NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch zugelegt und erneut dreimonatige Höchststände markiert. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 85,28 US-Dollar. Das waren 37 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung stieg um 44 Cent auf 81,81 Dollar. Am Vormittag waren die Preise zeitweise noch deutlicher gestiegen.
Auftrieb erhielt der Erdölmarkt vor allem durch neue Lagerdaten aus den USA. Am Dienstagabend meldete das American Petroleum Institute (API) einen ungewöhnlich starken Rückgang der landesweiten Rohölbestände um 15,4 Millionen Barrel. Am Mittwochnachmittag veröffentlicht die Regierung ihre wöchentlichen Zahlen. Ein ähnlich hoher Rückgang wäre der größte seit Jahrzehnten.
Die Lagersituation in den USA bewegt häufig die Ölmärkte. Die USA sind mittlerweile einer der größten Förderländer der Welt. Wichtigster Grund ist der jahrelange Fracking-Boom. Die Technik ist aufgrund möglicher Umweltschäden und Erdbebengefahr allerdings umstritten.
Getrieben werden die Erdölpreise auch durch die Aussicht auf ein anhaltend knappes Angebot. Hatten die Preise mit Blick auf den Jahresanfang lange in der Verlustzone gelegen, stehen sie aktuell wieder höher als zu Beginn des Jahres. Ein wichtiger Grund ist, dass große Förderländer wie Saudi-Arabien oder Russland ihre Lieferungen deutlich eingeschränkt haben.