draghi starke Signale gesendet und damals für einen massiven Rückgang der Renditen bei italienischen Staatsanleihen gesorgt. Dies relativiert den nahezu unveränderten Zinssatz bei der jüngsten Versteigerung.
MAXIMALZIEL ERREICHT
Die neuen zehnjährigen Papieren stießen den Angaben zufolge auf eine gute Nachfrage. So war die Auktion 1,42-fach überzeichnet (30. Juli: 1,29-fach). Mit der Auktion nahm Italien 4,0 Milliarden Euro auf und erreichte damit das anvisierte Maximalziel.
EZB-Chef Draghi hatte Anfang August angekündigt, Euro-Krisenländern mit Anleihekäufen unter die Arme greifen zu wollen, soweit die Länder den Rettungsfonds EFSF um Hilfe ersuchen. Allerdings will die Notenbank nur kurzlaufende Staatspapiere kaufen. Dementsprechend hatten Experten der italienischen Großbank Unicredit vor der Versteigerung auch nicht mit einen nennenswerten Rückgang der Rendite im zehnjährigen Bereich gerechnet.
RENDITE BEI 5-JÄHRIGEN SINKT
Eine für Italien günstigere Entwicklung zeigte sich indes bei der Versteigerung von Staatsanleihen mit der kürzeren Laufzeit von fünf Jahren. Hier verbesserten sich die Konditionen für den italienischen Staat etwas. Die Rendite sank den Angaben zufolge auf 4,73 Prozent, nach 5,29 Prozent bei der letzten vergleichbaren Auktion am 30. Juli.
Die Nachfrage nach den fünfjährigen Papieren stieg ebenfalls. Die Titel waren laut Schuldenagentur 1,46-fach überzeichnet, nach einer 1,34-fachen Überzeichnung am 30. Juli. Die Versteigerung spülte 2,5 Milliarden Euro in die Staatskasse und erreichte damit ebenfalls das Maximalziel.
EZB IM FOKUS - MARKTREAKTIONEN
Schließlich versteigerte Italien noch Anleihen mit einer variablen Verzinsung (Floater) und einer Laufzeit von fünf Jahren. Hier wurde das Maximalziel von 1,0 Milliarden Euro mit einem Ergebnis von 793 Millionen Euro verfehlt. Der Zinssatz lag bei 5,33 Prozent.
Die Einzelheiten zum geplanten Kauf von Anleihen arbeitet die EZB derzeit aus. Experten erwarten Details auf der EZB-Pressekonferenz im Anschluss an die kommende Zinsentscheidung am 6. September. Zuletzt äußerten sich Volkswirte zunehmend skeptisch und sprachen von 'Enttäuschungspotenzial' durch die EZB.
Am Devisenmarkt reagierte der Euro kaum auf die Versteigerung in Italien und hielt sich stabil über der Marke von 1,25 US-Dollar. Am italienischen Rentenmarkt hingegen legten die Renditen über alle Laufzeiten hinweg zu. Derzeit rentiertn richtungsweisende Zehnjahrestitel bei 5,77 Prozent. Vor der richtungsweisenden Rede Draghis in London hatte die Rendite noch bei 6,6 Prozent gestanden./jkr/bgf