NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag weiter zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 72,30 US-Dollar. Das waren 53 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 55 Cent auf 62,57 Dollar.
Marktbeobachter erklärten den jüngste Preisanstieg mit der Sorge vor einer Zuspitzung der Lage in der ölreichen Region am Persischen Golf. Das führende Opec-Mitglied Saudi-Arabien macht den Iran für einen Drohnenangriff auf eine wichtige Ölpipeline des Königreichs verantwortlich. Der Iran ist ebenfalls Mitglied im Ölkartell. Nach Aussage der saudi-arabischen Regierung beweise der Angriff, dass Jemens Huthi-Rebellen nichts anderes als ein Werkzeug seien, mit dem das iranische Regime seine Expansionsagenda umsetzen wolle, erklärte Saudi-Arabiens stellvertretender Verteidigungsminister Chalid bin Salman am Donnerstag auf Twitter. In Saudi-Arabien war am Dienstag eine der wichtigsten Ölpipelines des Landes angegriffen worden. Außerdem wurde als Begründung für die steigenden Ölpreise auf die Entwicklung der US-Lagerbestände verwiesen. Am Vortag war bekannt geworden, dass die Benzinreserven in den USA in der vergangenen Woche um 1,2 Millionen Barrel gesunken waren. Das ist etwa drei Mal so viel wie am Markt erwartet worden war.