Von Barani Krishnan
Investing.com - Gestern war der Ölpreis noch abgestürzt, heute steht der Preis um mehr als 4 Prozent höher. Hoffnungen auf ein Heilmittel gegen den tödlichen Coronavirus aus China sowie Spekulationen auf eine Förderkürzung der Opec gaben Auftrieb.
Der höher als erwartet ausgefallene Anstieg der Rohöllagerbestände in den USA hatte keine Auswirkung auf den Ölpreis. Für ein Fass der Nordseesorte Brent ging es über die Marke von 55 Dollar zurück und die US-Ölsorte WTI kletterte deutlich über die Marke von 50 Dollar.
In Vergessenheit geraten war das technische Treffen der OPEC+ in Wien. Das Ölkartell aus 23 Ölförderländern strebt eine Einigung auf weitere Förderkürzungen an, um den seit Jahresanfang losgetretenen Ölpreisverfall zu stoppen.
"Da die Finanzmärkte antizipieren, kann man gut erkennen, wie positiv Nachrichten in Bezug auf mögliche Heilmittel oder Hinweise darauf, dass wir die Talsohle erreicht haben, sind", sagte der Analyst Harry Tchilinguirian von BNP Paribas (DE:BNPP) gegenüber dem Reuters Global Oil Forum und bezog sich dabei auf die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus.
Der Referenzpreis, die Nordseesorte Brent, verteuerte sich um 1,81 Dollar oder 3,3 Prozent auf 55,77 Dollar je Barrel.
Der Preis für die US-Sorte WTI verteuerte sich um mehr als drei Prozent auf rund 51,36 Dollar je Barrel.
Ungeachtet der Erholung wurden beide Referenzwerte um mehr als 20 Prozent unter ihren Januar-Höchstständen gehandelt, womit sich Öl effektiv in einem Bärenmarkt befindet.
Die chinesische Tageszeitung Changjiang Daily berichtete am Dienstag, dass ein Forscherteam unter der Leitung von Professor Li Lanjuan von der Zhejiang Universität herausgefunden habe, dass die Medikamente Abidol und Darunavir das Virus hemmen können.
Laut der Weltgesundheitsbehörde (WHO) gebe es derzeit aber noch kein Medikament gegen den Coronavirus. "Es gibt keine, bekannte wirksame Therapie gegen das Virus", sagte Sprecher Tarik Jasarevic am Mittwoch.
Unabhängig davon berichtete Sky News, dass ein britischer Forscher im Rennen um einen Impfstoff einen signifikanten Durchbruch erzielt haben soll. Er reduzierte die übliche Entwicklungszeit von zwei bis drei Jahren auf nur 14 Tage.
Am Mittwoch meldete die US-Energiebehörde, dass die Rohöllagerbestände in den USA in der vergangenen Woche um 3,35 Millionen Barrel gestiegen sind. Analysten hatten einen Anstieg um 2,83 Millionen Barrel erwartet.