Frankfurt, 18. Mrz (Reuters) - Die Ölpreise sind am Mittwoch den dritten Tag in Folge auf Talfahrt gegangen. Ein Fass der Nordseesorte Brent LCoc1 verbilligte sich um 4,1 Prozent auf 27,60 Dollar und notierte damit so tief wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr. US-Leichtöl WTI CLc1 kostete mit 25,08 Dollar je Fass rund sieben Prozent weniger. Die drastischen Einschränkungen bei Reisen und im öffentlichen Leben weltweit wegen des Coronavirus erhöhen das Risiko einer langanhaltenden Nachfrageschwäche.
"Der Einbruch der Ölnachfrage aufgrund des sich ausbreitenden Coronavirus sieht immer heftiger aus", hieß es in einer Analyse der Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS). Die Experten rechnen mit einem Einbruch des Brentpreises auf bis zu 20 Dollar im zweiten Quartal. Der Markt steht auch wegen eines von Russland und Saudi-Arabien angezettelten Preiskampfs unter Druck. Beide Länder hatten sich nicht auf koordinierte Förderkürzungen der Opec-Staaten und von deren Verbündeten einigen können. Der Irak dringt auf ein Notfalltreffen der Opec, um Sofortmaßnahmen zur Unterstützung der Märkte zu besprechen. "Da sich die Saudis und die Russen in einem erbitterten Kampf um Marktanteile befinden, wird es schwierig, eine schnelle Lösung an dieser Front zu bekommen", erklärten die Analysten der ING-Bank. "Das einzige, was sie jedoch wahrscheinlich wieder an den Diskussionstisch bringen wird, sind noch niedrigere Preise."
<^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Die wichtigsten Rohöl-Förderländer
https://tmsnrt.rs/2Rua0R8 US-Ölproduktion und -lagerbestände
https://tmsnrt.rs/2DhQOCB Angebot und Nachfrage
https://fingfx.thomsonreuters.com/gfx/ce/7/2112/2111/OilSupplyvsDemand.png
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