Investing.com - Dem russischen Energieminister Alexander Novak zufolge hat sich der globale Ölmarkt noch nicht vollständig von der Corona-Krise und dem daraus resultierenden Nachfrageeinbruch erholt. Die Nachfrage werde aber in diesem Jahr voraussichtlich um sechs Millionen Barrel pro Tag steigen, erklärte er.
Ähnlich wie andere Ölmarktbeobachter glaubt Novak, dass sich der Ölmarkt bis Ende 2022 vollständig erholen wird, wenngleich die Ölnachfrage im Winter zurückgehen dürfte. In Bezug auf die Energiekrise bestätigte Novak heute, dass die europäischen Regierungen Russland nicht um eine Erhöhung der Gaslieferungen gebeten haben.
Die Preise für Erdgas in Europa waren in den letzten Wochen drastisch gestiegen. Daraufhin hatte Präsident Wladimir Putin Anfang Oktober mehr Gaslieferungen nach Europa in Aussicht gestellt. Die Gaslieferungen nach Europa könnten in diesem Jahr auf einen Rekordwert steigen, meinte er. Für die Rallye bei den Gaspreisen machte der russische Staatschef die Europäer selbst verantwortlich.
Die Ölpreise legten nach den Äußerungen Novaks leicht zu: Brent zur Dezember-Lieferung erhöhte sich bis 14.10 Uhr um 1,13 % auf 84,14 Dollar je Barrel. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI legte um 1,18 % auf 81,41 Dollar zu.
Mit Spannung blicken die Marktteilnehmer nun auf den Lagerbestandsbericht der U.S. Energy Information Administration (EIA), der aufgrund des Feiertags Columbus Day einen Tag später als üblich veröffentlicht wird.
Gestern teilte das API mit, dass die Ölreserven in den USA in der letzten Woche um 5,2 Millionen Barrel gestiegen waren. Erwartet wurde dagegen nur ein Aufbau von 140.000 Barrel.